Der gemeine Leberkrebs, medizinisch-vornehm auch Hepatozelluläres Karzinom genannt, versteckt sich lange hinter unspezifischen Symptomen. Mein Patient empfand daher die frühe Diagnose als „Glück im Unglück“ …
„Sie müssen wissen, ich habe Leberkrebs.“ Mit dieser Eröffnung ging mein neuester Patient Henry* (66) gleich in medias res. Der rüstige Rentner hatte etwa ein Jahr zuvor die erschütternde Diagnose bekommen. „Das war kurz vor meiner Pensionierung, Sie können sich vorstellen, wie es da in mir drin aussah“ erzählte er mir von den Wochen kurz nach seiner Diagnose, „aber mittlerweile habe ich mich irgendwie damit arrangiert, das Leben geht ja weiter. Und ich habe mir fest vorgenommen, diesen Krebs zu besiegen!“
Seine Entschlossenheit freute mich, versprach sie doch, dass mein Patient sämtliche therapeutischen Maßnahmen gewissenhaft befolgen würde.
Er habe wirklich Glück gehabt, berichtete er, dass seine Krankheit schon vergleichsweise früh entdeckt worden sei und es nur deshalb augenscheinlich noch Behandlungsoptionen gäbe.
Da musste ich Henry Recht geben, denn Primärer Leberkrebs, auch Leberzellkarzinom oder Hepatozelluläres Karzinom genannt, wird häufig erst sehr spät entdeckt, weil er leider relativ unspezifische Symptome zeigt. Diese Krebsform entwickelt sich im Gegensatz zu Lebermetastasen direkt aus den Zellen der Leber und ist mittlerweile die fünfthäufigste Form bösartiger Krebserkrankungen weltweit.
Was die Leberzellen entarten lässt
Häufigster Auslöser von Leberzellkarzinomen ist eine Form der Leberzirrhose. Neben Alkoholabusus und nichtalkoholischer Fettleber können auch verschiedene Medikamente, Kontakt mit Giftstoffen oder eine Hepatitis-Infektion zur Zerstörung des Lebergewebes führen.
„Die Fettleber begleitet mich leider schon lange“, hakte Henry sogleich ein. „Angefangen hat es mit dem Übergewicht bei mir eigentlich schon im Jugendalter. Gesunde Ernährung war da lange Zeit ein Fremdwort, und Sport habe ich – so gut es ging – vermieden. Bei meinem Job als Büroleiter in einer Behörde war regelmäßige Bewegung auch nicht wirklich angesagt“, reflektierte Henry selbstkritisch.
„Mit der Zeit habe ich schon gemerkt, dass mein Lebensstil alles andere als gesund war, aber ich hab’ es einfach nicht geschafft, daran etwas zu ändern. Zuerst bekam ich Diabetes Typ 2. Da hab’ ich meine Ernährung ein bisschen umgestellt, aber so richtig hat sich der Schalter bei mir noch nicht umgelegt.“
Über diesen Diabetes-Typ habe ich hier geschrieben:
Trotz der Ernährungsumstellung hätten seine Probleme nicht aufgehört. „Ich war ständig todmüde und erschöpft und bin dann irgendwann zu meinem Hausarzt gegangen. Der hat mir dann eröffnet, ich hätt’ ’ne Fettleber.
„Lassen Sie mich raten“, unterbrach ich ihn, „der hat Ihnen doch bestimmt gut zugeredet, abzuspecken und sich mehr zu bewegen, oder?“ Mein Gegenüber grinste verlegen und meinte, solche Appelle hätte er über die Jahre natürlich schon öfter gehört. „Aber das ging immer zum einen Ohr rein und zum anderen wieder raus. Obwohl, zwischenzeitlich hab’ ich immer wieder mal ’ne neue Sportart und neue Diät probiert, aber durchgezogen hab’ ich es nie.“
Ach ja, wer kennt das nicht: Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach … Über eine solche Nichtalkoholische Fettleber, die sich meistens aus dem metabolischen Syndrom heraus entwickelt, habe ich übrigens schon einmal berichtet:
Daran hat jede Leber schwer zu schlucken
Es ist ja so: Über die Pfortader gelangen Nährstoffe und Zucker aus dem Verdauungstrakt in die Leber. Durch die ungesunde Ernährung hat Henry jahrelang zu viele Kalorien und zu viel Zucker, vor allem Fruktose, zu sich genommen. Die überschüssige Energie wird in Form von Fett im Körper eingelagert – leider auch in der Leber. So ist es zu der gefährlichen Verfettung seines Organs gekommen. Neben Gefäßverschlüssen steigt dabei auch das Risiko einer Hepatitis bzw. Leberzirrhose.
