Silvester knallt’s. Unsere Ohren müssen viel aushalten. Ob das nun sein muss oder nicht, wollen wir hier nicht diskutieren. Viel interessanter ist doch: Gibt es ein Ohr-Mikrobiom? Und wenn ja, was sagt dieses zur Silvesterknallerei? Eine heitere, nicht streng medizinische Jahresend-Betrachtung …
Bei aller Fröhlichkeit, die Silvester ausmacht, kann es nicht schaden, sich hin und wieder bewusst zu machen, was dabei in unserem Hals-, Nasen-, Rachen- und Ohrmikrobiom passiert, denn die Mikroben in unserem Mund- und Halsbereich feiern schließlich immer mit.
Was geht ab in Mund und Rachen?
Streptococcus salivarius K12, das erst kürzlich entdeckte Bakterium, das schnell zum Superstar unter den etwa 800 bis 1.000 verschiedenen Bakterienarten in Mund und Rachen avancieren konnte, gibt quasi den DJ bei jeder bunten Mund- und Rachenparty. Es entpuppt sich als vielseitig talentiertes „Bodyguard-Bakterium“, das nicht nur bakterielle, sondern auch virale Gegner in Schach hält, und vertreibt mit seiner Musik sowohl die bösen Paradontitis-Geister des zu Ende gehenden Jahres als auch seine bösen Streptokokken-Brüder gleich mit.
Besondere Vibes durchströmen unseren Rachen (zu dem übrigens auch das Ohr gehört), wenn K12 (so dürfen ihn seine Freunde nennen 🙂) Vitamin-D-Tracks auflegt, die nicht nur die Stimmung heben, sondern auch unser Immunsystem auf Trab halten. Das ist besonders im Winter wichtig!
Blöderweise kommt K12 nur bei 2 % der Bevölkerung im Rachenraum vor. Zum Glück ist es als oral einzunehmendes Probiotikum verfügbar, sodass es seine Schutzfunktion auch bei den anderen 98 % entfalten, also die Musik im Rachenraum aufdrehen … und dabei leckeren Erdbeerduft verströmen kann. Wie es das macht? Großes Bakterien-Geheimnis.
Seine Berühmtheit erlangte Streptococcus salivarius K12 unter anderem hier:
Was ist ein Mund ohne K12? Wie Silvester ohne Mitternacht. Also ohne Feuerwerk. Ohne (Erdbeer-) Berliner. Ohne happy new year. Ohne Glück und die ewige Liebe. Also furchtbar öde.
Und Achtung: Wie bei jeder Party ist es wichtig, nicht die Kontrolle zu verlieren. Wenn sich Streptococcus salivarius K12 zurückzieht, können sich ungebetene Gäste wie die Streptokokken Typ A einschleichen – diese Typen bringen nicht nur schlechte Laune, sondern auch Halsschmerzen mit, bis hin zur fiesen Mandelentzündung. Sie glauben es nicht? Hier kommt der Beweis:
Und nicht nur das:
K12 beherrscht über die eustachische Röhre auch das Ohr-Mikrobiom. Das ist also ein direkter Gang vom Rachen zum Ohr. Von einer Party zur nächsten. Die Vibes aus dem Rachen wirken daher auf jede Flimmerzelle in der Hörschnecke. Das ist Silvester besonders interessant. Was überwiegt? Die innere K12-Party oder die äußere Jahreswechsel-Sause?
Mein Tipp: Sich mal an ein stilles Örtchen zurückziehen – und in sich hineinhorchen.
Wer sich besonders für Partys im Ohr interessiert, ist herzlich eingeladen:
Apropos Vibes: Wer glaubt, mit Rachen und Ohr sei es getan, irrt sich gewaltig.
Zu viel Zucker und Alkohol können nicht nur die Rachen-Party stören, sondern auch auf den Magen schlagen, dafür sorgt schon der Vagusnerv, jene Autobahn zwischen Kopf und Darm, auf der wichtige Signale zwischen Rachen und Verdauungstrakt übermittelt werden. Was immer wir uns zu Silvester oral genehmigen, ob Sekt oder Berliner oder Würstchen – diese Info wird über den Vagusnerv schon mal in Richtung Darm durchgereicht, noch bevor der Stoff den Dünndarm erreicht! Das ist schneller als mit dem iPhone 17!
Wenn also der Vagusnerv all die Silvester-Vibes bis in den Darm weiterträgt, fühlt sich unser gesamtes Mikrobiom wie auf einer epischen Party. Das kann ganz aufregend sein.
Mögen die positiven Vibes in 2025 überwiegen. Für uns alle.
Ich freue mich, dass Sie mir und meinem Blog auch in diesem Jahr Aufmerksamkeit geschenkt haben – ganz herzlichen Dank dafür. Im Geiste stoße ich mit Ihnen auf das neue Jahr an – möge es ein friedliches werden! Innen wie außen.
Herzlich,
Ihre
Dagmar Praßler
In meinem Blog beschreibe ich regelmäßig Erfahrungen aus meiner Praxis, insbesondere den Verlauf einiger konkreter Behandlungen. Ich weise darauf hin, dass die beschriebenen Verläufe Einzelfälle sind und keine allgemein verbindlichen Rückschlüsse daraus gezogen werden können. Andere Menschen können anders reagieren, auch wenn sie die gleiche Behandlung erfahren. Neben den von mir beschriebenen Produkten gibt es fast immer auch weitere von anderen Herstellern.
Es handelt sich in den Beschreibungen um meine subjektiven Wahrnehmungen, ein Heilversprechen ist darin nicht zu sehen. Bei Beschwerden sollten Sie grundsätzlich ärztlichen Rat oder den einer Heilpraktikerin / eines Heilpraktikers einholen.
Im Wechsel zu den Berichten aus der Praxis widme ich mich hier aber auch (unter dem Rubrum „News“) aktuellen Studien, die ich für erwähnenswert halte oder einen direkten Bezug zum Mikrobiom haben. Auch hier handelt es sich ausschließlich um redaktionelle Beiträge.
Lieben Dank 😊