Zu den „weißen Flecken“ in der medizinischen Forschung zählt auch das Roemheld-Syndrom, obwohl die Symptomatik seit über 100 Jahren bekannt ist. Der Leidensweg für Betroffene dieser „großen Unbekannten“ ist oftmals lang …
Mein neuester Patient Lars* (42), ein Hüne von knapp zwei Metern, wurde von seiner Frau förmlich über die Schwelle meiner Praxis geschoben. Frieda* hatte gerade ihre akute Blinddarmentzündung (bzw. die operative Entfernung ihres Wurmfortsatzes) auskuriert (s. auch https://probiotische-praxis.blog/darm/symptome-fur-blinddarmentzundung/) und sorgte sich nun umso mehr um die Gesundheit ihres Mannes.
Der hat seit Jahren mit unerklärlichen Symptomen zu kämpfen – von Kurzatmigkeit über Sodbrennen und Blähungen bis zu einem beständigen Völlegefühl – und war von einem Arzt zum anderen gelaufen. Aufgrund seiner zunehmenden Herzbeschwerden (und damit verbundenen nächtlichen Panikattacken) konsultierte er schließlich einen Kardiologen, der ihm dann die ersehnte Erklärung liefern konnte: Lars litt offenbar unter dem Roemheld-Syndrom, auch Gastrokardiales Syndrom genannt, und im Licht dieser neuen Erkenntnis ergab plötzlich alles Sinn:
Druck auf Organe – das Roemheld-Syndrom
Der ständige Druck auf seine Organe im oberen Bauchraum, das Gefühl eines eingeengten Brustkorbs und die Kurzatmigkeit, die ihm als bekennendem Sportler das Leben zur Qual machte, dazu die innere Unruhe und das Zittern der Hände wie nach einer durchzechten Nacht. Dass so viele Ärzte die Ursache seiner Beschwerden nicht erkannten, ist wiederum kaum überraschend, gilt doch das Roemheld-Syndrom nicht als Krankheit wie alle anderen, sondern lediglich als Ansammlung verschiedenster Symptome, die jeweils für sich therapiert werden müssten.
Benannt wurde die Krankheit nach seinem Entdecker, dem Arzt Ludwig von Roemheld, der vor über hundert Jahren die Zusammenhänge erkannte: Ihm war aufgefallen, dass sich bei den Betroffenen im Magen und oberen Darmbereich so viel Luft aufstaute, dass sämtliche Organe im oberen Bauchraum unter Druck gerieten und besonders Herz und Lunge in ihrer Funktion eingeschränkt waren.
„Ich hatte manchmal echte Todesangst“
„Davon kann ich wirklich ein Lied singen“, bekannte Lars, „ich hatte manchmal echte Todesangst, wenn mein Herz anfing zu rasen.“ Frieda fing plötzlich an zu weinen – die Panikattacken und Herzrhythmusstörungen ihres Mannes hatten natürlich auch ihr zugesetzt. „Ich bin ja so froh, dass es nichts Lebensbedrohendes ist“, sagte sie, als sie sich wieder gefangen hatte, „aber es muss doch etwas geben, das diese Symptomatik abstellt!“
Die gute Nachricht: Die Lebenserwartung bleibt davon unberührt
Die schlechte: Mit der korrekten Diagnose allein sind die Symptome noch nicht behoben. Und diese sind immerhin von einer Qualität, dass Betroffene von „infarktähnlichen Beschwerden“ berichten. Der „Luftdruck“ durch die angestaute Luft kann so stark sein, dass dadurch sogar ein Teil des Magens in den Brustraum gelangt – man spricht dann von einer Hiatushernie. Gottseidank war es bei Lars unterhalb dieser Schwelle geblieben, denn hierbei kann es im schlimmsten Fall durch abgestorbene Organteile sogar zu Vergiftungserscheinungen kommen.
