Da wir deutschen „Nordlichter“ prinzipiell zu wenig Vitamin D im Körper bilden können, sollte einem entsprechenden Mangel durch Zufuhr von außen begegnet werden. Wie dies die Zusammensetzung unseres Mikrobioms beeinflusst, wurde nun genauer untersucht.
Gerade in unseren Breiten haben wir es häufig mit einem eklatanten Vitamin-D-Mangel zu tun. Das erscheint nur logisch, weil Vitamin D größtenteils mit Hilfe von UV-Strahlung im Körper synthetisiert wird … und auch das nur unter optimalen Bedingungen, wie wir sie nun mal nicht haben.
Leider kann der Körper das Vitamin D nur in Abhängigkeit von Sonnenlicht bilden, (weshalb es auch als semi-essenziell bezeichnet wird). Dabei ist gerade dieses Vitamin, das nicht nur für den Knochenaufbau entscheidend ist, sondern insbesondere auch unser Immunsystem stärkt, so wichtig, dass eine Supplementierung sinnvoll erscheint. Darüber habe ich auch hier schon geschrieben:
Nun stieß ich auf eine Studie*, die den Einfluss regelmäßiger Vitamin-D-Gaben auf unser Mikrobiom untersuchte. Dabei wurde „80 gesunden Frauen, die einen diagnostizierten Vitamin-D-Mangel (…) zeigten, 3 Monate lang jede Woche einmal Vitamin D verabreicht (Dosierung: 50.000 internationale Einheiten [IU]).“
Im Anschluss wurde „der Serum-25(OH)D-Spiegel im Blut gemessen und die Zusammensetzung der Darmmikrobiota vor sowie nach Beendigung der Supplementierung mithilfe einer 16S-rRNA-Gensequenzierung bestimmt.“
In der Gensequenzierung werden unsere Mikroben-Gene bestimmt, von denen wir viel mehr haben als „eigene“. Und jedes Mikrobiom ist so individuell wie ein Fingerabdruck.
Der mikrobielle Fingerabdruck
Das Ergebnis gibt all jenen recht, die schon immer auf eine Supplementierung dieses Vitamins gesetzt hatten – nur, dass man es jetzt schwarz auf weiß hat: „Die regelmäßige Vitamin-D-Ergänzung erhöhte die mikrobielle Vielfalt im Darm signifikant. Insbesondere das Verhältnis von Bacteroidetes zu Firmicutes stieg parallel zur Menge an gesundheitsfördernden probiotischen Taxa wie Akkermansia und Bifidobacterium an.“
Wer sich schon länger in diesem Blog „tummelt“, weiß natürlich auf Anhieb um die Bedeutung einer bakteriellen Vielfalt in unserer Mikrobiota. Unsere Gesundheit hängt davon ab! Gerade die oben benannten Bakterienstämme spielen dabei eine große Rolle.
Wenn Sie diese Bakteriennamen in die Suchmaske rechts oben auf dieser Seite eingeben, gelangen Sie zu den entsprechenden Blogs über deren Wirkung. Sie werden lesen, dass Firmicutes sehr nützlich sind, einige aber an Übergewicht und Reizdarm beteiligt sind und diese wiederum von Bacteroidetes in Schach gehalten werden. Und Sie werden sehen, dass Akkermansia und Bifidobacterium unter anderem für unser Immunsystem essenziell sind, auch für das in unserem Gehirn!
Mit der vorliegenden Studie konnten jedenfalls „die positiven Auswirkungen einer regelmäßigen Vitamin-D-Supplementierung auf die Zusammensetzung der Darmmikrobiota“ in überzeugender Weise belegt werden. Damit stärkt sie all jenen – Ärzt:innen wie Heilpraktiker:innen – den Rücken, die den Vitaminstatus ihrer Patient:innen im Auge behalten.
Klar dürfen auch die B- und C-Vitamine nicht vernachlässigt werden, aber hier geht’s nun mal um das „Sonnen-Vitamin“, und da gilt: Wenn ein Vitamin-D-Mangel festgestellt wird, ist eine Supplementierung (z. B. mit META-CARE® Vitamin D3 plus) dringend angeraten.
Bewährt hat sich dabei die parallele Verabreichung eines Probiotikums – meine Wahl wäre in diesem Fall OMNi-BiOTiC® 6, weil es – ebenfalls ganz im Sinne der erwünschten Diversität – unterschiedliche Bakterienstämme kombiniert, die sich gegenseitig in ihrer Wirkung verstärken.
Aufnahme von Vitaminen
Dass die Verstoffwechselung von Vitaminen je nach Enterotyp individuell unterschiedlich erfolgt, ist eine andere Geschichte, der ich (falls es Sie interessiert) hier nachgegangen bin:
Und wo wir schon mal bei diesem Thema sind – hier noch ein letzter Verweis auf einen „vitaminreichen“ Blog älteren Datums: Gründe für eine Hypovitaminose (Vitaminmangel) können auch chronisch-entzündliche Darmerkrankungen sein – besonders bei akuten Schüben. Wie die Vitaminresorption im Dünndarm funktioniert, habe ich hier unter die Lupe genommen:
Wenn es mir gelungen ist, Sie für die Bedeutung von Vitaminen für alle Funktionen unseres Körpers zu sensibilisieren, bin ich (für heute) zufrieden. Bleiben Sie bitte gesund!
Herzlich, Ihre
Dagmar Praßler
* Dem Bericht liegt ein Artikel in der Fachzeitschrift NATURE zugrunde: Singh, P., et al. (2020). “The potential role of vitamin D supplementation as a gut microbiota modifier in healthy individuals.” Sci Rep 10(1): 21641
Vitamin D Mangel
In meinen Blogs beschreibe ich Erfahrungen aus meiner Praxis, insbesondere den Verlauf einiger konkreter Behandlungen. Ich weise darauf hin, dass die beschriebenen Verläufe Einzelfälle sind und keine allgemein verbindlichen Rückschlüsse daraus gezogen werden können. Andere Menschen können anders reagieren, auch wenn sie die gleiche Behandlung erfahren. Es handelt sich um meine subjektiven Wahrnehmungen, ein Heilversprechen ist darin nicht zu sehen. Bei Beschwerden sollten Sie einen Arzt oder Heilpraktiker aufsuchen. Bei meinen Blogs handelt es sich ausschließlich um redaktionelle Beiträge. Neben den beschriebenen Produkten gibt es noch weitere von anderen Herstellern.