Alle reden vom steigenden Meeresspiegel, doch durch die Erwärmung der Gewässer entstehen noch ganz andere Gefahren. Zum Beispiel durch die wachsende Verbreitung von Vibrionen …
Seien wir ehrlich: So ganz haben wir die Dramatik des Klimawandels noch nicht begriffen. Ist dieses Frühjahr nicht sogar ungewöhnlich kühl in der nördlichen Hemisphäre? Doch ein Blick über den geografischen Tellerrand zeigt uns schnell, wohin die Reise geht … und welches Tempo die globale Erwärmung an den Tag legt:
Über eine ganz spezielle Konsequenz dieser klimatischen Entwicklung informierte jetzt eine britische Arbeitsgruppe, die sich der Verbreitung des pathogenen Keims Vibrio vulnificus (V. vulnificus) gewidmet hat. Fazit: „Der Klimawandel könnte dazu beitragen, dass potenziell tödliche bakterielle Infektionen zunehmen.“
Bei solchen Folgen der Erwärmung heißt es warm anziehen!
„Vibrionen? Nie gehört.“ Dies war die häufigste Reaktion im Freundeskreis, als ich die vorliegende Arbeit erwähnte. Dabei sind diese gramnegativen Bakterien, die „in warmem, brackigem Wasser gedeihen“, sehr verbreitet und dafür bekannt, schlimme Wundinfektionen auszulösen, die häufig tödlich enden: „Die Sterblichkeitsrate beträgt laut der Arbeitsgruppe rund 18 % – sie ist also sehr hoch.“
Zu vermuten ist, dass jene 82%, die eine solche gravierende Infektion überleben, über ein gut funktionierendes Immunsystem verfügen. Mit welchen Strategien unsere Immunzellen gegen Anfeindungen von außen vorgehen, darüber erfahren Sie hier mehr:
Zwar betrifft die Untersuchung, bei der Daten von V. vulnificus-Fällen aus den letzten 30 Jahren ausgewertet wurden, „nur“ den Osten der USA, aber man braucht nicht viel Fantasie, um sich eine ähnliche Entwicklung auch bei uns vorstellen zu können:
„Im Osten der USA haben die Wundinfektionen mit Vibrio vulnificus laut der Analyse zwischen 1988 und 2018 um das 8-fache zugenommen, und die nördliche Fallgrenze hat sich um 48 Kilometer pro Jahr nach Norden verschoben.“
Man rechnet damit, dass sich das Verbreitungsgebiet dieses tückischen Keims innerhalb der nächsten Jahrzehnte „auf die großen Bevölkerungszentren um New York ausweiten“ könnte. Und noch etwas lässt die Forscher die Alarmglocken läuten: „In Verbindung mit einer wachsenden und zunehmend älteren Bevölkerung könnte sich die jährliche Fallzahl verdoppeln.“
Auf die bewährten Gegenmittel ist kaum noch Verlass
Aus gutem Grund warnen die Forscher vor dieser Entwicklung, weil „beim Auftreten von Symptomen sofortiges Handeln erforderlich ist“. Und die Symptome sind nicht von schlechten Eltern – sie reichen von Fieber und Schüttelfrost bis zur Sepsis. Selbst die Amputation von Gliedmaßen kann bei schweren Erkrankungen einen tödlichen Verlauf nicht immer verhindern.
Bevor Sie mir jetzt Alarmismus vorwerfen: Angesichts weltweit zunehmender Antibiotikaresistenzen (und der ungebremsten Verbreitung von Krankenhauskeimen) drohen uns über kurz oder lang die bewährten Gegenmittel auszugehen! Was das bedeutet, habe ich hier schon einmal beschrieben:
Umso wichtiger erscheint daher die prophylaktische Stärkung unserer Immunabwehr – durch eine gesunde, vollwertige Ernährung mit ausreichend Ballaststoffen, Bewegung – und unsere tägliche Einnahme medizinisch relevanter Probiotika. Und bleiben Sie bitte – trotz solcher Meldungen – weiter zuversichtlich!
Herzlich, Ihre
Dagmar Praßler
* Alle wörtlichen Zitate stammen aus einem Beitrag auf dem Online-Portal des „Ärzteblatt“ vom April 2023, © hil/aerzteblatt.de.
Titelbild: © Bakterium Vibrio vulnificus / shutterstock
Pathogene Keime Klimawandel
In meinem Blog beschreibe ich regelmäßig Erfahrungen aus meiner Praxis, insbesondere den Verlauf einiger konkreter Behandlungen. Ich weise darauf hin, dass die beschriebenen Verläufe Einzelfälle sind und keine allgemein verbindlichen Rückschlüsse daraus gezogen werden können. Andere Menschen können anders reagieren, auch wenn sie die gleiche Behandlung erfahren. Neben den von mir beschriebenen Produkten gibt es fast immer auch weitere von anderen Herstellern.
Es handelt sich in den Beschreibungen um meine subjektiven Wahrnehmungen, ein Heilversprechen ist darin nicht zu sehen. Bei Beschwerden sollten Sie grundsätzlich ärztlichen Rat oder den einer Heilpraktikerin / eines Heilpraktikers einholen.
Im Wechsel zu den Berichten aus der Praxis widme ich mich hier aber auch (unter dem Rubrum „News“) aktuellen Studien, die ich für erwähnenswert halte oder einen direkten Bezug zum Mikrobiom haben. Auch hier handelt es sich ausschließlich um redaktionelle Beiträge