Wohl dem, der jetzt, da die Grippe wieder Saison hat, „nur“ von einem Influenzavirus heimgesucht wird. Weit unangenehmer wird’s, wenn das Virus der Noro- oder Rota-Familie entstammt …
Schon an meinem schniefenden und hustenden Umfeld kann ich erkennen, dass wir uns aktuell inmitten der Grippesaison befinden. Allerdings ist dabei vom Influenzavirus die Rede. Über das reichhaltige Angebot der Natur-Apotheke bei einer Influenza können sie sich hier informieren:
Aber auch der Magen-/Darm-Trakt kann von einer Grippe betroffen sein – zumindest umgangssprachlich. In dem Fall handelt es sich um eine Gastroenteritis, also um eine Entzündung des Verdauungstraktes. Und im Unterschied zur jetzt wieder verstärkt auftretenden „echten“ Grippe gibt es verschiedene Arten von Erregern, die diese auslösen können.
Damit konnte ich freilich Thekla* (57), einer meiner treuesten Patientinnen, nichts Neues sagen, kommt sie doch aufgrund ihres Berufs als Gesundheits- und Krankenpflegerin immer wieder mit Krankheitserregern in Kontakt und kennt sich gut damit aus. Sie arbeitet auf einer geriatrischen Station, wo ältere, multimorbide Patient:innen liegen, die oft aus dem Pflegeheim oder anderen Einrichtungen kommen und dementsprechend oft auch den einen oder anderen Keim mitbringen.
„Seit ich in meinem Beruf arbeite, bin ich so gut wie verschont geblieben, was Ansteckungen betrifft“, berichtete Thekla. „Gut, Corona habe ich schon mal von der Arbeit mit nach Hause gebracht, aber das war ja abzusehen. Doch seit ein, zwei Jahren trifft es mich immer wieder und leider dann auch so richtig“. Immer wieder stecke sie sich bei Patienten an, und auffällig sei, dass es sich dabei meist um eine Magen-/Darm-Grippe handle.

„Jetzt frage ich mich, ob mein Verdauungssystem vielleicht nicht mehr so fit ist wie in jungen Jahren“, fügte sie hinzu und schaute mich mit großen Augen an. Ihre Vermutung war durchaus vernünftig, schließlich sinkt mit zunehmendem Alter die Vielfalt der im Darm lebenden Bakterienarten, die für einen gesunden Verdauungstrakt und somit auch für ein funktionierendes Immunsystem von großer Bedeutung sind.
Wenn sich nämlich erst potenziell unerwünschte Bakterienarten in Überzahl im Darm breit machen und dann noch Antibiotika hinzukommen, bleibt es nicht aus, dass das Darmmikrobiom alles andere als „taufrisch“ wirkt.
Von Viren, Bakterien und Parasiten
Prinzipiell lassen sich drei Arten von Erregern unterscheiden, die eine Gastroenteritis auslösen können: Viren, Bakterien und Parasiten. Über bakterielle Magen-/Darm-Grippen habe ich an dieser Stelle übrigens schon einmal berichtet:
Die beiden relevantesten viralen Erreger sind das Noro- und Rotavirus. Das Norovirus ist auch über alle Erregerarten hinweg der häufigste Auslöser, Rotaviren betreffen dagegen vor allem Säuglinge und Kleinkinder. Die Übertragung erfolgt von Mensch zu Mensch oder – im Fall vom Norovirus – auch über verunreinigte Lebensmittel bzw. Wasser.
Bakterielle Erreger werden meist über Lebensmittel übertragen, typisch ist hier der klassische Reisedurchfall, ausgelöst durch E. Coli. Parasiten als Auslöser einer Gastroenteritis sind bei uns in Deutschland vergleichsweise selten, eher fängt man sich auch diese auf Reisen ein, z. B. über das Baden in stehenden Gewässern oder über Lebensmittel.

