Zugegeben, ich schreibe lieber über Probleme, für die ich auch Lösungswege benennen kann, aber manchmal muss man einfach auf Gefahren hinweisen, selbst wenn eine Lösung unmöglich scheint. Nicht ohne Grund nennt man PFAS „Ewigkeitschemikalien“ …
Die Bedrohung ist nicht neu, aber ins öffentliche Bewusstsein dringt sie offenbar nur vor, wenn mal wieder eine aktuelle Studie veröffentlicht wird und den Finger auf die Wunde legt: „Eine US-Studie kommt zu dem Ergebnis, dass schon Föten (über die Plazenta) die sogenannten Ewigkeitschemikalien aufnehmen. Das wirkt sich auf deren Immunsystem aus.“*
Kein Wunder, gelten doch diese schädlichen PFAS-Chemikalien, die uns in allen möglichen Alltagsgegenständen begegnen, als hochgiftig: Sie „stehen unter anderem im Verdacht, Leberschäden sowie Nieren- und Hodenkrebs zu verursachen“.
Ihren durchschlagenden Erfolg verdanken diese PFAS (Per- and PolyfluoroAlkyl Substances) ihren Allround-Eigenschaften: Sie machen jedes Produkt, das von diesen Stoffen durchsetzt ist, „wasserabweisend, hitzebeständig, fett- und schmutzabweisend“.
„Die Bindungen“, so heißt es weiter, „sind extrem stark, was dazu führt, dass PFAS chemisch und thermisch äußerst stabil sind. Das macht sie langlebig und schwer abbaubar.“
Nun haben US-amerikanische Forscher nachgewiesen, dass bereits winzige Mengen dieser Chemikalien „über die Plazenta und die Muttermilch die Entwicklung des Immunsystems von Säuglingen stören. Dies könne nachhaltig ihre Fähigkeit beeinflussen, Krankheiten zu bekämpfen.“
Eine schwere Hypothek also nicht nur für Föten, sondern für jeden von uns, der mit Antihaft-beschichteten Pfannen hantiert oder Speisen in Plastikbehältern aufbewahrt. PFAS werden seit den 1950er Jahren (!) hergestellt und sind in einer Vielzahl von Produkten enthalten, mit denen wir täglich in Kontakt kommen.
Von Anoraks über Pfannen bis zu Kosmetik
„Aufgrund ihrer Eigenschaften werden diese Substanzen in einer großen Zahl vorwiegend industrieller Produkte und Alltagsgegenstände verwendet – von Anoraks über Pfannen bis zu Kosmetik.“

Bei der Untersuchung von „200 gesunden Müttern und deren Föten“ stellten die Wissenschaftler fest: „Im Alter von zwölf Monaten wiesen Babys, deren Mütter eine höhere pränatale PFAS-Belastung aufwiesen, deutlich weniger follikuläre T-Helferzellen (Tfh) auf.“
Dazu muss man wissen: Diese follikulären T-Helferzellen, die sich in den Lymphfollikeln der sekundären lymphatischen Organe, also größtenteils im Darm befinden, spielen eine wichtige Rolle beim Koordinieren der Immunantwort des Körpers.
Eine nicht ausreichende Anzahl und Aktivität dieser speziellen Immunzellen ist daher fatal, wenn es um die Abwehr von Infektionen und Krankheiten geht. „Zudem wurden bei den Einjährigen mehr Zellen gemessen, die mit Allergien, Autoimmunität oder Immunsuppression in Verbindung gebracht werden, wenn sie aus dem Gleichgewicht geraten.“
Die Forscher erhoffen sich von ihrer Untersuchung und der geplanten Nachbeobachtung der Kinder „das Potenzial für eine frühzeitige Überwachung oder für Strategien zur Eindämmung der Auswirkungen der PFAS-Belastung, um lebenslange Krankheiten zu verhindern.“

