… sind gut für unser Immunsystem. Gemeint sind Viren und Bakterien, die sich seit Urzeiten mit teils perfiden Methoden ans Leder gehen. Gerade jetzt, da wir wieder vermehrt von unterschiedlichen Viren attackiert werden, sollten wir uns diese Feindschaft zunutze machen.
Erst vor ein paar Wochen war meine Patientin Debby* (25) ganz aufgelöst zu mir gekommen, weil ihr Opa zu dem Zeitpunkt auf der Intensivstation lag und es gar nicht gut um ihn stand. Er war schwer an einer Sepsis erkrankt, und als Debby mich besuchte, war noch nicht klar, ob die Antibiotika helfen würden oder, wie sie es formulierte, ob „Opa Otto* noch mal die Kurve kratzen“ würde.
Was Debby bei Ihrem erneuten Besuch in meiner Praxis umtrieb, war ihre Sorge vor einer viralen Infektion des alten Herrn.
Advent, Advent, die Nase rennt!
„Es ist jetzt ist doch wieder Virenzeit, Frau Praßler“, sagte sie, „und ich hab’ einfach Angst, dass er sich ansteckt und dann wieder auf der Intensivstation landet. Ich fürchte, das packt er nicht noch einmal.“
Die Befürchtung war sicher nicht ganz unbegründet. „Warum sind Virusinfektionen eigentlich so fies?“ seufzte Debby und schob dieser rhetorischen Frage eine konkrete hinterher: ob es denn keine Vermeidungsstrategien gebe.
Doch, die gibt es. Dazu musste ich aber ein wenig ausholen. Wie wir wissen, stellt der menschliche Körper ein dynamisches Ökosystem dar, in dem Mikroorganismen in enger Wechselwirkung miteinander und mit dem Wirt leben. Bakterien besiedeln nahezu alle Körperoberflächen, insbesondere den Darm, die Haut und die Schleimhäute.
Viren sind aber ebenfalls allgegenwärtig, ihre Gemeinschaft ist das Virom als Teil des menschlichen Mikrobioms, wobei ein erheblicher Anteil des menschlichen Viroms aus Bakteriophagen besteht. Solche Viren infizieren gezielt und ausschließlich Bakterien und stehen mit ihnen in einer Jahrmillionen alten evolutionären Feindschaft.

Diese Bakteriophagen sind in der Lage, spezifische Rezeptoren auf der bakteriellen Zelloberfläche zu erkennen, um dann ihr genetisches Material zu injizieren und den bakteriellen Stoffwechsel zur eigenen Replikation zu nutzen. In der Forschung gelten sie als vielversprechende Alternative zu Antibiotika gegen resistente Keime, was auch als Phagentherapie bekannt ist.
Evolutionäres Wettrüsten
Die Wechselwirkung zwischen Bakterien und Phagen lässt sich durchaus als evolutionäres Wettrüsten beschreiben. Während Phagen neue Infektionsmechanismen entwickeln, passen Bakterien daraufhin ihre Abwehrsysteme an. Dieser kontinuierliche Selektionsdruck führt zu einer hohen genetischen Diversität auf beiden Seiten und beeinflusst maßgeblich die mikrobielle Evolution im menschlichen Körper.
Aber Bakterien beschränken sich nicht darauf, auf die viralen Angriffe zu reagieren: Sie bekämpfen auch aktiv Viren, indem sie diese neutralisieren (das sogenannte Trapping) oder bestimmte Immunzellen (Makrophagen) aktivieren, die gezielt Viren gnadenlos „fressen“.
Dabei gibt es – wer hätte das gedacht – im humanen Virom auch nützliche Viren, die das Immunsystem trainieren und modulieren, z. B. durch endogene Retroviren (ERVs), die in unser Genom eingebaut sind. Diese Retroviren sind entscheidend für die Bildung und Integrität der Plazenta während einer Schwangerschaft.
Und selbst in der Onkologie werden heute Viren eingesetzt, die gezielt Krebszellen zerstören, während gesunde Zellen weitgehend unberührt bleiben.
Die aktuelle Viren-Lage
Aktuell schwirren wieder viele Rhinoviren herum. Das sind die Erreger der klassischen Erkältung; lästig, aber meist nicht sonderlich schlimm. Und auch wenn es aus dem Allgemeinbewusstsein verschwunden sein mag, ist das Coronavirus natürlich nach wie vor präsent. Zusammen mit weiteren Atemwegs-Viren wie dem Influenzavirus.
Und dann ist da ja auch noch das humane Respiratorische Synzytialvirus (RSV), das neuesten Erkenntnissen zufolge gerade ältere Menschen im ersten Jahr nach einer Infektion etwa zehnmal häufiger als andere ein Herz-Kreislauf-Ereignis erleiden lässt.
„Was ist eigentlich mit der Vogelgrippe?“, hakte Debby ein. „Ist die nicht auch für den Menschen gefährlich?“ „Jetzt aber mal langsam“, entgegnete ich, um das Gespräch wieder etwas zu versachlichen. „Die Vogelgrippe heißt schließlich deshalb so, weil sie grundsätzlich Vögel befällt.