„Wir haben andauernd Patienten mit Norovirus bei mir auf Station“, merkte Thekla an, „und manchmal verbreitet sich das dann so rasend schnell, dass selbst die Schutzmaßnahmen nichts mehr bringen und ich mich anstecke. Was ich jetzt von Ihnen wissen möchte, ist: Kann ich meinen Körper nicht mit irgendwas zusätzlich unterstützen, um genau das zu verhindern oder zumindest den Verlauf abzumildern?“ Da war sie bei mir natürlich an der richtigen Adresse.
Gucken wir uns das Norovirus doch mal genauer an: Es handelt sich um ein hochansteckendes RNA-Virus (RNA-Viren zeichnen sich durch ein Erbgut aus Ribonukleinsäure aus – engl.: RiboNucleic Acid) mit unterschiedlichen Genotypen, weshalb man sich auch – aufgrund der hohen Variabilität – innerhalb kurzer Zeit erneut damit anstecken kann.
Nicht ohne Grund sind vorbeugende Maßnahmen wie Händewaschen und Flächendesinfektion so wichtig. Außerdem sollten – vor allem in Gemeinschaftseinrichtungen – betroffene Personen unbedingt isoliert werden.
Man kann den Erreger auch im Stuhl nachweisen, allerdings reichen meist die klinischen Angaben zur Diagnose. Hat man sich damit infiziert, geht es sehr schnell: Innerhalb weniger Stunden melden sich die ersten Symptome wie Durchfälle, starkes Erbrechen und Bauchschmerzen.
„Das wünsch’ ich nicht mal meinen schlimmsten Feinden.“
Thekla konnte ein Lied davon singen: „Das wünsch’ ich nicht mal meinen schlimmsten Feinden. Stundenlang kommt man nicht von der Toilettenschüssel weg und kann irgendwann einfach nicht mehr. Ehrlich, so schwach wie nach meiner letzten Noro-Infektion habe ich mich noch nie gefühlt …“
Ausreichend trinken ist das A und O
Tatsächlich ist diese „Schwäche“, die auf Dehydratation und Verschiebungen des Elektrolythaushalts aufgrund der Durchfälle und des Erbrechens zurückzuführen ist, auch das gefährlichste an der Erkrankung.
Vor allem bei gefährdeten Personengruppen wie Kleinkindern, älteren und/oder vorerkrankten Menschen kann es relativ schnell gehen, dass der Kreislauf „schlappmacht“.
Daher ist das Zuführen von Flüssigkeit das A und O und gleichzeitig auch die einzig verfügbare Therapie. Auf keinen Fall „Durchfall-Stopper“ einnehmen, denn die Viren müssen raus! Bekannte Hausmittel sind Salzstangen und Cola (mit dem Hintergedanken, den Elektrolythaushalt wieder aufzufüllen). Salzstangen sind dafür auch gut geeignet, bei Cola überwiegen allerdings die Nachteile, denn Cola beinhaltet viel Zucker und Kohlensäure, was vor allem einem gereizten Magen nicht gut bekommt und die Durchfälle u. U. sogar verstärken kann!

Besser geeignet sind da spezielle orale Rehydratationslösungen oder – ganz klassisch – Kamillentee, der beruhigend auf den Verdauungstrakt wirkt. Auch Ingwer in Form von Tee oder Kapseln hat entzündungshemmende Komponenten und beruhigt den Magen.
Wen es allerdings nach solch anstrengenden Stunden nach Cola gelüstet (und wer sie gut verträgt), der soll dem ruhig nachgeben. Wurde Ihnen, wenn Sie als Kind eine Magen-/Darm-Grippe hatten, Zwieback von Ihren Eltern vorgesetzt? Auch da ist was dran. Von Milchprodukten würde ich in der Akutsituation allerdings eher abraten, weil die Verdauung der Laktose Blähungen und Durchfall eher verstärkt.
Der geheimnisvolle Punkt am Unterarm
Bei anhaltender Übelkeit oder Erbrechen hat sich neben entsprechenden Medikamenten die Akupressur einer Stelle auf der Innenseite des Unterarms als nützlich erwiesen, die als P6-Punkt bekannt ist und auch gegen Reisekrankheit wirkt. Wer es ausprobieren möchte: Perikard 6 befindet sich etwa drei Finger breit über der Beugefalte des Handgelenks – genauere Beschreibungen findet man im Internet zuhauf.

