Wer „Leukämie“ hört, denkt vielleicht an Blutarmut oder Stammzelltransplantation, aber kaum an eine Krankheit, die in höchst vielfältiger Form daherkommt. Ob chronisch oder akut, ist dabei ein entscheidender Faktor!
„Meine Mutter hat vor einigen Wochen die Diagnose Leukämie bekommen“, erklärte mir Vera* (32) am Telefon. Nun machte sie sich natürlich Sorgen um ihre Mutter Claudia* (56) und bat um einen Termin, um herauszufinden, ob sie ihrer Mutter neben der Behandlung durch einen Onkologen noch etwas Gutes tun könnte.
„Man hört ja in letzter Zeit so viel über die besondere Rolle der Darmbakterien“, eröffnete Vera das Gespräch in meiner Praxis, „spielen die bei einer Leukämie eigentlich auch ’ne Rolle?“ Selbstverständlich tun sie das! Das war natürlich eine wunderbare Vorlage für mich, aber bevor ich auf die aktuelle Studienlage zu diesem Thema eingehen würde, musste ich hier erstmal etwas weiter ausholen, denn:
Nicht jede Leukämie ist wie die andere
Unter „Leukämie“ werden alle Krebserkrankungen zusammengefasst, die die Blutbildung betreffen. Welcher Zelltyp dabei entartet und wie unterschiedlich ausgeprägt der Leidensdruck der Betroffenen ist, variiert je nach Leukämie-Typ recht deutlich. Um die Vielfalt der Leukämieformen besser zu verstehen, sollten wir einen Blick auf die unterschiedlichen Zellen in unserem Blut werfen:
Funktionsumfang unserer Blutzellen
- Rote Blutkörperchen (Erythrozyten) transportieren den Sauerstoff im Blut.
- Blutplättchen (Thrombozyten) sind für die Blutgerinnung verantwortlich.
Sie stoppen Blutungen oder sind an der Heilung von Wunden beteiligt. - Weiße Blutkörperchen (Leukozyten) stellen alle übrigen Zellen des Bluts dar. Sie sind vor allem für die Abwehr von Krankheitserregern zuständig.
So weit ist das ja alles noch sehr überschaubar, aber schon mit den Leukozyten wird es etwas komplizierter, denn hinter diesem Sammelbegriff verbergen sich gleich mehrere Arten, die nur ihre Herkunft verbindet – sie entspringen nämlich alle dem gleichen Typ Stammzelle im Knochenmark, sind also quasi „Geschwister“.
Unter denen finden sich die Granulozyten (wiederum mit verschiedenen Untergruppen vertreten), Monozyten und die Lymphozyten, die nochmals in B- und T-Lymphozyten unterteilt sind.
Die Letztgenannten sind auch jene Zellen, die sich bei einer Leukämie unkontrolliert vermehren. Dabei sind diese Krebszellen gar nicht funktionsfähig, verdrängen aber mit der Zeit die gesunden Blutzellen. Dies führt dazu, dass Leukämie-Patienten zwar übermäßig viele Blutzellen bilden, aber trotzdem eine Anämie entwickeln, also eine Armut an roten Blutkörperchen, und gleichzeitig eine Thrombozytopenie entsteht, bei der die Zahl der Blutplättchen im Verhältnis stark abnimmt, was automatisch die Blutungsneigung erhöht.
Chronisch oder akut? Die Symptome verraten es
Die beiden Ausprägungsarten dieser Krankheit unterscheiden sich stark. Eine chronische Leukämie entwickelt sich anfangs schleichend, weshalb man sie häufig erst spät erkennt.
Bemerkt wird der Krebs dann oft erst, wenn Betroffene aufgrund einer verstärkten Müdigkeit, eines unspezifischen Krankheitsgefühls und verringerter Leistungsfähigkeit ärztlichen Rat suchen und dabei eine Blutarmut diagnostiziert wird.
Bei einer akuten Leukämie hingegen ist der Krankheitsverlauf deutlich schneller, und die Blutarmut bzw. das Fehlen der Blutplättchen wird auch früher erkannt, weil Betroffene – von Schwindel, Herzrasen oder Blutungen geplagt – eher einen Arzt aufsuchen. Und weil die Abwehrkräfte des Körpers durch den Blutkrebs geschwächt werden, ist auch die Infektanfälligkeit erhöht.
Leukämie-Typen nach Häufigkeit
Der häufigste Leukämietyp ist die chronisch lymphatische Leukämie (CLL). Sie entwickelt sich aus B-Lymphozyten, tritt häufig bei älteren Menschen auf und gilt als Vorstufe der chronisch myeloischen Leukämie (CML), die tatsächlich bei etwa 5% der Menschen über 60 Jahren beobachtet wird.