Wie gefährlich der gesamte Fruktose-Glukose-Komplex für die Leber ist, habe ich hier ausführlich beschrieben:
„Tja, so ist es bei mir dann leider auch gekommen“, konstatierte Henry, „nicht mal ein halbes Jahr nach der Fettleber-Diagnose bekam ich eine schwere Leberentzündung.“ (Eine solche durch die starke Verfettung des Organs entstehende Entzündung nennt man auch Fettleberhepatitis.)
„Wegen der wiederkehrenden starken Schmerzen im rechten Oberbauch bin ich dann ins Krankenhaus, um das abklären zu lassen. Dort wurden erstmal die Entzündungen behandelt, aber dann hat das Ärzteteam offenbar vernarbtes Lebergewebe gefunden.“
Endstation Leberzirrhose?
Das ist freilich ein Alarmzeichen, denn: Ist die Leber so geschädigt, dass Teile schon komplett ihre Funktion verloren haben und in Bindegewebe umgewandelt wurden, handelt es sich um eine Leberzirrhose, und die ist irreversibel. Je nach Fortschreiten der Narbenbildung ist irgendwann eine Lebertransplantation der letzte Ausweg.
„Ich war natürlich schwer geschockt“, erzählte Henry über diesen Moment. „Dass meine Leber schon so kaputt ist, hätte ich nie gedacht. Aber der Schock war auch heilsam, denn ab da war ich wild entschlossen, mein Leben komplett auf den Kopf zu stellen: regelmäßig Sport zu treiben, spürbar abzunehmen und meine Ernährung umzukrempeln. Nur leider kam dieser Entschluss wohl etwas zu spät, denn vor einem Jahr bekam ich dann die Diagnose Leberzellkarzinom.“ Leider ist dies bei Patient*innen mit einer Leberzirrhose tatsächlich eine häufige Komplikation.
Durch Mutationen verändern sich bei dieser Krebsform die Teilungsgewohnheiten der Leberzellen, und sie werden praktisch immun gegen den gesteuerten Untergang veränderter Zellen, der Apoptose. Die Tumorzellen können sich nun entweder gehäuft an einer Stelle der Leber manifestieren oder aber über das ganze Organ verteilt auftreten.
Leider gelangen beim weiteren Wachsen der Tumorzellen häufig – über Blutgefäße oder die Lymphbahnen – Tumorzellen in andere Teile des Körpers wie z. B. die Lunge, Knochen oder regionale Lymphknoten. „Mein Leberzellkarzinom ist anscheinend im 1. Stadium, es könnte also auch noch deutlich schlimmer sein“, konstatierte Henry. Das heißt, dass sich in seiner Leber bis jetzt bloß ein Tumor gebildet hat, und der zum Glück auch nicht in der Nähe der Blutgefäße.
Anzeichen für ein Leberkarzinom
Wie schon erwähnt, haben die meisten Betroffenen lange Zeit gar keine Beschwerden. Breiten sich die Tumorzellen aber weiter aus, können unterschiedliche Anzeichen auftreten – etwa Schmerzen im rechten Oberbauch (die hatten Henry ins Krankenhaus getrieben), eine Gelbfärbung der Haut (Ikterus), Appetitverlust, eine Schwellung am rechten Oberbauch oder Übelkeit und Erbrechen.
Im Blut kann bei einem Leberzellkarzinom das Alpha-Fetoprotein nachgewiesen werden, und über bildgebende Verfahren lassen sich Ausbreitung und Lokalisation der Tumorzellen feststellen. Genau so war es auch bei Henry. Abhängig von den Ergebnissen kann man dann über das weitere Vorgehen beraten.
Gibt es eine Chance auf Heilung?
Bei der Diagnose Krebs denken die meisten Menschen sofort an eine Chemotherapie. Leider gibt es für Leberkrebs bis heute aber keine wirksame Form der Chemotherapie, und auch hormonelle Behandlungen bleiben nahezu wirkungslos.
Die Behandlungsmethode mit den höchsten Erfolgschancen ist eine chirurgische Tumorresektion. Allerdings ist eine solche OP (wie bei vielen Patient*innen mit Leberzirrhose) für Henry leider keine Option. Aktuell bekommt er Medikamente, die das Tumorwachstum bremsen sollen, und jetzt wartet er auf seinen Termin für eine Radiofrequenzablation, bei der der Tumor durch Hitze zerstört werden soll.