Wie bereits erwähnt (und in meinem Blog dutzendfach besungen), stellt ein gesunder Darm bzw. ein ausbalanciertes Darmmikrobiom den wichtigsten protektiven Faktor dar, der über die Anfälligkeit für Gastroenteritiden bzw. Infektionen allgemein entscheidet. Eine Dysbiose hingegen, also ein Ungleichgewicht der „guten“ und „schlechten“ Bakterien, spielt leider grundsätzlich allen möglichen Erkrankungen sehr effektiv in die Hände.
In diesem Zusammenhang verwies ich Thekla auch auf die wichtige Rolle, die Probiotika für den Aufbau einer gesunden Darmschleimhaut spielen: Sie regen nämlich die Bildung von Mucus an, jener Schleimschicht, die es Krankheitserregern erschwert, überhaupt in die Zellen einzudringen! Außerdem helfen die „guten“ Bakterien dabei, pathogene Keime zu verdrängen, weil beide Gruppen miteinander konkurrieren. Je besser das Mikrobiom also aufgestellt ist, desto schwerer macht man es den Viren.

So können bestimmte Bakterien wie Lactobacillus reuteri die Dauer von Durchfällen signifikant reduzieren. Und gerade wenn man eine Magen-/Darm-Grippe frisch überstanden hat, ist es wichtig, die Integrität der Darmbarriere wiederherzustellen, damit sich der Durchfall nicht dauerhaft einnistet.
Thekla, die ja auch vom Fach ist, nickte zustimmend und fragte, welches Probiotikum ich ihr denn empfehlen könne. Da musste ich nicht lange überlegen, wurde doch OMNi-BiOTiC® PRO-Vi 5 speziell für die Abwehr von Viren entwickelt. Dabei machte man sich verschiedene Mechanismen wie z. B. das Blockieren von Viren-Rezeptoren zunutze. Über bakterielle Strategien zur Virusabwehr habe ich hier schon mal berichtet:
Wenn sie dieses Probiotikum über einen längeren Zeitraum einnimmt, bin ich ziemlich sicher, dass Thekla nicht mehr so schnell mit dem Norovirus Bekanntschaft machen wird und zusätzlich – gerade jetzt in der Grippesaison – auch gegen Influenza gut gewappnet wäre. Im Übrigen beinhaltet es neben besagten Laktobazillen auch Vitamin D, an dem es uns, wie wir wissen, im Winter besonders mangelt …
Ergänzend empfahl ich Thekla das Präbiotikum OMNi-LOGiC® FIBRE mit resistentem Maisdextrin + Guarkernmehl. Es hilft sowohl bei Verstopfung als auch bei Durchfall (!), ist ideal zum Ausgleich des Ballaststoff-Defizits und lässt sich problemlos in Speisen und Getränke einrühren.
Als Strategie zur Vorbeugung gegen Grippeviren jeder Art würde ich diese Maßnahmen einer Impfung jedenfalls immer vorziehen. Wie auch immer – kommen Sie gesund durch die dunkle Jahreszeit! Die gute Nachricht: Die Tage werden schon wieder länger …

Herzlich,
Ihre
Dagmar Praßler
* Name geändert
Gastroenteritis vorbeugen
In meinem Blog beschreibe ich regelmäßig Erfahrungen aus meiner Praxis, insbesondere den Verlauf einiger konkreter Behandlungen. Ich weise darauf hin, dass die beschriebenen Verläufe Einzelfälle sind und keine allgemein verbindlichen Rückschlüsse daraus gezogen werden können. Andere Menschen können anders reagieren, auch wenn sie die gleiche Behandlung erfahren. Neben den von mir beschriebenen Produkten gibt es fast immer auch weitere von anderen Herstellern.
Es handelt sich in den Beschreibungen um meine subjektiven Wahrnehmungen, ein Heilversprechen ist darin nicht zu sehen. Bei Beschwerden sollten Sie grundsätzlich ärztlichen Rat oder den einer Heilpraktikerin / eines Heilpraktikers einholen.
Im Wechsel zu den Berichten aus der Praxis widme ich mich hier aber auch (unter dem Rubrum „News“) aktuellen Studien, die ich für erwähnenswert halte oder einen direkten Bezug zum Mikrobiom haben. Auch hier handelt es sich ausschließlich um redaktionelle Beiträge.