Während die CML heute noch nicht heilbar ist, verläuft sie häufig eher schleichend und kann mit dem Einsatz von Chemotherapeutika in fortgeschritteneren Stadien zumindest sehr lang stabil gehalten werden.
Die zweithäufigste Leukämieform ist die akute myeloische Leukämie (AML). Hier sind Vorläuferzellen der Granulozyten betroffen, aus denen die sogenannten Myeloblasten entstehen, die sich je nach Subtyp der AML aber auch noch einmal stark unterscheiden können.
Das Problem steckt hier schon im Namen: Diese Form der Leukämie ist akut und kann schnell in eine lebensbedrohliche Überschwemmung des Blutes mit Myeloblasten (frühe Vorläuferformen der Granulozyten) übergehen. Um dies zu verhindern, wird bei einer AML unverzüglich eine Chemotherapie veranlasst. Damit und mit einer Stammzelltherapie lässt sich heute eine Normalisierung des Blutbildes bei ca. 70% der Betroffenen erreichen.
Veras Miene verdunkelte sich angesichts solcher Aussichten, und es stellte sich heraus, dass sie gar nicht benennen konnte, welcher Leukämie-Typ ihrer Mutter eigentlich attestiert worden war. Dabei war ich noch nicht mal am Ende meiner Aufzählung …
Beim dritthäufigsten Leukämietyp, den chronischen myeloischen Leukämien (CML), sammeln sich unreife Granulozyten im Blut der Patient:innen. Auslöser für eine CML ist in über 90% der Fälle ein spezifischer Chromosomenschaden. Kleiner Trost: Mit den heute verfügbaren Therapien liegt die 5-Jahres-Überlebenswahrscheinlichkeit ebenfalls bei über 90%.
Last, not least, ist da auch noch die akute lymphatische Leukämie (ALL) – eine Leukämieform, die neben Erwachsenen aller Altersgruppen vor allem Kinder betrifft. Bei einer ALL vermehren sich die Lymphozyten-Vorläuferzellen von B- oder T-Zellen und finden sich entweder akkumuliert außerhalb des Blutes (einen solchen Tumor nennt man Lymphom) oder – wie bei den anderen Leukämieformen – im Blut, wo sie die anderen Zelltypen verdrängen.
Auch dieser Leukämieform versucht man mit Chemotherapien und Stammzelltransplantationen zu Leibe zu rücken. Bei den allermeisten Patient:innen wird damit eine Abschwächung der Krankheit erzielt. Auf Dauer scheinen über 80% der Kinder nach einer Behandlung vollständig geheilt zu sein, bei Erwachsenen ist die Prognose etwas schlechter.
Wer als Spender in Frage kommt
Nach einem kurzen Telefonat mit ihrer Mutter konnte Vera zumindest sagen, dass Claudia unter einer akuten myeloischen Leukämie litt. „Welchen Typ der AML sie genau hat, konnte sie mir allerdings nicht sagen, auf jeden Fall hat sie schon einen Haufen Untersuchungen hinter sich.“
Immerhin solle sie jetzt eine Chemotherapie bekommen, die hoffentlich bald Wirkung zeige, und falls nicht, solle wohl nach passenden Stammzellspendern gesucht werden. „Wissen Sie, ob ich in dem Fall als Spenderin in Frage käme?“ Ich hätte Veras Frage nur zu gern spontan mit Ja beantwortet, aber so einfach ist es leider nicht.
Entscheidend für die Kompatibilität der Stammzellspende mit dem körpereigenen Gewebe des Empfängers sind die Humanen Leukozytenantigene (HLA, auch als MCH-Moleküle bezeichnet). Um Abstoßungsreaktionen zu vermeiden, sollten diese Antigene bei Spender und Empfänger möglichst übereinstimmen.
Da Vera aber nur eine Hälfte der HLA-Moleküle von ihrer Mutter vererbt bekommen hat und der Rest von ihrem Vater stammt, ist sie wahrscheinlich nicht die optimale Spenderin. Anders ist dies bei Geschwistern – die wiesen in der Regel bei allen relevanten HLA-Merkmalen die höchste Übereinstimmung mit den Betroffenen auf.
„Das ist ja gut zu wissen“, unterbrach mich Vera an dieser Stelle, „denn wenn ich schon nicht in Frage komme, dann doch vielleicht ihre Schwester.“ Und selbst wenn sich herausstellen würde, dass Veras Tante Ingrid* nicht die passende Spenderin wäre, konnten Vera und Claudia immer noch auf die Deutsche Knochenmarkspenderdatei, kurz DKMS, hoffen.
