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Viele meiner Patient*innen sind besorgt wegen der Coronavirus-Epidemie. Ist das berechtigt? Wie ernst sind die Medienberichte zu nehmen?
Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, mich nicht zu dem Coronavirus zu äußern, aber meine Patient*innen und auch Freunde haben viele Fragen dazu. Sie sind verunsichert, wie ernst sie diesen Hype um das Virus nehmen und welche Vorsichtsmaßnahmen sie wirklich ergreifen müssen.
Nun, eine Virus-Erkrankung, die schwer bis tödlich verlaufen kann, ist natürlich immer ernst zu nehmen. Allerdings gibt es eine ganze Reihe von Erregern, die das Potenzial dazu haben, und über die nicht berichtet wird.
Bereits im Jahr 2003 hatte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) mitgeteilt, dass ein neuer Erreger aus der Familie der Coronaviren als Ursache des „Schweren Akuten Respiratorischen Syndroms“ (SARS) gefunden wurde. Seitdem trägt die neue Variante die Bezeichnung SARS-Coronavirus (SARS-CoV)
SARS ist keine Unbekannte mehr
Damals kam es in einer südchinesischen Provinz zum gehäuften Auftreten atypischer Lungenentzündungen unklarer Genese mit oftmals tödlichem Verlauf. Die bis dahin unbekannte Infektionskrankheit namens SARS breitete sich zunächst über Südchina nach Vietnam und Hongkong aus. Ab Februar 2003 kam es zu einer raschen weltweiten Ausbreitung der Erkrankung. Während der Epidemie von November 2002 bis Juli 2003 erkrankten mehr als 8.000 Personen in rund 30 Ländern auf 6 Kontinenten; 744 der Erkrankten starben.
Coronaviren können sowohl beim Menschen wie auch bei Tieren Infektionen auslösen.
Während Coronavirus-Infektionen im Tierreich schon lange eine große Bedeutung haben, waren die bisher bekannten menschenpathogenen Coronaviren lediglich Auslöser banaler Erkältungskrankheiten der oberen Atemwege.
Leicht übertragbar, schwer zu identifizieren
Das jetzt entdeckte Sars-CoV-2 ist wesentlich virulenter. Es hat bisher (per 2. März 2020) weltweit 89.000 Menschen in 68 Ländern infiziert, 3.000 sind an den Folgen der Erkrankung gestorben. Häufig führen Lungenentzündungen, Atemnot oder Blutvergiftung zu schweren Komplikationen.
Berechnungen für die Sterberate von Sars-CoV-2 sind allerdings mit entscheidenden Unsicherheiten behaftet. Größtenteils verläuft die Infektion ohne Symptome. Wenn Menschen ein Kratzen im Hals und eine leichte Abgeschlagenheit verspüren, kann dies eine normale Erkältung sein – oder eine Coronavirus-Infektion. Dieser leichte Verlauf bringt eine große Dunkelziffer der Infizierten mit sich.
Mediziner gehen davon aus, dass die durch das Coronavirus ausgelöste Lungenkrankheit Covid-19 bei 80 von 100 Infizierten milde verläuft, während 14 schwer erkranken und sechs eine Intensivbehandlung benötigen.
Die internationale Besorgnis und die teils rigorosen Vorsichtsmaßnahmen einschließlich Quarantäne mögen auch darin begründet sein, dass wir es hier mit einem einzelnen, bis dato unbekannten Virus zu tun haben.
Was ist mit Influenza?
Im Vergleich dazu die Grippe- (Influenza-) Welle: Seit Herbst 2010 wurden laut Robert-Koch-Institut (RKI) in Deutschland 492 unterschiedliche Influenzaviren identifiziert! Seitdem wurden über 79.000 labordiagnostisch bestätigte Influenzafälle an das Institut übermittelt.
Noch schlimmer traf die Grippe-Welle Deutschland im Jahr 2017/2018. Sie hat nach Schätzungen rund 25.100 Menschen allein in Deutschland das Leben gekostet! Das sei die höchste Zahl an Todesfällen in den vergangenen 30 Jahren, wie der Präsident des RKI, Lothar Wieler, erklärte.
Jeder erkrankte Mensch, insbesondere jeder Todesfall muss vermieden werden, ohne Frage. Aber wir müssen uns auch bewusst machen, dass jeder Erreger, der im Menschen eine Infektion auslösen kann, potenziell gefährlich ist. Ein stabiles Immunsystem ist die beste Waffe, die wir haben. Eine gesunde Ernährung, ausreichend Bewegung und der Verzicht auf Genussgifte wie Alkohol und Nikotin sind schon mal gute Voraussetzungen. Und natürlich ein gesundes Mikrobiom! Rund 80% der Immunzellen sind in unserem Darm beheimatet. Zwischen unserem Organismus und den bakteriellen Mitbewohnern besteht eine lebenslange und intensive Symbiose..
