Wen’s erwischt, durchleidet eine COVID-19-Infektion wie alle anderen, aber die Art der Ernährung scheint doch eine Rolle dabei zu spielen, wen das Virus anfliegt…
Zur Abwechslung fange ich heute mal mit den Einschränkungen an, die jede Studie begleiten: dass noch „mehr qualitativ hochwertige Studien“ folgen müssten, „bevor irgendwelche festen Schlussfolgerungen gezogen werden können, ob bestimmte Ernährungsmuster das Risiko für eine COVID-19-Infektion erhöhen“.*
Andererseits wird darauf verwiesen, dass ein Zusammenhang zwischen der Art der Ernährung und „der Entwicklung von COVID-19-Infektionen und damit einhergehenden Komplikationen“ bereits in vorausgegangenen Studien erkannt worden sei.
In Zahlen ausgedrückt, gehen die Autoren der vorliegenden Untersuchung von einem „um 39 % niedrigeren Risiko für eine Infektion mit COVID-19“ bei Menschen mit einer „vorwiegend pflanzenbasierten oder vegetarischen Ernährung“ aus.
Diese vorteilhafte Prädisposition gilt freilich nur, solange es nicht doch zu einer Infektion kommt, denn „Schwere und Dauer der Symptome (bei Vegetariern und Veganern) unterscheiden sich nicht von Mischköstlern, die auch Fleisch essen“.
Dennoch sind die Zahlen signifikant genug, um davon auszugehen, „dass eine Ernährung reich an Gemüse, Hülsenfrüchten und Nüssen, aber arm an Milchprodukten und Fleisch, dabei helfen könnte, sich vor einer Infektion mit COVID-19 zu schützen“.
Von Mischköstlern und Vegetariern
… Flexitariern, Semivegetariern bis zu Veganern – kaum eine Gruppe blieb unberücksichtigt. Details zu Ernährungsverhalten, Lebensstil und medizinischer Vorgeschichte wurden von den Teilnehmern selbst in Fragebögen angegeben, einschließlich Informationen zur COVID-19-Impfung.
Während es „hinsichtlich Geschlecht, Alter und Impfstatus“ kaum Unterschiede „zwischen den Mischköstlern und den pflanzenbasierten Gruppen“ gab, wiesen Letztere allerdings einen deutlich höheren Anteil an höheren Bildungsabschlüssen auf. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt …
„In der Gruppe der Mischköstler war die Prävalenz von Krankheiten höher und sie hatten niedrigere körperliche Aktivitätsraten. Auch die Prävalenz von Übergewicht und Adipositas war in der Mischkostgruppe signifikant höher. All das sind Faktoren, die mit einem höheren Risiko für COVID-19-Infektionen und schwereren Symptomen beziehungsweise Komplikationen assoziiert sind.“
Aha, daher weht also der Wind
„Die Mischköstler gaben eine signifikant höhere Inzidenz von COVID-19 an als die pflanzenbasierten Gruppen: 52 vs. 40 %. Und sie hatten häufiger eine mittelschwere bis schwere Infektion gehabt: 18 % vs. 11 %. Was die Symptomdauer (und -schwere, Anm. DP) anging, gab es aber keine Unterschiede zwischen den Gruppen.“
Auffällig aber: „Diejenigen, die sich vorwiegend pflanzenbasiert oder vegetarisch ernährten, hatten sich noch immer um 39 % seltener mit COVID-19 infiziert als die Mischköstler.“
Man muss wohl kein „Makro-Idiot“ sein, um daraus zu schließen, „dass ein vorwiegend pflanzenbasiertes Ernährungsmuster möglicherweise mehr Nährstoffe liefert, die das Immunsystem stärken und dabei helfen, Virusinfektionen abzuwehren“.
Schließlich gibt es handfeste Argumente für diesen Schluss: „Pflanzenbasierte Ernährungsmuster“, so fassen die Autoren der Studie zusammen, „sind reich an Antioxidantien, Phytosterolen und Polyphenolen, die einen positiven Effekt auf eine Reihe von Zelltypen haben, die wichtig für die Immunfunktion sind und auch direkte antivirale Eigenschaften aufweisen“.
Meine These ist noch eine andere: Pflanzenbasierte Ernährung heißt ballaststoffreiche Kost. Und wer ernährt sich vorwiegend von Ballaststoffen? Richtig, unsere Darmbakterien. Und wo sitzen 80% der Immunzellen? Richtig, im Darm. Und wer sind die Erzfeinde von Bakterien? Klar, die Viren.
Fakt ist: Wir haben ein ausgeklügeltes bakterielles Verteidigungssystem, wie die Studien zur Produktentwicklung des Multispezies-Probiotikums OMNi-BiOTiC® Pro-Vi 5 eindeutig gezeigt haben. Schließlich gibt es noch andere Viren als SARS-CoV-2, gegen die sich unser Immunsystem wappnen muss. Nachzulesen ist die spannende Story über bakterielle Virenabwehr hier:
Herzlich, Ihre
Dagmar Praßler
* Alle wörtlichen Zitate entstammen einem Artikel, der im Januar 2024 auf dem Online-Portal des Ärzteblatt veröffentlicht wurde. © nec/aerzteblatt.de
Covid 19 Ernährung
In meinem Blog beschreibe ich regelmäßig Erfahrungen aus meiner Praxis, insbesondere den Verlauf einiger konkreter Behandlungen. Ich weise darauf hin, dass die beschriebenen Verläufe Einzelfälle sind und keine allgemein verbindlichen Rückschlüsse daraus gezogen werden können. Andere Menschen können anders reagieren, auch wenn sie die gleiche Behandlung erfahren. Neben den von mir beschriebenen Produkten gibt es fast immer auch weitere von anderen Herstellern.
Es handelt sich in den Beschreibungen um meine subjektiven Wahrnehmungen, ein Heilversprechen ist darin nicht zu sehen. Bei Beschwerden sollten Sie grundsätzlich ärztlichen Rat oder den einer Heilpraktikerin / eines Heilpraktikers einholen.
Im Wechsel zu den Berichten aus der Praxis widme ich mich hier aber auch (unter dem Rubrum „News“) aktuellen Studien, die ich für erwähnenswert halte oder einen direkten Bezug zum Mikrobiom haben. Auch hier handelt es sich ausschließlich um redaktionelle Beiträge