Dass Säuglinge öfter mal schreien, ist nichts Ungewöhnliches. Erhöhte Aufmerksamkeit ist geboten, wenn sie es plötzlich nicht mehr tun. Entscheidend ist, dem Auslöser auf den Grund zu gehen! Glücklicherweise gibt es gerade für eine Magen-/Darm-Grippe mit ihren gefährlichen Folgen für den Flüssigkeitshaushalt zuverlässige Alarmsignale …
Heute möchte ich von einem Fall mit dramatischem Verlauf erzählen. Kleine Kinder gehören durchaus zu meinen Patienten, wenn auch selten im Vergleich zu früher, als ich noch in der Hamburger Uni-Klinik als Kinderkrankenschwester gearbeitet habe.
Aus meinem beruflichen Werdegang mache ich ja kein Geheimnis, weder hier im Blog noch bei meinen Patienten. Das weiß auch Lea* (39), die ich vor einigen Jahren zusammen mit ihrem Mann Tom* betreuen durfte, als sich deren langjähriger Kinderwunsch endlich erfüllen sollte. Das hatte dann auch geklappt – ihr erstes Kind müsste mittlerweile vier oder fünf Jahre alt sein. Nun sollte es aber um ihr neugeborenes Baby gehen.
Lea klingelte an einem Freitag – es war schon später Nachmittag – ziemlich aufgelöst an meiner Praxistür, nachdem sie weder ihren Kinderarzt noch dessen Vertretungspraxis erreicht hatte. Typisch: Wenn mal Not an der Frau ist, passiert es fast immer am Wochenende oder nach Feierabend!

Da Lea nicht verborgen geblieben war, dass ich mich im Umgang mit Neugeborenen auskenne, wandte sie sich in ihrer Not an mich. Gerade acht Wochen alt war ihre kleine Tochter Lily* zu dem Zeitpunkt.
Als Lea die Praxis betrat und ich einen ersten kurzen Blick auf Lily werfen konnte, hatte ich sofort ein mulmiges Gefühl. Ein nicht schlafendes, acht Wochen altes Baby sollte nicht so auffällig ruhig sein.
Lea berichtete im Stakkatotempo, dass Lily seit ihrer Geburt total unauffällig gewesen sei. Seit dem Abend des Vortages hätte die Kleine jedoch Durchfall bekommen und sich seit dem Morgen auch erbrochen. Irgendwann habe sie auch nicht mehr trinken wollen, woraufhin Lea versucht hatte, den Kinderarzt zu kontaktieren.
So akut schlecht sei es aber erst auf der Fahrt zu mir geworden, denn vorher sei Lily nicht so apathisch gewesen. Was mir bei näherer Untersuchung sofort aufgefallen war: Das Baby hatte schon Trockenfältchen und eine eingesunkene Fontanelle – jene weiche „Delle“, die eine Lücke zwischen den Knochen des Schädeldachs bei Neugeborenen bildet.
So klein … und schon mit einer Gastroenteritis geschlagen!
Wir stellten fest, dass Lilys Windel schon seit mehreren Stunden trocken war, obwohl sie anfangs noch getrunken hatte. Lily litt ganz offensichtlich unter den Symptomen einer Gastroenteritis, also einer Magen-/Darm-Grippe. Das Hauptproblem bei einer Gastroenteritis ist der Flüssigkeits- und ggf. Elektrolytmangel, der durch das viele Erbrechen und den Durchfall entsteht. Im Verlauf kann es in schlimmen Fällen bis zum hypovolämen Schock (durch zu geringes zirkulierendes Blutvolumen) und Organversagen kommen.