Stammzelltransplantation – der rettende „Reset“ fürs Knochenmark
„Mund auf, Stäbchen rein, Spender sein“ – so wirbt die DKMS, um Menschen auf das Thema Stammzellspende aufmerksam zu machen. Und so einfach, wie es klingt, ist es wirklich. Ob mit dem per Post zugestellten Set zu Hause oder bei einer der vielen Typisierungsaktionen – der für die Registrierung nötige Wangenabstrich geht schnell und ist potenziell lebensrettend!
Nach der Zerstörung des kranken Knochenmarks auf Empfängerseite ermöglichen die gespendeten Stammzellen einen Neustart für eine wieder normal ablaufende Blutbildung ohne Krebszellvermehrung. Für den Patienten ist dieser Vorgang freilich eine schreckliche Tortur, weil das gesamte Immunsystem lange Zeit völlig darnieder liegt!
Hat der Darm auch hier seine Zotten im Spiel?
Doch nun zurück zu Veras Eingangsfrage, ob der Darm eigentlich auch bei der Entstehung von Blutkrebs eine Rolle spiele. Genau diese Frage und auch, wie sich das Mikrobiom auf den Krankheitsverlauf auswirkt, haben sich schon etliche Forschungsgruppen gestellt.
Studien aus den letzten Jahren haben gezeigt, dass unser Mikrobiom tatsächlich eine wichtige Rolle bei der Regulation der Blutbildung spielt. Das erklärt u. a., wieso etwa Antibiotikatherapien – als eine mögliche Nebenwirkung – Blutbildungsstörungen auslösen können!
Ein Zusammenhang zwischen Leukämien und dem Mikrobiom liegt daher auf der Hand, und so hat auch eine Untersuchung an einer Gruppe Patient:innen nach einer Stammzelltransplantation ergeben, dass bei einigen Erkrankten eine Dysbiose (Fehlbesiedlung des Darms) vorlag, die wiederum ein höheres Risiko für schwere Komplikationen nach der Stammzelltransplantation bedeutete.
Ist die Darmbarriere nicht ganz dicht …
Eine andere Studie hat ergeben, dass bei schweren Komplikationen nach einer Stammzelltransplantation stets auch die Darmbarriere dieser AML-Patient:innen geschädigt war. Selbst vor Stammzelltransplantationen konnten bereits Veränderungen an deren Darmmikrobiom nachgewiesen werden, indiziert durch reduzierte Butyrat-Spiegel, auf gut deutsch: weniger Futter für die Darmbakterien, und als Folge weniger aufbauende Buttersäure für die Darmschleimhaut – und für das Immunsystem im Gehirn!
Und wieder einmal haben wir wichtige Erkenntnisse Experimenten mit Mäusen zu verdanken, nämlich, dass sich ein gestörtes Mikrobiom negativ auf den Krankheitsverlauf der akuten myeloischen Leukämie auswirkt, sich die Krebszellen somit schneller vermehrten.
Dies alles unterstreicht eigentlich nur, dass ein gesundes Darmmikrobiom der beste Schutz vor Erkrankungen jeder Art ist. Hm, irgendwo hab’ ich das doch schon mal gehört …
Was ich denn nun ihrer Mutter empfehlen würde? Vera beharrte auf einer konkreten Antwort. Da würde ich Claudia – in Rücksprache mit ihren behandelnden Onkologen – unbedingt zu einer Stabilisierung und Kräftigung ihres Darmmikrobioms durch ein geeignetes Probiotikum raten, schon um unnötige Komplikationen bei einer möglichen Stammzelltherapie zu vermeiden.
Zudem ist längst erwiesen, dass ein gesundes Mikrobiom eine Chemotherapie viel besser verkraften würde und sich auch die typischen Magen-Darm-Beschwerden durch Probiotika erfolgreich eindämmen ließen. Das Probiotikum der Wahl wäre in diesem Fall OMNi BiOTiC® 10, das erfolgreich eine Schädigung der Schleimhäute durch die Krebstherapie verhindern würde und gleichzeitig präventiv dem Aufwuchern toxischer Keime wie Clostridium difficile und deren fiesen Toxinen entgegensteht.
Das ist unglaublich wichtig in Claudias Situation, denn eine Darmentzündung, z. B. mit Clostridien, ist eine häufige Nebenwirkung von Strahlen- und Chemotherapie und kann den Körper zusätzlich massiv schwächen. Außerdem würde OMNi BiOTiC® 10 die Dysbiose relativ schnell beseitigen – auch ein wichtiger Faktor bei der Genesung.