Ein sehr honoriges Unterfangen, das freilich durch die kontinuierliche Verwendung dieser gesundheitsschädigenden Chemikalien konterkariert wird. So schreibt der SPIEGEL: „Die Wirtschaftsministerkonferenz der Bundesländer hatte sich erst im Juni gegen ein pauschales Verbot der PFAS ausgesprochen. (…) Man wisse wohl von den Auswirkungen auf die Gesundheit der Menschen. Bei einem Verbot würden aber ganze Produktionsbereiche in der EU wegbrechen.“
Wir müssen also weiter mit den Folgen dieser Industriepolitik leben … und dem Rat der Wissenschaftler folgen, „in kritischen Phasen der Immunentwicklung von Föten und Säuglingen den Kontakt mit PFAS möglichst zu reduzieren.“
Leichter gesagt als getan, aber das Mindeste, was wir beherzigen sollten, ist diese Empfehlung: „Verwenden Sie Wasserfilter, kochen Sie möglichst wenig in beschädigten Antihaftpfannen, steigen Sie auf Alternativen wie Edelstahl oder Gusseisen um und lagern Sie Lebensmittel in Glas- oder Keramikbehältern.“
Daneben gibt es freilich eine andere, grundsätzliche Empfehlung (diesmal von mir), wie wir das angegriffene Immunsystem unterstützen können: Multispezies-Probiotika mit ihrer nachgewiesenen Wirkung auf das Immunsystem!
Schwangeren empfehle ich grundsätzlich OMNi-BiOTiC® PANDA in den letzten zwei Schwangerschaftsmonaten, den Säuglingen dann im ersten Lebensjahr, in dem sich deren Immunsystem konsolidiert. Im Übrigen trifft das auch auf das Nervensystem zu; die Entwicklung dieser Systeme erfolgt in gegenseitiger Abhängigkeit!

Stillenden Müttern rate ich ebenfalls, das OMNi-BiOTiC® PANDA einzunehmen zur bestmöglichen Unterstützung des kindlichen Immunsystems. Ab dem ersten Geburtstag des Kindes kann dann OMNi-BiOTiC® 6 diese Aufgabe übernehmen.
Leider können wir unsere Umweltbedingungen nur begrenzt beeinflussen. Die Anreicherung von Giften jeglicher Art in unserem Körper betrifft uns alle und ist nicht mal annähernd ausreichend erforscht. Umso wichtiger erscheint die gezielte Unterstützung unseres Körpers bei der Abwehr aller Belastungen. Wenn uns Bakterien dabei helfen können (woraus Probiotika hauptsächlich bestehen), sollten wir diese Hilfe dankbar annehmen! In diesem Sinne: Bleiben Sie gesund!
Herzlich, Ihre
Dagmar Praßler
* Alle wörtlichen Zitate entstammen einem Artikel, der im Juli 2025 auf SPIEGEL Online veröffentlicht wurde. © svs
Ewigkeitschemikalien
In meinem Blog beschreibe ich regelmäßig Erfahrungen aus meiner Praxis, insbesondere den Verlauf einiger konkreter Behandlungen. Ich weise darauf hin, dass die beschriebenen Verläufe Einzelfälle sind und keine allgemein verbindlichen Rückschlüsse daraus gezogen werden können. Andere Menschen können anders reagieren, auch wenn sie die gleiche Behandlung erfahren. Neben den von mir beschriebenen Produkten gibt es fast immer auch weitere von anderen Herstellern.
Es handelt sich in den Beschreibungen um meine subjektiven Wahrnehmungen, ein Heilversprechen ist darin nicht zu sehen. Bei Beschwerden sollten Sie grundsätzlich ärztlichen Rat oder den einer Heilpraktikerin / eines Heilpraktikers einholen.
Im Wechsel zu den Berichten aus der Praxis widme ich mich hier aber auch (unter dem Rubrum „News“) aktuellen Studien, die ich für erwähnenswert halte oder einen direkten Bezug zum Mikrobiom haben. Auch hier handelt es sich ausschließlich um redaktionelle Beiträge