GebäudemikrobiomNosokomiale InfektionenReinigungsstrategienKlinik vor psychedelischem Farbspiel

Wie ich bei meinen Vorträgen vor einem Laienpublikum immer wieder feststelle, ist es schon schwierig genug sich vorzustellen, dass wir nicht nur im Darm, sondern überall und auch auf der Haut von Mikroorganismen besiedelt sind. Wir sind der größte Zoo der Welt! 

Dies ist auch der Grund, warum unsere Mikrobiota z. B. das spezifische Mikrobiom unserer Wohnung wesentlich beeinflusst. Anhand unserer einzigartigen Mikroben-Gene lässt sich genau feststellen, welcher Mensch sich wie lange in einem Raum aufgehalten hat. Wir bestimmen mit unseren Bakterien unser „Wohnraum-Mikrobiom“. 

Etwas anders – darauf verwies kürzlich ein Artikel in der „Pharmazeutischen Zeitung“ * – verhält es sich „in öffentlichen Gebäuden, in denen sich viele verschiedene Menschen aufhalten“. Dort ist die Dynamik naturgemäß „größer als in Privathaushalten mit
nur begrenzter Personenzahl“. 

Nun wissen wir zwar, dass auch Haustiere und Zimmerpflanzen das Mikrobiom von Gebäuden mit beeinflussen, aber das spielt „in Bauwerken wie Schulen oder auch Krankenhäusern meist eine untergeordnete Rolle“. 

Stichwort Krankenhäuser: Gerade dort wird ja mit Desinfektionsmitteln nicht gegeizt, um die gefürchteten Krankenhauskeime in die Schranken zu verweisen. Auch ich habe an dieser Stelle schon darüber berichtet: 

Ich empfehle Ihnen sehr die Lektüre des unten verlinkten Artikels, schon weil er en passant wichtige Erkenntnisse zur Wirkung unserer bakteriellen „Aura“ vermittelt, z. B.: „Wenn Menschen sich in Häusern aufhalten, atmen, Dinge berühren und die Toilette benutzen, geben sie dabei von ihrer Mikrobiota etwas an die Umgebung ab – und zwar pro Stunde etwa 31 mg Biomasse, die 37 Millionen Bakterien enthält.“

Das eigentliche Anliegen der hier beschriebenen Untersuchung gilt jedoch der Krankenhaushygiene bzw. wie sich nosokomiale Infektionen (Infektionen, die z. B. während eines Klinikaufenthalts passieren) vermeiden lassen. 

Klar ist: „In Krankenhäusern halten sich viele Menschen auf, die für die Besiedelung von Keimen aus der Umgebung besonders empfindlich sind, etwa Neugeborene oder Immungeschwächte. Das Augenmerk liegt dabei auf Antibiotika-resistenten Erregern, die in Kliniken selbstverständlich unerwünscht sind.“ Doch gerade in Krankenhäusern tummeln sich „in der Regel deutlich mehr bakterielle Resistenzgene als in anderen Bauwerken“.

Da fragt man sich natürlich: „Warum reichern sich Resistenzen gerade in Krankenzimmern an, obwohl diese doch so häufig desinfiziert werden?“ Und wenn man sich das schon als Laie fragt, liegt nahe, dass dies die Wissenschaft erst recht nicht ruhen lässt.

So mutmaßten einige Forschende, dass dies vielleicht ursächlich der Häufigkeit der Desinfektion in Klinikräumen geschuldet sein könnte: „Der häufige Einsatz von Desinfektionsmitteln stresse die Mikroorganismen, sodass resistente Erreger selektioniert würden.“

Mehr Erfolg erhoffte man sich daher durch die gezielte „Förderung eines gesunden Raummikrobioms, in dem resistente Bakterien zwar vielleicht auch vertreten sind, aber eben nur als einzelne unter vielen, von denen die meisten für den Menschen unschädlich sind“.

„In Studien“, heißt es, „wurde dieser Ansatz bereits getestet; als Raumprobiotikum kamen dabei vor allem Bakterien der Gattung Bacillus zum Einsatz. Und siehe da: Bei einem „direkten Vergleich verschiedener Reinigungsstrategien von Patientenzimmern“ (mit Detergenzien, Desinfektionsmittel oder einem Bacillus-haltigen Raumprobiotikum) zeigte sich, dass „die Probiotika-Putzstrategie das Mikrobiom der untersuchten Oberflächen veränderte: 

Die absolute Biomasse verringerte sich und die Diversität der Bakteriengemeinschaft stieg an, ohne dass dabei die zuvor dominanten Taxa des jeweiligen Standorts komplett verdrängt wurden (…) Gleichzeitig waren signifikant weniger ARG (antimikrobiell resistente Gene, Anm. DP) nachweisbar, wenn mit Probiotika statt mit Desinfektionsmittel geputzt wurde.“

Natürlich wird drauf verwiesen, dass dieser Studie noch weitere folgen müssten, um einige Defizite wie z. B. die begrenzte Anzahl der getesteten ARG auszuweiten, doch: „Angesichts der massiven Probleme mit zunehmend multiresistenten Erregern wird aber eher die Bereitschaft steigen, die Probiotika-Putzstrategie zumindest einmal auszuprobieren.“

So weit, so probiotisch. Bleibt nur noch hinzuzufügen, dass unser körpereigenes Mikrobiom selbstverständlich als erstes von Multispezies-Probiotika profitiert. Wir sind ja ein Teil des Ganzen. Hätten alle Menschen ein gesundes Mikrobiom, wären auch die Krankenhäuser kein Tummelplatz für pathogene Keime.

© enchanted_fairy / shutterstock

Nun fliegen ja die resistenten Krankenhauskeime nicht wie Batman in die Klinik, sondern werden von uns Menschen hineingeschleppt. Wir sind ein wesentlicher Teil des Ganzen. Aber wem sage ich das, Sie wissen es ja längst. Und würden mit Sicherheit OMNi-BiOTiC® 10 in Ihre Krankenhaustasche packen … oder etwa nicht??

Herzlich, Ihre
Dagmar Praßler

* Alle wörtlichen Zitate entstammen einem Artikel von © Annette Rößler, der im Mai 2025 in der „Pharmazeutische Zeitung“ veröffentlicht wurde.

Quelle: https://www.pharmazeutische-zeitung.de/das-mikrobiom-von-krankenhaeusern-155737/

Titelbild: Montage aus © Rawpixel.com / shutterstock und © Miracle-5 / shutterstock

Mikrobiom von Krankenhäusern

In meinem Blog beschreibe ich regelmäßig Erfahrungen aus meiner Praxis, insbesondere den Verlauf einiger konkreter Behandlungen. Ich weise darauf hin, dass die beschriebenen Verläufe Einzelfälle sind und keine allgemein verbindlichen Rückschlüsse daraus gezogen werden können. Andere Menschen können anders reagieren, auch wenn sie die gleiche Behandlung erfahren. Neben den von mir beschriebenen Produkten gibt es fast immer auch weitere von anderen Herstellern.

Es handelt sich in den Beschreibungen um meine subjektiven Wahrnehmungen, ein Heilversprechen ist darin nicht zu sehen. Bei Beschwerden sollten Sie grundsätzlich ärztlichen Rat oder den einer Heilpraktikerin / eines Heilpraktikers einholen.

Im Wechsel zu den Berichten aus der Praxis widme ich mich hier aber auch (unter dem Rubrum „News“) aktuellen Studien, die ich für erwähnenswert halte oder einen direkten Bezug zum Mikrobiom haben. Auch hier handelt es sich ausschließlich um redaktionelle Beiträge.

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