Der Kreislauf betagter Menschen oder kleiner Babys und Kinder wird schnell aus dem Gleichgewicht geworfen. Der Flüssigkeitshaushalt muss dann sofort wieder aufgefüllt werden (Rehydration), insbesondere Elektrolyte sind wichtig für die Herzfunktion und den Kreislauf.
Auf dieses Problem bin ich vor nicht allzu langer Zeit – auf Erwachsene bezogen – schon einmal eingegangen:
Aufgrund der oben beschriebenen Symptome von Lily und der akuten Verschlechterung fackelte ich nicht lange und rief den Notarzt. Schließlich habe ich in meiner Laufbahn schon das eine oder andere Mal erlebt, was passieren kann, wenn man zu lange wartet.
Kurze Zeit später trafen der RTW und eine Kindernotärztin ein. Auch sie erkannte sehr schnell den Ernst der Lage und legte Lily noch im Rettungswagen einen Venenzugang, um sofort mit einer Flüssigkeitstherapie zu beginnen.
Lea war zu diesem Zeitpunkt natürlich total aufgelöst – sie hätte nie damit gerechnet, dass die Lage so schnell eskalieren könnte, sonst wäre sie selbstredend direkt in die Notaufnahme gefahren. Unter Vitalparameterüberwachung ging es dann in die nächste Kinderklinik; die am ganzen Körper zitternde Mama durfte mitfahren.
In der Klinik wurde Lily ausführlich untersucht; es wurde Blut abgenommen und ihr Stuhl sollte auf mögliche bakterielle Erreger untersucht werden.
Viral oder bakteriell – der Erreger definiert die Therapie
Gastroenteritiden im Kindesalter werden meistens durch Viren ausgelöst, v. a. durch
Rota-, Noro- oder Adenoviren. Bei einer viralen Gastroenteritis ist nur eine symptomatische Therapie möglich. Auch bakterielle Erreger sind denkbar, da würde die Therapie dann in schweren Fällen, z. B. bei einer Blutvergiftung, einer bekannten Immunsuppression oder einem Alter von unter drei Monaten um ein Antibiotikum ergänzt werden. Da es Lily so schlecht ging, wollten die ärztlichen Kollegen nicht auf den Befund aus dem Labor warten und begannen mit einer kalkulierten Antibiotikatherapie.
Diese Maßnahmen schlugen zum Glück recht schnell an, und so konnte Lea schon einen halben Tag später die freudige Nachricht empfangen, dass Lily über den Berg war.

Ich riet Lea eindringlich, Lily ab sofort OMNi-BiOTiC® 10 Kids zu verabreichen, (2 x täglich 1 Sachet während der gesamten Antibiotika-Therapie und danach noch 1 x täglich für 10-14 Tage). Dieses Probiotikum enthält die gleiche wissenschaftlich geprüfte Bakterienkombination wie das bewährte OMNi-BiOTiC® 10, das ich meinen Patienten grundsätzlich vor (wenn möglich), begleitend zu und nach einer Antibiotika-„Kur“ verordne.
In dieser Weiterentwicklung speziell für Kinder enthalten die Sachets mit 2,5 g exakt jene Menge an Bakterien, die auch für kleine Kinder optimal geeignet ist – das erleichtert den Eltern die Dosierung.
Wie man „den Ball flach hält“
Nun muss man vielleicht nicht in jedem Fall, wenn das Kind unter einer Magen-/Darm-Grippe leidet, sofort ins Krankenhaus. Solange die Flüssigkeitszufuhr gegeben ist, muss Durchfall oder Erbrechen kein Grund zur Panik sein. Ein Grund zu erhöhter Aufmerksamkeit ist es aber in jedem Fall.
Wird das Baby noch gestillt und verweigert nicht die Brust, sollte man ihm in kürzeren Abständen kleine Portionen anbieten. Muttermilch ist immer noch das Verträglichste für das Baby und beinhaltet alles, was es braucht.
Für Kinder, die aus dem Stillalter heraus sind, gibt es spezielle, orale Rehydratationslösungen, die Glukose und Elektrolyte enthalten. Damit lässt sich zuverlässig verhindern, dass es zu Kreislauf-Entgleisungen kommt, allerdings würde ich hier immer dazu raten, eine kinderärztliche Praxis aufzusuchen – insbesondere, wenn das Kind innerhalb von 24 Stunden schon 8x Durchfall hatte oder sich 4x erbrochen hat. Gleiches gilt, wenn es Symptome hat (s. u.), unter sechs Monate alt ist und nicht gestillt wird.
Wann ein Arztkontakt unbedingt angezeigt ist
- Erbrechen bei Neugeborenen
- mehr als 24 Stunden andauerndes Erbrechen bei kleineren Kindern
- bei größerem Flüssigkeitsverlust: trockene Windeln über 4-8h, trockener Mund, keine Tränen beim Weinen, eingesunkene Fontanelle
- bei mehrtägigem Fieber, bei fiebernden Säuglingen hingegen sofort!
- apathisches Verhalten
- blasse, marmorierte Haut
- Blut im Erbrochenen oder im Stuhl
Eine Gastroenteritis kann den Magen-/Darm-Trakt und somit auch das Mikrobiom ganz schön durchrütteln. Durch die Elektrolytverschiebungen kann sich auch der pH-Wert verändern, was manchen Bakterien der Darmflora gefällt und anderen missfällt. Dadurch kann sich das Verhältnis ändern und beispielsweise zu anhaltenden Durchfällen führen, selbst wenn die akute Grippe schon vorbei sein sollte.
Um dies zu vermeiden, empfahl ich Lea, gleich im Anschluss an die Kur mit OMNi-BiOTiC® 10 Kids mit einer Darmkur für Lily zu starten, und zwar mit OMNi-BiOTiC® PANDA in Tropfenform. Die vier darin enthaltenen Bakterienstämme wurden speziell für Babys zusammengestellt und im Rahmen zahlreicher wissenschaftlicher Studien erfolgreich angewendet.