Zwar wird auch sie durch Viren ausgelöst, aber eine Übertragung auf den Menschen ist eher selten und tritt beinahe ausschließlich bei der Arbeit mit Vögeln auf, z. B. in Geflügel-Zuchtbetrieben.“
Wenn es zu einer Infektion eines Menschen kommt, ist der Krankheitsverlauf deshalb so schwer, weil die Viren nicht auf den Menschen „ausgelegt“ sind und die Immunreaktion daher oft stärker ausfällt. Bisher gibt es allerdings keinen Anlass zur Sorge: Aktuell wird die Vogelgrippe nicht von Mensch zu Mensch übertragen.
Was macht uns Menschen so attraktiv für Viren?
„Warum sind Viren eigentlich so scharf darauf, Menschen zu befallen?“ Debby gab so schnell nicht auf. Tatsächlich sind Viren auf einen Wirt angewiesen, um dort ihr Genom reproduzieren zu können, weil ihnen ein eigener Stoffwechsel oder die nötige zelluläre Ausstattung fehlen, die es braucht, um sich zu vermehren.
Stattdessen „kapern“ sie die menschliche Zelle, nutzen deren Fähigkeit zur Produktion neuer Viren und zerstören sie oft dabei. Da die Viren ja weder einen Stoffwechsel noch eine eigene Zellwand besitzen, sind Antibiotika gegen sie machtlos.
Verbreitet werden die Viruspartikel dann durch Husten, Niesen usw. Das Tückische im Vergleich zu Bakterien ist, dass sie oft ansteckender sind als Bakterien, d. h., es braucht nicht viele Viruspartikel, um sich zu infizieren. Viren sind zudem relativ widerstandsfähig und sterben nicht so schnell ab.

Fakt ist: Für jede Herausforderung durch virale Attacken gibt es „Spezialisten“ in unserem Darm, die am effektivsten im Team operieren – sprich: in Multispezies-Probiotika. Fünf dieser „Anti-Virus-Forces“ sind in OMNi-BiOTiC® Pro-Vi 5 enthalten. Einerseits beinhaltet dieses Probiotikum Bakterien wie die Lactobazillen reuteri, die Viren noch auf der Reise durch den Körper inaktivieren können, so dass diese es gar nicht bis zur Zielzelle schaffen.
Andererseits tragen die probiotischen Bakterien dazu bei, die Virus-Rezeptoren auf der Oberfläche von Epithelzellen zu blockieren, so dass die Viren vom „Andocken“ an die Zielzelle abgehalten werden. Dies sind nur einige der möglichen Mechanismen, mit denen Bakterien Viren den Garaus machen können.
Falls Sie zu diesem Thema etwas mehr Hintergrund wünschen – bitteschön:
Debby fand die Vorstellung von diesen beständig in unserem Körper stattfindenden Kämpfen zwischen Viren und Bakterien höchst spannend. Sie verstand auch sofort, warum es wichtig ist, die durch das OMNi-BiOTiC® Pro-Vi 5 zugeführten Bakterien zu füttern, damit die sich möglichst effektiv im Körper ansiedeln können.
Natürliche Ballaststoffe, wie sie in Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten, Gemüse und Obst zu finden sind, wären dafür natürlich optimal, aber die Erfahrung zeigt, dass viele Menschen es nicht schaffen, diesen Bedarf zu decken. Das gilt zweifellos auch für Debbys Opa, so, wie ich ihn in Erinnerung habe.
Zur Unterstützung des Probiotikums sollte Debby daher für ihn zusätzlich auch OMNi-LOGiC® Immun besorgen, ein Präbiotikum, das eben diese physiologischen Bakterien ernährt. Zusätzlich enthält es auch Zink, Calcium, B-Vitamine und Vitamin D3 – alles wichtige Spieler für ein gesundes Immunsystem.
Mit dieser Kombi können natürlich nicht nur ältere Männer besser den viralen Anfechtungen des Winters widerstehen. Auch für Sie und mich kann sich ein zusätzlicher Schub für unser Immunsystem nur positiv auswirken, wenn wir im Gedränge auf den Weihnachtsmärkten mit allerlei viralen Angriffstruppen auf Tuchfühlung sind … Also, genießen Sie unbeschwert die Vorweihnachtszeit!

Es grüßt Sie herzlich
Ihre
Dagmar Praßler
* Alle Namen geändert
Titelbild: © Vladimir Sukhachev shutterstock
Virusinfektion
In meinem Blog beschreibe ich regelmäßig Erfahrungen aus meiner Praxis, insbesondere den Verlauf einiger konkreter Behandlungen. Ich weise darauf hin, dass die beschriebenen Verläufe Einzelfälle sind und keine allgemein verbindlichen Rückschlüsse daraus gezogen werden können. Andere Menschen können anders reagieren, auch wenn sie die gleiche Behandlung erfahren. Neben den von mir beschriebenen Produkten gibt es fast immer auch weitere von anderen Herstellern.
Es handelt sich in den Beschreibungen um meine subjektiven Wahrnehmungen, ein Heilversprechen ist darin nicht zu sehen. Bei Beschwerden sollten Sie grundsätzlich ärztlichen Rat oder den einer Heilpraktikerin / eines Heilpraktikers einholen.
Im Wechsel zu den Berichten aus der Praxis widme ich mich hier aber auch (unter dem Rubrum „News“) aktuellen Studien, die ich für erwähnenswert halte oder einen direkten Bezug zum Mikrobiom haben. Auch hier handelt es sich ausschließlich um redaktionelle Beiträge.







