Titelbild: © tefi / shutterstock
Von einer Schwäche der Bauchspeicheldrüse zu sprechen erscheint mir fast zu harmlos, kann sich daraus doch schnell eine ausgewachsene Pankreasinsuffizienz entwickeln. Das Tückische daran: Machen sich die typischen Symptome erst bemerkbar, hat das Pankreas oft bereits zu 90% seine eminent wichtigen Funktionen eingestellt!
Herz, Leber, Magen, Darm – klar, diesen Organen gilt normalerweise unser Hauptaugenmerk. Im Vergleich mit diesen „Promi-Akteuren“ fristet die Bauchspeicheldrüse, mit der ich mich heute befassen möchte, ein eher unterschätztes Dasein. „Hat die nicht irgendwas mit Diabetes zu tun?“, war denn auch die erste, relativ unbedarfte Assoziation meiner Patientin Lieschen* (63), die ich seit einiger Zeit wegen einer Schwäche des Exokrinen Pankreas behandle.
Mit dem Pankreas, wie die Bauchspeicheldrüse in Fachkreisen genannt wird,
kennt sich Lieschen mittlerweile ein bisschen besser aus: Sie hat gelernt, dass man unterscheidet zwischen dem Exokrinen Pankreas – jenem Teil des Organs, der Verdauungsenzyme herstellt und 98% des Gewebes ausmacht – und dem Endokrinen Pankreas (das folglich nur etwa2% ausmacht), das wichtige Hormone wie z. B. Insulin produziert und in die Blutbahn ausschüttet.
Doch so klein das endokrine Pankreasauch sein mag–bei Organschädigungen bzw. sich entwickelnden schweren Pankreasinsuffizienzen kann es halt auch Schaden nehmen und z. B. bewirken, dass sich ein pankreatogener Diabetes entwickelt.
Auslöser einer Pankreas-Unterfunktion
Wie mir meine Patientin eingangs berichtete, war bei einer Stuhluntersuchung ein verringerter Pankreas-Elastase-Wert aufgefallen. Ihr Arzt habe ihr erklärt, dass dies verschiedene Ursachen haben könne und daher zunächst eine beginnende Akute Pankreatitis (starke Entzündung der Bauchspeicheldrüse)auszuschließen sei.
Man kann leicht nachvollziehen, wie erschrocken Lieschen war, als sie zu Hause „Akute Pankreatitis“ gegoogelt hatte: „Da stand, dass sich die Verdauungsenzyme, die von der Bauchspeicheldrüse selbst produziert werden, plötzlich gegen das Organ richten und das Gewebe praktisch selbst verdauen – wie kann so was denn passieren?“
Nun, eigentlich produziert die Bauchspeicheldrüse das Verdauungssekret in einer noch nicht aktiven Form – schließlich soll es erst im Darm seine Verdauungsfunktion ausüben. Im Fall einer Pankreatitis kommt es allerdings zu einer vorzeitigen Aktivierung der Enzyme, was eben dazu führt, dass das Bauchspeicheldrüsengewebe selbst angegriffen wird. Dies kann zum Beispiel durch Gallensteine bedingt sein, aber auch Alkoholabusus oder bestimmte Medikamente (wie Betablocker, Diuretika, ACE-Hemmer, Östrogene oder auch Anti-Epileptika) können diese Erkrankung auslösen. Tatsächlich ist bei einer solchen Pankreatitis auch das Risiko einer dauerhaften Pankreasinsuffizienz gesteigert.
Wissbegierig?
Erfahren Sie mehr mit unserem Newsletter!
A propos: Es erscheint mir nicht besonders sinnvoll, zwischen einer Bauchspeicheldrüsenschwäche und Pankreasinsuffizienz trennscharf zu differenzieren – zumal dies in der Presse regelmäßig vermischt wird. Einigen wir uns darauf, dass der Unterschied in der Schwere der Ausprägung liegt. Deshalb werte ich Lieschens niedrige Pankreas-Elastase-Werte auch als Alarmzeichen für eine sich entwickelnde Pankreasinsuffizienz.