Unklar ist, warum sich das Gas, das diese Beschwerden verursacht, nicht auf natürlichem Weg abbaut, wie dies bei Gesunden der Fall ist. Im Normalfall würde das Kohlendioxid, das sich im Verdauungsprozess bildet, kontinuierlich über die Lunge entsorgt, also abgeatmet, anstatt im Oberbauch gespeichert zu werden.
Woran dies liegt, dazu liegen leider noch keine wissenschaftlichen Erkenntnisse vor, aber
Lars war schließlich nicht zu mir gekommen, um sich über die Defizite in der Roemheld-Forschung zu informieren. Um seinen Leidensdruck zu lindern und seine Lebensqualität wieder auf ein erträgliches Level zu heben, schlug ich ihm eine Untersuchung seines Mikrobioms vor (und wunderte mich im Stillen, warum die Schulmedizin nicht auf diese Idee gekommen war).
Gase steigen nach oben – das ist ein Naturgesetz
Darmbakterien produzieren Gase – das ist ein Ausdruck ihres fröhlichen Daseins. Unliebsame Bakterien, insbesondere Fäulniskeime, sind da besonders aktiv. Und da Gase nach oben steigen, wenn sie die Möglichkeit dazu haben, können sie auch den Magen und die Organe im Brustkorb bedrängen.
Ausgeprägte Gasansammlungen im oberen Gastro-Intestinaltrakt können ein Hinweis auf eine bakterielle Fehlbesiedelung im Dünndarm sein. Dickdarmbakterien, die hier gar nicht hergehören, sondern „eingewandert“ sind, verstoffwechseln mit Vorliebe Zucker und produzieren dabei vor lauter Zufriedenheit Gase ohne Ende. Diese steigen dann in den oberen Bauchraum. Über diese „SIBO“ (Small Intestinal Bacterial Overgrowth) habe ich hier ausführlich geschrieben:
Ein sauberer Darm ist die halbe Miete
Wie schon häufig in meinen Blogs beschrieben, ist eine gründliche Darmreinigung der erste Schritt einer Darmsanierung. Alte Stuhlreste verkleben die Krypten, also die tiefen Einkerbungen der Darmschleimhaut. So vermehren sich Fäulniskeime und Gase, die je nach Lage den Weg „hinten raus“ oder nach oben gen Magen/Brustkorb nehmen.
Meinen Patient*innen empfehle ich stets das flüssige Darmelixier MikroSan, das mit seinen Mikroorganismen und Auszügen aus Kräutern und Pflanzen diese Rückstände sanft zu lösen und abzutransportieren vermag. Das geht nicht von jetzt auf gleich – eine Flasche dieser leicht sauren Flüssigkeit reicht für 28 Tage. Bei hartnäckigen Symptomen rate ich sogar zu einer Langzeit-Kur über drei Monate!
Warum der Darm von einer „Schnellreinigung“ mit Glaubersalz o. Ä. wenig hält, können Sie hier nachlesen:
Natürlich müssen bei ständigen Beschwerden im Magen und oberen Bauchraum auch andere Ursachen – wie z. B. eine Infektion mit dem Helicobacter pylori – ausgeschlossen werden. Mehr darüber erfahren Sie hier:
Besänftigt den Magen: ayurvedisches Papayamus
Gegen seine Magenprobleme legte ich Lars das Caricol® Gastro ans Herz.Dieses patentierte, nach einem alten ayurvedischen Rezept hergestellte Papayamus, kombiniert mit einer Bio-Haferzubereitung, entlastet den Magen, ist hilfreich bei Sodbrennen und fördert die Verdauung, die bekanntlich bereits im Magen beginnt (genau genommen schon im Mund).
