Wenn es in der Hälfte der Fälle von unerfülltem Kinderwunsch an der Spermienqualität liegt, wird es Zeit, die Gründe näher zu erforschen. Genau das hat sich kürzlich ein Forscherteam aufs Panier geschrieben …
Dass „Bakterien die Spermienfunktion negativ beeinflussen können“, ist nicht ganz neu, obwohl die Studienlage zu den Auswirkungen des Samenmikrobioms auf die Fruchtbarkeit offenbar noch zu wünschen übriglässt. Doch gerade jene Paare, die sich bisweilen über Jahre bemühen, ein Kind zu zeugen, dürften sich über jeden Strohhalm freuen, der ihnen Hoffnung macht. Und ein wenig mehr Klarheit über den bakteriellen Einfluss auf Spermienkonzentration und deren Beweglichkeit gibt es jetzt.
Ein schwacher Trost für die Frauen
Immerhin gilt durch in-vitro-Studien heute als gesichert, dass sich „bis zu 50 % der Fälle von Unfruchtbarkeit auf den Mann zurückführen lassen.“ Doch so viel wir bisher auch durch
moderne Sequenzierungstechniken über unsere Darm-Mikrobiota erfahren konnten – wie genau die Auswirkungen des Spermamikrobioms „auf die Spermienfunktion und Fruchtbarkeit“ zustande kommen, das blieb bislang im Nebel.
Dies ließ auch dem Forscherteam um Farahani L, Tharakan T, Yap T, Ramsay
JW, Jayasena CN und Minhas S. keine Ruhe, die für eine systematische Meta-Analyse der Studienlage* alle verfügbaren wissenschaftlichen Datenbanken durchsuchten und zusammentrugen, was zwischen 1992 und 2019 an „Studien zur Identifizierung von Bakterien im Sperma von unfruchtbaren und fruchtbaren Männern“ veröffentlicht worden war.
Dabei stießen sie auf „55 Beobachtungsstudien mit insgesamt 51.299 Probanden“, die alle Bedingungen für die vorliegende Analyse erfüllten: Die Identifizierung von Bakterien musste „mithilfe von Next-Generation-Sequenzierung, Kultivierung oder Polymerase-Kettenreaktion“ erfolgt sein.
Jetzt bitte nicht abschalten!
Bevor Sie jetzt entnervt die Augen verdrehen und abschalten: Ich erspare Ihnen hier die Untiefen der Methodik und komme gleich zum Wesentlichen: Von allen Bakterienstämmen, die untersucht worden waren (von Prevotella über Ureaplasma urealyticum, Enterococcus faecalis und Chlamydia trachomatis bis Mycoplasma hominis), gab es nur einen, der „mit deutlichen Verbesserungen der Samenparameter in Verbindung gebracht werden“ konnte: unser guter Bekannter Lactobacillus, besser bekannt als Milchsäurebakterium!
(Wen es aber doch näher interessiert, kann unten auf den Link klicken**)
Welche wichtigen Eigenschaften gerade diesem Bakterienstamm mit seinen diversen Untergruppen für eine gelungene Schwangerschaft zukommt, habe ich übrigens hier schon eingehend beschrieben:
Die wissenschaftlich fundierte Erkenntnis, dass „Lactobacillus einen schützenden Effekt auf die Spermienqualität ausübt“, kann nach Überzeugung der Forscher „die Entwicklung neuartiger Therapien (z. B. Probiotika) erleichtern“.
Danke für diese Klärung, die durchaus als indirekte Empfehlung für ein ganz besonderes, medizinisch wirksames Multispezies-Probiotikum gewertet werden darf, denn: Mit OMNi-BiOTiC® FLORA plus+, das aus vier ausgewählten Lactobacillus-Keimstämmen (L. crispatus, L. gasseri, L. jensenii und L. rhamnosus) besteht, lässt sich nicht nur eine vaginale Dysbiose, sondern auch ein ungünstig verändertes „seminales Mikrobiom“ des Mannes erfolgreich therapieren!
Mit der Behandlung einer bakteriellen Vaginose habe ich mich hier schon befasst:
Ein Tipp von Frau zu Frau
Wenn ich in meinen Vorträgen auf das Thema Kinderwunsch zu sprechen komme, empfehle ich dem (mehrheitlich weiblichen) Publikum immer, nicht nur sich selbst, sondern auch dem Partner OMNi-BiOTiC® FLORA plus+zu verabreichen (neben weiteren Maßnahmen, wie im o. a. Blog beschrieben). Die Dosierung ist dabei für Mann und Frau gleich: 1 Sachet pro Tag für mindestens 3 Monate.
Und um irgendwelchen männlichen Berührungsängsten zuvorzukommen, lässt sich die Kontur des weiblichen Körpers auf der Verpackung … ganz einfach mit einem Fußballbild überkleben!
Vielleicht konnte ich Sie mit diesem Beitrag aktuell gerade etwas zuversichtlich stimmen – falls es Sie aber gar nicht betrifft, bedanke ich mich trotzdem für Ihr fortwährendes Interesse an meinem Blog!
Herzlich, Ihre
Dagmar Praßler
Mikrobiom Männer
* Dem Bericht liegt ein (englischsprachiger) Artikel in der Zeitschrift Andrology von 2021 zugrunde: “ The semen microbiome and its impact on sperm function and male fertility: A systematic review and meta-analysis”.
** https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/andr.12886
In meinen Blogs beschreibe ich Erfahrungen aus meiner Praxis, insbesondere den Verlauf einiger konkreter Behandlungen. Ich weise darauf hin, dass die beschriebenen Verläufe Einzelfälle sind und keine allgemein verbindlichen Rückschlüsse daraus gezogen werden können. Andere Menschen können anders reagieren, auch wenn sie die gleiche Behandlung erfahren. Es handelt sich um meine subjektiven Wahrnehmungen, ein Heilversprechen ist darin nicht zu sehen. Bei Beschwerden sollten Sie einen Arzt oder Heilpraktiker aufsuchen. Bei meinen Blogs handelt es sich ausschließlich um redaktionelle Beiträge. Neben den beschriebenen Produkten gibt es noch weitere von anderen Herstellern.