Sollte auch dies nicht funktionieren, wird Henry wohl auf einer Warteliste für eine Lebertransplantation enden. So ist leider die Situation, mit der sich Henry arrangieren muss.
Was der Darm damit zu tun hat
Dass der Darm an vielen Leberproblemen beteiligt ist, erscheint logisch: Nährstoffe, die aus dem Darm ins Blut gelangen, werden bekanntlich über die Pfortader zur Leber transportiert. Für Keime aus dem Darmlumen ist der Weg zur Pfortader normalerweise versperrt. So weit, so gut.
Ist aber die Darmbarriere „nicht ganz dicht“ – das passiert z. B. durch entzündliche Prozesse beim sogenannten Leaky Gut Syndrom (siehe auch https://probiotische-praxis.blog/leaky-gut/loecher-im-darm/), können auch Fremdstoffe die Leber erreichen, was eine große Herausforderung für unsere Entgiftungszentrale darstellt und langfristig zu Leberschäden führen kann. Deshalb ist es auch so wichtig, unsere Darmbakterien und damit die Darmbarriere zu stärken, denn so lassen sich weitere Schäden an diesem so zentralen Organ vermeiden.
Ein aus dem Gleichgewicht geratenes Mikrobiom zeigt sich auch in Studien zum Leberzellkarzinom: Bei vielen Betroffenen lässt sich beispielsweise im Stuhl eine deutlich erhöhte Menge des Proteins Calprotectin nachweisen. Dies ist ein Anzeichen für schwere Entzündungsprozesse.
Auch das Mikrobiom zeigt einige markante Veränderungen: So sind zum Beispiel bei einem Leberzellkarzinom weniger Bakterienstämme der Arten Akkermansia und Bifidobacterium zu finden als bei gesunden Patient*innen. Erhöht ist dafür die Anzahl der Bacteroides und Ruminococcaceae.
Medizinisch induzierte Probiotika
Um Henrys Mikrobiom zu unterstützen und seiner Leber etwas Gutes zu tun, empfahl ich ihm die Einnahme des Multispezies-Probiotikums OMNi-BiOTiC® HETOX. Dieses Präparat, das 15 Milliarden Darmsymbionten mit 8 humanen, bakteriellen Leitkeimstämmen enthält, ist für mich das Paradebeispiel dafür, was medizinisch induzierte Probiotika heute leisten können!
Ein Expertenteam der Medizinischen Universität Graz untersuchte in einer Studie den Einfluss von Probiotika auf Patient*innen mit „kompensierter Leberzirrhose“ (d. h. deren Leber konnte grundsätzlich noch ihre zentralen Stoffwechselfunktionen erfüllen) über einen Zeitraum von 6 Monaten sowie ein 6-monatiges Follow-up.
Dabei kam es offenbar zu einer eindrucksvollen Verbesserung der Leberfunktion in der Probiotika- im Vergleich zur Placebo-Gruppe, obwohl die Leberfunktion in der Gruppe der Probiotika-Probanden zu Beginn der Studie im Vergleich zur Placebo-Gruppe deutlich schlechter war! Damit konnte erstmals durch ein Probiotikum eine Stabilisierung und Verbesserung der Leberfunktion insbesondere bei Patient*innen mit Leberzirrhose erreicht werden.
Darüber hinaus wurde die Infektanfälligkeit, wie sie bei einer Leberfunktionsstörung gehäuft auftritt, durch eine verbesserte Immunfunktion reduziert und die Lebensqualität der Patienten nachweislich verbessert – allein durch die Gabe von humanen Bakterien, die in jedem gesunden menschlichen Darm vorkommen! Mich fasziniert das immer wieder.
„Natürlich kann ein Probiotikum allein keinen Krebs heilen, aber – davon bin ich felsenfest überzeugt – die Chancen einer Heilung erhöhen“
„Ich hätte nie gedacht, dass einfache Bakterien so viel erreichen können“, meldete sich Henry hier zu Wort, und er gelobte, seine Freunde im Darm künftig gewissenhaft zu unterstützen.
Tipps für eine „leberfreundliche“ Ernährung
Besonders wichtig ist bei einem Hepatozellulären Karzinom, eine Mangelernährung zu vermeiden, die bei vielen Leberzirrhose-Patient*innen auftritt. Diese könnte nämlich die Leber weiter belasten und so den Krankheitsverlauf beschleunigen. Gerade bei einer schweren Leberzirrhose kann hier der Einsatz von proteinreicher Trinknahrung sinnvoll sein, um eine Mangelernährung schon im Ansatz auszuschließen.