Geben Sie Ihrem Immunsystem Futter
Ich habe ja schön häufig über dieses Zusammenspiel von Darm und Immunsysstem geschrieben. Eine Dysbiose, also eine Fehlbesiedlung im Darm oder sogar ein löchriger Darm (Leaky Gut) schwächen jedes Immunsystem und sollten vermieden werden.
Ernähren Sie sich also möglichst biologisch und ballaststoffreich, denn Ballaststoffe sind Futter für unsere Darmbakterien, insbesondere für die immunologisch wirksamen.
Eine gute Ergänzung für ein stabiles Immunsystem sind natürlich Multispezies-Probiotika. Hier empfehle ich meinen Patient*innen das OMNi-BiOTiC® 6. Es enthält sechs wichtige, hochaktive Leitkeimstämme, die den Darm von oben bis unten besiedeln. Diese Stämme sind immunologisch hochwirksam, üben einen eingrenzenden, hemmenden Effekt auf Entzündungsvorgänge aus und entwickeln die bestmögliche Mikroflora.
Während erhöhter Infektionsgefahr nehmen meine Patient*innen morgens und abends je ein Sachet. Dazu verordne ich OMNi-LOGiC® IMMUN. Zu Beginn 1 Messlöffel am Tag, nach einer Einschleichphase von rund einer Woche 3 Messlöffel am Tag, jeweils in reichlich Wasser einzurühren und sofort trinken.
Das Pulver bietet wertvolle Ballaststoffe als Nahrungsquelle für wichtige Bifidobakterien und Laktobazillen – nämlich resistente Stärke und Akazienfaser-Extrakt – sowie wertvolle Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente, um damit die normale Funktion des Immunsystems aufrecht zu erhalten. Die enthaltenen Vitamine B2 und B3 tragen unter anderem zur Aufrechterhaltung der normalen Schleimhautfunktion bei und stärken somit die Barrierefunktion. Für die normale Funktion der Verdauungsenzyme spielt Calcium eine wichtige Rolle, Vitamin D und Zink tragen – wissenschaftlich nachgewiesen – zu einer normalen Funktion des Immunsystems bei.
Dazu empfehle ich meinen Patient*innen Colibiogen®, ein zell- und eiweißfreies Präparat, das aus den Stoffwechselprodukten des Escherichia coli, Stamm Laves, gewonnen wird. Dieses Schleimhauttherapeutikum hat eine entzündungshemmende und immunregulierende Wirkung. Der Wirkort ist die immunologische Einheit Schleimhaut. Alle Schleimhäute und Häute sind auf lymphatischem Weg miteinander verbunden. Deshalb hat eine Schädigung der Darmschleimhaut weitreichende Konsequenzen, auch für die Bronchialschleimhaut. Colibiogen® oder Colibiogen® Kinder 1 × täglich morgens nüchtern 5 ml (= 1 Teelöffel), bei schweren Fällen bis zu 3 × täglich 5 ml ½ Stunde vor den Mahlzeiten einnehmen.
Lassen Sie sich also nicht verunsichern und hören Sie nicht auf obskure Ratschläge wie „Bleichmittel trinken“ oder Ähnliches. Waschen Sie sich häufiger die Hände, aber übertreiben Sie es nicht mit dem Desinfizieren, und leben und bleiben Sie gesund!
Herzlichst
Ihre Dagmar Praßler
In meinen Blogs beschreibe ich Erfahrungen aus meiner Praxis, insbesondere den Verlauf einiger konkreter Behandlungen. Ich weise darauf hin, dass die beschriebenen Verläufe Einzelfälle sind und keine allgemein verbindlichen Rückschlüsse daraus gezogen werden können. Andere Menschen können anders reagieren, auch wenn sie die gleiche Behandlung erfahren. Es handelt sich um meine subjektiven Wahrnehmungen, ein Heilversprechen ist darin nicht zu sehen. Bei Beschwerden sollten Sie einen Arzt oder Heilpraktiker aufsuchen. Bei meinen Blogs handelt es sich ausschließlich um redaktionelle Beiträge. Neben den beschriebenen Produkten gibt es noch weitere von anderen Herstellern.