So beschloss ich, mich mit dem Onkologen kurzfristig in Verbindung zu setzen, denn seine und meine Therapien sollten unbedingt aufeinander abgestimmt sein.
Ob durch eine Chemotherapie oder im Zuge der Immunsuppression bei einer Stammzelltherapie – das Immunsystem wird immer geschwächt und somit besonders anfällig für Infekte jeder Art.
Gegen die Magenbeschwerden, die leider auch eine häufige Nebenwirkung der Chemotherapie sind, habe ich Vera empfohlen, ihrer Mutter Caricol®-Gastro in der Apotheke zu besorgen. Die Mischung aus einem patentierten Papaya-Mus und Hafer wird auch die „Salbe für den Magen“ genannt. Die Rezeptur stammt aus dem „Lotus Buddhist Monastery“, einem Tempel in Hawaii.
Das spezielle Herstellungsverfahren wurde von der Dharma-Meisterin und Gründerin dieses Klosters entwickelt, die auf den klingenden Namen Ji Kwang Dae Poep Sa Nim hört. Ihr ging es darum, die natürlichen und wohltuenden Eigenschaften der Papaya und des Hafers auf die Schleimhäute des Magen- und Darmtraktes zu konzentrieren und zu vervielfachen – wissend, welche Bedeutung eine gesunde Magen- und Darmschleimhaut auf den gesamten Gesundheitszustand hat.
Dieses ursprüngliche Hausmittel des Klosters ist mittlerweile in der Apotheke erhältlich. Im Übrigen wird die Verarbeitung der biologischen Papayafrüchte in Sri Lanka von der Österreichischen Entwicklungshilfe unterstützt.
Natürlich kann Claudia ihrer Gesundheit auch mit Hilfe der richtigen Ernährung auf die Beine helfen. Besonders wichtig bei Leukämien ist die Vermeidung potenzieller Krankheitserreger (besonders von Pilzsporen!) über die Nahrung.
Auch hier ist OMNi BiOTiC® 10 sehr hilfreich. Sollten nämlich Pilze und Co. irgendwie in den Darm gelangen, würden sie hier auf eine gut funktionierende Abwehr treffen und könnten keinen Schaden anrichten.
Cook it, peel it or leave it
Dieser Leitspruch gilt für Betroffene von Blutkrebserkrankungen ganz besonders. Es gilt also Lebensmittel nur gekocht oder geschält zu konsumieren. Konsequenterweise sollten daher Produkte, die rohes Ei enthalten, ungeschältes Obst oder auch Nüsse gemieden werden. Gern auf dem Speiseplan dürfen Vollkornprodukte, Gemüse und Obst stehen (natürlich nur, wenn sie nicht unter „leave it“ fallen).
„Das ist doch mal ein konkreter Ratschlag“, freute sich Vera, die künftig genau darauf achten wollte, was sie für ihre Mutter einkaufen und kochen würde. So konnte sie zumindest ein bisschen zur Gesundung ihrer Mutter beitragen.
Ihnen muss ich ja nicht sagen, wie wichtig es ist, auf eine ausgewogene Ernährung zu achten. Schon zur Vorbeugung gegen alle möglichen Krankheiten, die ein gesundes Mikrobiom „am ausgestreckten Darm verhungern“ lässt!
In diesem Sinne grüßt Sie herzlich
Ihre
Dagmar Praßler
* Alle Namen geändert
Leukämie Arten
In meinem Blog beschreibe ich regelmäßig Erfahrungen aus meiner Praxis, insbesondere den Verlauf einiger konkreter Behandlungen. Ich weise darauf hin, dass die beschriebenen Verläufe Einzelfälle sind und keine allgemein verbindlichen Rückschlüsse daraus gezogen werden können. Andere Menschen können anders reagieren, auch wenn sie die gleiche Behandlung erfahren. Neben den von mir beschriebenen Produkten gibt es fast immer auch weitere von anderen Herstellern.
Es handelt sich in den Beschreibungen um meine subjektiven Wahrnehmungen, ein Heilversprechen ist darin nicht zu sehen. Bei Beschwerden sollten Sie grundsätzlich ärztlichen Rat oder den einer Heilpraktikerin / eines Heilpraktikers einholen.
Im Wechsel zu den Berichten aus der Praxis widme ich mich hier aber auch (unter dem Rubrum „News“) aktuellen Studien, die ich für erwähnenswert halte oder einen direkten Bezug zum Mikrobiom haben. Auch hier handelt es sich ausschließlich um redaktionelle Beiträge