Über Mangelernährung und Untergewicht finden Sie auch hier Genaueres:
Für Henry ist dies allerdings noch nicht angesagt. Er sollte stattdessen noch genauer auf seine Ernährung achten, als er es ohnehin mittlerweile tut, und viel Eiweiß zu sich nehmen – möglichst in nicht-tierischer Form, weil tierisches Eiweiß seine Leber noch weiter belasten würde.
Um sein Wissen über eine für ihn förderliche Ernährung auf breitere Füße zu stellen, legte ich Henry die Lektüre dieser beiden Blog-Beiträge von mir ans Herz:
Neben der Entgiftung des Körpers spielt die Leber auch bei verschiedenen Stoffwechselvorgängen wie der Fettverdauung und der Regulation des Blutzuckerspiegels eine wichtige Rolle. Gerade weil schon ein Teil von Hernrys Leber stark geschädigt ist und auch der Rest nun angegriffen wird, muss er nun besonders gut auf die ihm noch verbliebene Leberfunktion achten. Das heißt für ihn vor allem: kein Alkohol und eine ausgewogene Ernährung! „Alkohol hab’ ich eh schon vor Monaten völlig gestrichen“, versicherte er mir.
Nur nicht zu sauer!
Zu einer ausgewogenen Ernährung zählen natürlich immer Obst und Gemüse, lediglich zu saure Obstsorten sollte er lieber vermeiden. Von Zwiebeln, Bohnen und Kohl riet ich ihm dagegen ab. Generell sollte Henry auch weitestgehend auf stark verarbeitete Lebensmittel verzichten und den Fokus auf Vollkornprodukte legen. „Das befolge ich sowieso schon“, stellte Henry sofort klar, „nur das mit den Zwiebeln ist mir neu.“
Ein erfolgreich bei Lebererkrankungen eingesetztes Heilmittel ist die Mariendistel (medizinisch genutzt werden die reifen Früchte mit Schale, in denen der Wirkstoff „Silymarin“ enthalten ist). Mariendistel ist gut verträglich und ruft kaum Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten hervor.
Besonders wichtig ist bei einem Hepatozellulären Karzinom, eine Mangelernährung zu vermeiden, die bei vielen Leberzirrhose-Patient*innen auftritt. Diese könnte nämlich die Leber weiter belasten und so den Krankheitsverlauf beschleunigen. Gerade bei einer schweren Leberzirrhose kann hier der Einsatz von proteinreicher Trinknahrung sinnvoll sein, um eine Mangelernährung schon im Ansatz auszuschließen.
Über Mangelernährung und Untergewicht finden Sie auch hier Genaueres:
Für Henry ist dies allerdings noch nicht angesagt. Er sollte stattdessen noch genauer auf seine Ernährung achten, als er es ohnehin mittlerweile tut, und viel Eiweiß zu sich nehmen – möglichst in nicht-tierischer Form, weil tierisches Eiweiß seine Leber noch weiter belasten würde.
Um sein Wissen über eine für ihn förderliche Ernährung auf breitere Füße zu stellen, legte ich Henry die Lektüre dieser beiden Blog-Beiträge von mir ans Herz:
Neben der Entgiftung des Körpers spielt die Leber auch bei verschiedenen Stoffwechselvorgängen wie der Fettverdauung und der Regulation des Blutzuckerspiegels eine wichtige Rolle. Gerade weil schon ein Teil von Hernrys Leber stark geschädigt ist und auch der Rest nun angegriffen wird, muss er nun besonders gut auf die ihm noch verbliebene Leberfunktion achten. Das heißt für ihn vor allem: kein Alkohol und eine ausgewogene Ernährung! „Alkohol hab’ ich eh schon vor Monaten völlig gestrichen“, versicherte er mir.
Nur nicht zu sauer!
Zu einer ausgewogenen Ernährung zählen natürlich immer Obst und Gemüse, lediglich zu saure Obstsorten sollte er lieber vermeiden. Von Zwiebeln, Bohnen und Kohl riet ich ihm dagegen ab. Generell sollte Henry auch weitestgehend auf stark verarbeitete Lebensmittel verzichten und den Fokus auf Vollkornprodukte legen. „Das befolge ich sowieso schon“, stellte Henry sofort klar, „nur das mit den Zwiebeln ist mir neu.“
Ein erfolgreich bei Lebererkrankungen eingesetztes Heilmittel ist die Mariendistel (medizinisch genutzt werden die reifen Früchte mit Schale, in denen der Wirkstoff „Silymarin“ enthalten ist). Mariendistel ist gut verträglich und ruft kaum Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten hervor.