Lily sollte 1 x täglich 6 Tropfen OMNi-BiOTiC® PANDA bekommen, und das ein ganzes Jahr lang! Empfehlenswert ist die Einnahme auf möglichst leeren Magen. Ab dem ersten Geburtstag sollte die Therapie dann mit OMNi-BiOTiC® 6 bis zum vierten Geburtstag weitergeführt werden.
Ich erinnere mich, dass Lea angesichts so einer jahrelangen Therapie die Augen weit aufriss, aber gerade bei Säuglingen und Kleinkindern kann eine anhaltende Dysbiose langfristig großen Schaden anrichten, indem die Kinder z. B. anfälliger für die Entwicklung von Autoimmunerkrankungen werden. Aber auch das Nervensystem leidet in seiner Entwicklung unter frühen Antibiotika-Gaben. Umso wichtiger ist dann die sofortige Darmsanierung!
Falls Sie die Kinderwunschgeschichte von Lea und Tom noch einmal nachlesen möchten:
Es gibt übrigens zur Unterstützung bei Verdauungsstörungen jeder Art auch homöopathische Mittel wie z. B. Flatulini® von Heel. Ob Blähungen, Bauchkrämpfe oder Übelkeit – damit lassen sich schon im Kleinkind- und Säuglingsalter ab dem 1. Lebenstag solche Symptome lindern. Bei Bauchschmerzen entspannt Flatulini® die Verdauungswege und normalisiert die Verdauungsfunktionen. Einfach die Streukügelchen in Wasser auflösen und mit einer Pipette verabreichen.
Lily geht es längst wieder gut, aber der Schreck sitzt bei Lea immer noch tief. Mein Rat an alle Eltern: Lieber einmal zu früh zum Kinderarzt als zu spät. Insbesondere bei Säuglingen kann die Verschlechterung des Zustands dramatisch schnell zunehmen.
Auf die hier beschriebenen Symptome bei Säuglingen zu achten ist natürlich ein Appell an alle, die gelegentlich als „Babysitter“ einspringen – ob Onkel, Tante, Oma oder Opa: So stellen Sie sicher, dass es immer zu einem „Happy End“ kommt!

Herzlich,
Ihre
Dagmar Praßler
* Alle Namen geändert
Gastroenteritis Babys
In meinem Blog beschreibe ich regelmäßig Erfahrungen aus meiner Praxis, insbesondere den Verlauf einiger konkreter Behandlungen. Ich weise darauf hin, dass die beschriebenen Verläufe Einzelfälle sind und keine allgemein verbindlichen Rückschlüsse daraus gezogen werden können. Andere Menschen können anders reagieren, auch wenn sie die gleiche Behandlung erfahren. Neben den von mir beschriebenen Produkten gibt es fast immer auch weitere von anderen Herstellern.
Es handelt sich in den Beschreibungen um meine subjektiven Wahrnehmungen, ein Heilversprechen ist darin nicht zu sehen. Bei Beschwerden sollten Sie grundsätzlich ärztlichen Rat oder den einer Heilpraktikerin / eines Heilpraktikers einholen.
Im Wechsel zu den Berichten aus der Praxis widme ich mich hier aber auch (unter dem Rubrum „News“) aktuellen Studien, die ich für erwähnenswert halte oder einen direkten Bezug zum Mikrobiom haben. Auch hier handelt es sich ausschließlich um redaktionelle Beiträge


