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Einmal jährlich findet in Berlin die DePROM statt – ein wichtiger Fachkongress der Probiotischen Medizin, auf dem regelmäßig die Crème der medizinischen Forschung zusammenkommt, um sich über die neuesten Erkenntnisse zur Rolle des humanen Mikrobioms und seiner Bakterienvielfalt auszutauschen.
Obwohl ich seit Jahren an diesem Kongress teilnehme, bin ich jedesmal wieder überwältigt von den rasanten Fortschritten dieser wegweisenden Medizinsparte. Als am vergangenen Wochenende die Deutsche Gesellschaft für Probiotische Medizin (DePROM) zum Kongress lud, war auch ich natürlich wieder dabei. Diesmal nahm ich mir vor, die wichtigsten Ergebnisse für Sie zusammenzufassen.
DePROM wer?
Die Deutsche Gesellschaft für Probiotische Medizin gibt es seit 2011. Dieser gemeinnützige Verein hat sich der Förderung von Wissenschaft, Forschung, des öffentlichen Gesundheitswesens und der Gesundheitspflege verschrieben, insbesondere aber der wissenschaftlichen Erforschung des humanen Mikrobioms und seiner Bakterienvielfalt.
In diesem Jahr hatten sich über 450 Therapeuten und Wissenschaftler im großen Kongress-Saal des TITANIC-Hotels in Berlin versammelt, um 17 Ärzten, Professoren und Wissenschaftlern zu lauschen, die über Ihre aktuellen Erfahrungen in diesem mittlerweile gut erforschten medizinischen Fachgebiet berichteten.
Ich kann an dieser Stelle unmöglich alle Referent*innen zu Wort kommen lassen, aber um Ihnen einen Eindruck zu vermitteln, wo wir heute stehen, reichen vielleicht ein paar ausgewählte Zitate. So räumte Prof. Dr. Wolfgang Kruis, Präsident der DePROM, ein:
Unsere Kenntnisse des menschlichen Mikrobioms waren methodenbedingt bis in die 90er Jahre sehr lückenhaft und begrenzt.“ Kontrastierend dazu verwies er aber auf die modernen molekularbiologischen Verfahren, die heute „großartige wissenschaftliche Einblicke ermöglichen: Eine neue Welt hat sich aufgetan, die nicht nur für Erkrankungen des Verdauungstraktes, sondern auch extraintestinal (im gesamten Körper, DP) große pathophysiologische (Entstehung und Entwicklung von Krankheiten, DP) und therapeutische Bedeutung hat.
Prof. Dr. Wolfgang Kruis, Präsident der DePROM
Eine neue Welt
Über den Zusammenhang zwischen dem Mikrobiom unter der Entstehung von Haut- und rheumatischen Erkrankungen berichtete Dr. Lukas Grumet: „Auffällig viele Psoriasis-Patient*innen leiden auch an einem Reizdarm. Rund 46% dieser Erkrankten entwickeln eine sogenannte Spondylarthritis. Spondylarthritiden sind Gelenkerkrankungen, die – im Gegensatz zur rheumatoiden Arthritis (RA) – keine Rheumafaktoren oder Rheumaknoten aufweisen. Die Gabe von Prä- und Probiotika hatte in Studien die gleiche Wirkung wie Antirheumatika. Insbesondere die Bakterien, die für einen Anstieg der kurzkettigen Fettsäuren wie Butyrat, Acetat und Propoin sorgen, waren in den Studien sehr erfolgreich. Diese Bakterien sind zum Beispiel in OMNi-BiOTiC® SR-9 enthalten. Ich empfehle meinen Patient*innen OMNi-BiOTiC® SR-9, wenn entzündliche Prozesse im Körper vorherrschen.“
Das Mikrobiom als Bindeglied
Unübersehbar ist, dass die Probiotische Medizin längst keine Nische mehr darstellt, sondern die Koryphäen in ihrem jeweiligen Fachgebiet beschäftigt: So berichtete Prof. Dr. Andreas Straube über die Zusammenhänge zwischen Darm und Gehirn am Beispiel der Migräne, Dr. Arthur Liesz beschrieb die Rolle des Mikrobioms beim Schlaganfall, Prof. Dr. Dietmar Fuchs beleuchtete den Zusammenhang von Demenz und Mikrobiom, und Dr. Norbert Lüttringhaus wies auf die Interdependenz von Mikrobiom und Autismus hin.
Ob es um Depression, Kognition und Demenz geht, dem Forschungsschwerpunkt von Dr. Caroline Kunz, oder die Beschwerden bei der Divertikelerkrankung, denen Prof. Dr. Wolfgang Kruis auf den Grund ging – stets lässt sich ein Zusammenhang mit dem menschlichen Mikrobiom nachweisen. Von „chronic fatigue“, dem Müdigkeitssyndrom, bis zu Adipositas und Diabetes – es gibt kaum eine Symptomatik, die nicht mit dem Mikrobiomstatus zusammenhängen würde!
Daher werde ich an dieser Stelle sicher noch auf den einen oder anderen interessanten Beitrag zurückkommen. Klar ist nämlich, dass unsere „Billionen Freunde“ praktisch überall mitmischen, wo es um das richtige Funktionieren unserer Organe geht. Umso wichtiger, dass wir die „freundlichen“ Bakterien in unserem Körper bei Laune halten und immer gut füttern (Stichwort Ballaststoffe und frisches Gemüse).
Bleiben Sie gesund! Herzlichst
Ihre Dagmar Praßler
In meinen Blogs beschreibe ich Erfahrungen aus meiner Praxis, insbesondere den Verlauf einiger konkreter Behandlungen. Ich weise darauf hin, dass die beschriebenen Verläufe Einzelfälle sind und keine allgemein verbindlichen Rückschlüsse daraus gezogen werden können. Andere Menschen können anders reagieren, auch wenn sie die gleiche Behandlung erfahren. Es handelt sich um meine subjektiven Wahrnehmungen, ein Heilversprechen ist darin nicht zu sehen. Bei Beschwerden sollten Sie einen Arzt oder Heilpraktiker aufsuchen. Bei meinen Blogs handelt es sich ausschließlich um redaktionelle Beiträge. Neben den beschriebenen Produkten gibt es noch weitere von anderen Herstellern.