Das Besondere an Silymarin ist die Wirkung auf die Regenerationsfähigkeit von Leberzellen! Dieser Wirkstoff kann die Zellwand stabilisieren, was enorm wichtig ist bei der Vorbeugung und Therapie von Lebererkrankungen. Zudem erschwert es das Eindringen von Toxinen in die Zelle, wirkt antikanzerogen und antifibrotisch (d. h. die Vernarbung des Lungengewebes – die Fibrose – wird verlangsamt).
Tatsächlich wird sogar vermutet, dass dieser Wirkstoff auch bei einem Leberzellkarzinom eine Verlangsamung des Tumorwachstums bewirken kann – die entsprechende Forschung dazu ist aktuell noch im Gange.
„Donnerwetter“, rief Henry, der erneut total erstaunt war, diesmal darüber, dass so eine kleine, lilafarbene Pflanze wie die Mariendistel eine so starke Wirkung haben kann.
Löwenzahn und Artischocke zum Entgiften
Ja, auch Löwenzahn (zum Beispiel in Form von Tee) kann der Leber bei ihrer Entgiftungsfunktion helfen und gleichzeitig die Produktion und Ausscheidung von Gallenflüssigkeit fördern. Die Artischocke gilt ebenfalls als sehr „leberfreundlich“. Ihre Blätter helfen bei der Entgiftung und können als Tee, Gemüse oder Saft eingenommen werden.
… und ein paar Tipps obendrein
Zusätzlich habe ich Henry nahegelegt, auf ausreichend Bewegung zu achten. Natürlich kann er durch seine Erkrankung nicht unbedingt normale Trainingseinheiten absolvieren, denn eine solche Krebserkrankung kann bei vielen Patient*innen Erschöpfungssymptome ähnlich dem Chronischen-Fatigue-Syndrom (CFS) auslösen, …
(Mehr über dieses weit verbreitete Syndrom erfahren Sie hier:)
… aber gerade begleitete Übungen im Rahmen einer Physiotherapie können sich auf den ganzen Körper positiv auswirken.
Dann wären da noch Leberwickel (dabei wird ein in heißes Wasser oder Schafgarbentee getauchtes Handtuch unterhalb des rechten Rippenbogens aufgelegt): Die Wärme des Wickels wirkt entspannend und fördert die Durchblutung, was die Beschwerden lindern und die Leber stärken kann.
Gerade bei einer psychisch so belastenden Krankheit wie Krebs sollte auch immer eine psychologische Betreuung ins Auge gefasst werden. „Sie haben völlig Recht“, unterbrach mich Henry hier und deutete an, dass er bereits regelmäßig eine Therapeutin aufsuche. „Das hilft mir extrem dabei, positiv zu denken und mit der Situation umzugehen.“
Wir vereinbarten einen weiteren Termin nach ca. einem Monat und hofften beide, dass sich Henrys Leberzellkarzinom in dieser Zeit nicht vergrößern würde. Möglicherweise ist ja die Radiofrequenzablation so erfolgreich, dass ich schon bald einen krebsfreien Henry vor mir sitzen habe! Für die Therapie wünschte ich ihm auf jeden Fall viel Erfolg und alles Gute.
Und uns allen wünsche ich einen fröhlichen Start in ein hoffentlich entspanntes Wochenende!
Herzlich
Ihre
Dagmar Praßler
* Name geändert
Titelbild: © Cinemanikor / shutterstock
Zirrhose Leberkrebs
In meinen Blogs beschreibe ich Erfahrungen aus meiner Praxis, insbesondere den Verlauf einiger konkreter Behandlungen. Ich weise darauf hin, dass die beschriebenen Verläufe Einzelfälle sind und keine allgemein verbindlichen Rückschlüsse daraus gezogen werden können. Andere Menschen können anders reagieren, auch wenn sie die gleiche Behandlung erfahren. Es handelt sich um meine subjektiven Wahrnehmungen, ein Heilversprechen ist darin nicht zu sehen. Bei Beschwerden sollten Sie einen Arzt oder Heilpraktiker aufsuchen. Bei meinen Blogs handelt es sich ausschließlich um redaktionelle Beiträge. Neben den beschriebenen Produkten gibt es noch weitere von anderen Herstellern.