Zum Thema Haferflocken habe ich ein separates Video erstellt. Schauen Sie doch mal rein:
Caricol® Gastroist ein natürliches „Power-Konzentrat“ mit 4-fach höherer Papain-Aktivität als ein rohes Papaya-Püree. Papain wiederum ist ein Enzym, das im Magen für die Verstoffwechslung komplexer Eiweiße benötigt wird. Es sorgt dafür, dass die Proteine aufgespalten und so verwertet und letztendlich ausgeschieden werden können. Das ist auch wichtig für eine Eubiose (gesunde Besiedelung) im Darm, weil eiweißspaltende Bakterien zu den Fäulniskeimen zählen und Ammoniak bilden, was wiederum – neben den Gasen – Roemheld-Patient*innen sehr belastet.
Dieses Caricol® Gastroist in klinischen Studien wissenschaftlich erprobt und zur dauerhaften Einnahme geeignet. Zudem kostet die Einnahme keinerlei Überwindung: Es schmeckt angenehm fruchtig und stillt obendrein den Süßhunger. Lars schien glücklich über diese Tipps; endlich war zumindest eine Linderung seiner Symptome in Aussicht.
Gegen das Roemheld-Syndrom
Eine endgültige Therapie mit speziellen Multispezies-Probiotika wollten wir starten, sobald die Ergebnisse der Stuhluntersuchung vorliegen. Eine Veränderung seiner Mikrobiota würde der Schlüssel sein für eine kausale Behandlung – davon bin ich felsenfest überzeugt.
Bis es so weit sein würde, hatte ich aber noch mehr Tipps auf Lager: Die Alchemie hat mit den SOLUNATEN** nach Bernus spezielle Komplextinkturen parat, die sich besonders für Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes eignen. Diese SOLUNATE sind registrierte homöopathische Arzneimittel der Spagyrik, deren Wirkung mit Nummern angegeben wird.
Für Lars ist das SOLUNAT Nr. 2 (Aquavit) ideal. Die von Bernus entwickelte Komplextinktur beinhaltet 24 Kräuter-Extraktionen und hat die „Tonisierung“ des Patienten und die Steigerung der Verdauungssäfte zum Ziel. Die Dosierung habe ich mit 3 x täglich 15 Tropfen festgelegt, der stattlichen Größe und dem Gewicht meines Patienten entsprechend.
Einen Herzbezug hat das SOLUNAT Nr. 5 (Cordiak). Die Rezeptur nach Bernus beinhaltet Extraktionen von acht Kräutern mit Wirkung auf Herz und Kreislauf nach der Weisheit der Spagyrik. Lars wird 3 x tgl. 5 Tropfen einnehmen. Die SOLUNATE werden in etwas Wasser eingenommen, SOLUNAT Nr. 5 gern auch mit Melissentee. Die Tropfen werden nacheinander eingenommen, nicht zusammen.
Gut gerüstet (und mit zwei Stuhlröhrchen in der Hand) verließ Lars mit Frieda meine Praxis. Meine Erkenntnis: Es ist für alles ein Kraut gewachsen. Und es gibt Bakterien für jedes Weh, das geheilt werden will. „Mann“ muss sich nur auf die Suche begeben …
In diesem Sinne: Bleiben Sie fröhlich und gesund!
Herzlich
Ihre
Dagmar Praßler
Roemheld-Syndrom
* Name geändert
Titelbild: © AlexanderTrou / shutterstock
In meinen Blogs beschreibe ich Erfahrungen aus meiner Praxis, insbesondere den Verlauf einiger konkreter Behandlungen. Ich weise darauf hin, dass die beschriebenen Verläufe Einzelfälle sind und keine allgemein verbindlichen Rückschlüsse daraus gezogen werden können. Andere Menschen können anders reagieren, auch wenn sie die gleiche Behandlung erfahren. Es handelt sich um meine subjektiven Wahrnehmungen, ein Heilversprechen ist darin nicht zu sehen. Bei Beschwerden sollten Sie einen Arzt oder Heilpraktiker aufsuchen. Bei meinen Blogs handelt es sich ausschließlich um redaktionelle Beiträge. Neben den beschriebenen Produkten gibt es noch weitere von anderen Herstellern.