Klar: Wer von Depressionen geplagt ist, hat wenig zu lachen. Für alle, denen bereits Antidepressiva verabreicht werden, gibt es allerdings Hoffnung: Mit einer probiotischen Supplementierung lässt sich die Stimmung offenbar noch effektiver aufhellen!
Über die positive Wirkung zielgerichteter Probiotika gibt es mittlerweile Studien wie Sand am Meer. Wenn man akzeptiert, dass praktisch jede Erkrankung ihren Ursprung im Darm hat (und auch deren Heilung von der Zusammensetzung der Darmmikroben abhängt), ist dies wenig überraschend.
Jetzt liegt das Ergebnis einer Studie* vor, die „an stationären Patienten der Universitären Psychiatrischen Kliniken Basel (UPK) durchgeführt wurde“. Alle Probanden nahmen Antidepressiva, was als medizinische Standardbehandlung bei Depressionen gewertet wird. 21 Teilnehmer erhielten zusätzlich ein Probiotikum, 26 ein Placebo.
Probiotische „Add-on“-Therapie im Test
„Die Probanden wurden zu Beginn der Studie, am Ende von 31 Tagen und noch einmal vier Wochen später einer Reihe von Tests unterzogen. Dabei zeigte sich, dass zwar „alle Teilnehmer eine Verringerung der depressiven Symptome erlebten“, jedoch mit großen Unterschieden:
Wer zur Probiotika-Gruppe zählte (freilich ohne dies zu wissen), berichtete „über deutlich größere Verbesserungen im Vergleich zur Placebo-Gruppe“. Dieses Resultat „unterstützt eine frühere Studie, in der bereits über eine anhaltend positive Wirkung von Probiotika auf depressive Symptome (…) berichtet wurde.“
Wenn der Darm sonst nichts zu lachen hat …
Über die Gründe für die Wirkweise lassen sich die Forscher so aus: „Zusammenfassend legen unsere Ergebnisse nahe, dass eine probiotische Zusatzbehandlung depressive Symptome verbessert und gesunde Enterotypen sowie den bakteriellen Artenreichtum erhält und auf diese Weise spezifisch gesundheitsbezogene Bakterientaxa vermehrt.“
Über Enterotypen habe ich hier bereits geschrieben:
Über Depression habe ich auch ein Youtube-Video produziert. Sehen Sie selbst:
Die besondere Rolle der Darm-Hirn-Achse
Und weiter halten die Forscher fest: „Auf neuronaler Ebene verändern Probiotika negative Vorurteile und emotionale Wertigkeit zusätzlich zu TAU (treatment as usual = medizinische Standardbehandlung) für Depressionen. Die vorliegenden Ergebnisse unterstreichen die Rolle der Mikrobiota-Darm-Hirn-Achse bei MDD (major depressive disorder) und betonen das Potenzial mikrobiotabezogener Behandlungsansätze als leicht zugängliche und somit nicht stigmatisierende Therapien zur Verbesserung der Wirksamkeit aktueller schulmedizinischer Behandlungen bei Depressionen.“
Ich muss gar nicht betonen, wie sehr ich mich über diese Studie gefreut habe, bestätigt sie doch, worüber ich schon mehrfach an dieser Stelle geschrieben habe: Dass wir mit geeigneten Probiotika (ich denke dabei an z. B. OMNi-BiOTiC® SR-9 oder OMNi-BiOTiC® METAtox) sehr wohl positiven Einfluss auf die Darm-Hirn-Achse nehmen können.
Wenn Sie mehr über Depressionen wissen möchten:
Es ist eben diese Achse, über die unser Verdauungstrakt neben anderen Prozessen auch unsere Stimmungslage beeinflusst, und je wohler sich unsere „guten“ Darmbakterien fühlen, desto besser unsere Laune! Damit will ich den ausgebildeten Psychiater:innen beileibe nicht ins Handwerk pfuschen, aber die Studienergebnisse waren offenbar so eindeutig, dass Ärzt:innen empfohlen werden konnte, ihren Patient:innen zusätzlich zu den Antidepressiva täglich (!) Probiotika zu verabreichen, um so „eine stärkere Linderung depressiver Symptome“ zu erzielen.
Das lässt mich für viele „Schwermütige“ hoffen …
Herzlich, Ihre
Dagmar Praßler
* Die zitierten Passagen basieren auf einer Veröffentlichung in „Today’s Practitioner“, die sich wiederum auf eine Studie in Translational Psychiatry bezieht.
In meinem Blog beschreibe ich alle 14 Tage Erfahrungen aus meiner Praxis, insbesondere den Verlauf einiger konkreter Behandlungen. Ich weise darauf hin, dass die beschriebenen Verläufe Einzelfälle sind und keine allgemein verbindlichen Rückschlüsse daraus gezogen werden können. Andere Menschen können anders reagieren, auch wenn sie die gleiche Behandlung erfahren. Neben den von mir beschriebenen Produkten gibt es fast immer auch weitere von anderen Herstellern.
Es handelt sich in den Beschreibungen um meine subjektiven Wahrnehmungen, ein Heilversprechen ist darin nicht zu sehen. Bei Beschwerden sollten Sie grundsätzlich ärztlichen Ratoder den einer Heilpraktikerin/ eines Heilpraktikerseinholen.
Alternierend, ebenfalls 14-tägig, widme ich mich hier (unter dem Rubrum „News“)aktuellen Studien, die ich für erwähnenswert halte oder einen direkten Bezug zum Mikrobiom haben. Auch hier handelt es sich ausschließlich um redaktionelle Beiträge.