Titelbild: © Tefi/Shutterstock
Mein Vortrag auf dem Heilpraktiker-Kongress in Hannover
Das Mikrobiom und die probiotische Medizin sind auch auf den Heilpraktiker-Kongressen ein sehr beliebtes Thema. Die Kolleg*innen informieren sich gern über den neuesten Stand der Wissenschaft, vor allem dann, wenn aktuelle Studien vorliegen.
Aktuelle Studien belegen, dass das vaginale Mikrobiom von bestimmten Laktobazillen aus dem Rektum gesteuert wird.
In diesem Fall konnte ich über Studien zum weiblichen Mikrobiom berichten, aus denen klar hervorgeht, dass bestimmte Laktobazillen aus dem Rektum das vaginale Mikrobiom steuern und beeinflussen. Besonders interessant ist dies bei wiederkehrenden Vaginalinfektionen, der bakteriellen Vaginose. Diese wird häufig mit Antibiotika behandelt (mit allen negativen Auswirkungen auf die wichtigen Laktobazillen), nur um dann nach 6 Wochen wieder aufzuflammen.
Versteckspiel
Der Grund ist der Biofilm, den bestimmte Pathogene wie die Gadnerella Vaginalis bilden.
Dieser Film schützt die pathogen Keime, macht sie also unangreifbar für Antiobiotika. Erst durch die Einnahme der vier wichtigsten Lactobacillus-Leitkeime, wie sie zum Beispiel in OMNi-BiOTiC® Flora plus + vorkommen, wird dieser Biofilm aufgebrochen – erst dadurch kann das Antibiotikum überhaupt wirken! Bei der Studie* reduzierte sich die Infektion in der Verum-Gruppe (denjenigen, die zum Antibiotikum das Probiotikum einnahmen) auf Null, während in der Placebo-Gruppe noch 38% der Probandinnen an der Vaginose litten – trotz Antibiotika-Einnahme! Mich verblüffen diese Ergebnisse selbst immer wieder. So erging es auch meinen Kolleg*innen auf dem Kongress.
„Dann kann man doch auf Antibiotika ganz verzichten“, rief ein Kollege in den Raum. Tja, das müssen die Therapeut*innen je nach Fall entscheiden. Eine schwere Vaginose braucht vielleicht beides, ein Anti- und in jedem Fall ein Probiotikum dazu.
Der Weg ins Gewisse
„Kommen denn die Bakterien überhaupt in der Vagina an, wenn die Patientin sie einnimmt“ war eine weitere Frage. Ja, das ist vielfach bewiesen. Alles, was wir oral zu uns nehmen, landet im Darm, und von hier aus finden unsere physiologischen Bakterien (unsere Billionen Freunde) über die Schleimhautstraßen ihren Wirkort. Deshalb ist es so wichtig, auf unsere Ernährung zu achten und gegebenenfalls den Darm mit den richtigen, wirksamen Multispezies-Probiotika zu unterstützen.
Alles, was wir oral zu uns nehmen, landet im Darm. Von hier aus finden unsere physiologischen Bakterien über die Schleimhautstraßen ihren Wirkort.
„Welchen Einfluss haben diese Laktobazillen auf das weibliche Mikrobiom noch“, fragte eine interessierte Kollegin. Oh, da gibt es viel drüber zu berichten. Vor allem die Schwangerschaft unterliegt dem Einwirken dieser Laktobazillen – von der Befruchtung bis zur Geburt! Ein tolles Thema, darüber berichte ich an dieser Stelle noch ausführlich:
Für heute alles Gute für Sie und Ihre Billionen Freunde!
Ihre Dagmar Praßler
In meinen Blogs beschreibe ich Erfahrungen aus meiner Praxis, insbesondere den Verlauf einiger konkreter Behandlungen. Ich weise darauf hin, dass die beschriebenen Verläufe Einzelfälle sind und keine allgemein verbindlichen Rückschlüsse daraus gezogen werden können. Andere Menschen können anders reagieren, auch wenn sie die gleiche Behandlung erfahren. Es handelt sich um meine subjektiven Wahrnehmungen, ein Heilversprechen ist darin nicht zu sehen. Bei Beschwerden sollten Sie einen Arzt oder Heilpraktiker aufsuchen. Bei meinen Blogs handelt sich ausschließlich um redaktionelle Beiträge. Neben den beschriebenen Produkten gibt es noch weitere von anderen Herstellern.
© Dagmar Praßler Heilpraktikerin/med. Fachreferentin