Eine anfängliche Unterfunktion des Pankreas kann sich schließlich – unbehandelt – schnell zu einer ausgeprägten Pankreasinsuffizienz entwickeln, was immer schlimme Verdauungsstörungen und eine Unterversorgung des Organismus zur Folge hat!
Gürtelartige Schmerzen bis in den Rücken hinein können übrigens auch ein Anzeichen für eine Pankreatitis oder – im schlimmsten Fall – einen Pankreaskrebs sein, weil das Pankreas sehr weit hinten in der Bauchhöhle in unmittelbarer Nähe der Wirbelsäule liegt.
Hier eine Übersicht, welche Faktoren eine Pankreasinsuffizienzbegünstigen:
Mögliche Ursachen einer Pankreasinsuffizienz
-Chronische Pankreatitis (Entzündung des Pankreas)
-Zöliakie (Näheres dazu hier:)
-Mukoviszidose
-Pankreaskarzinom
-Resektion von Teilen der Bauchspeicheldrüse
-Morbus Crohn (auch darüber hier mehr:)
Bei einem Blick auf Lieschens Werte war mir dann aber relativ schnell klar, dass zumindest zu dem Zeitpunkt noch keine ausgeprägte Insuffizienz vorlag. Trotzdem galt es natürlich gegen die eindeutig vorhandenen Anzeichen vorzugehen und Lieschens Pankreas wieder auf Vordermann zu bringen.
„Wieso vertrage ich kein Fett?“
Bei einer beginnenden oder fortgeschrittenen Pankreasinsuffizienz ist die Produktion der vom Pankreas in den Zwölffingerdarm (Duodenum) abgegebenen Verdauungsenzyme gestört. Besonders für die Fettverdauung des Körpers sind diese Enzyme aber essenziell wichtig, und es kommt zu einer vermehrten Ausscheidung von Fett. Dadurch verändert sich zum Beispiel die Konsistenz des Stuhls – „Fettstühle“ sind die Folge.
Symptome einer Pankreasinsuffuzienz:
-heftige gürtelförmig ausstrahlende Oberbauchschmerzen,
-Völlegefühl nach den Mahlzeiten
-Übelkeit, Erbrechen
-Blähungen
-Durchfall oder Verstopfung,
-teils sehr heller, übelriechender, voluminöser Stuhl (sogenannter Fettstuhl, Steatorrhoe)
-Gewichtsverlust
Gürtelartige Schmerzen bis in den Rücken hinein können übrigens auch ein Anzeichen für eine Pankreatitis oder – im schlimmsten Fall – einen Pankreaskrebs sein, weil das Pankreas sehr weit hinten in der Bauchhöhle in unmittelbarer Nähe der Wirbelsäule liegt.
„Tatsächlich habe ich seit Wochen – besonders nach fetthaltigem Essen – ein sehr unangenehmes Gefühl im Bauch, als hätte ich viel zu viel gegessen. Das stimmt aber nicht!“ Lieschen wehrte sich entschieden gegen jeden aufkeimenden Verdacht, sie würde einfach zu viel essen. Dabei hatte ich nichts dergleichen geäußert – es ist bekannt, dass diese Beschwerden auch bei kleineren Portionen auftreten können.
Sind die ersten Symptome da, ist es höchste Eisenbahn
Das Perfide einer Pankreasinsuffizienz: Die unübersehbaren Symptome (z. B. Schmerzen im Oberbauch, voluminöse, fettig-glänzende Stühle, Übelkeit oder Durchfälle – besonders nach dem Genuss fettiger Speisen) treten erst sehr spät auf, wenn nämlich der Funktionsverslust des Organs schon bei circa 90% liegt!
Lieschen musste mir deswegen in die Hand versprechen, genau auf solche Symptome zu achten und regelmäßig einen Gastroenterologen aufzusuchen. Dieser würde die Pankreaswerte testen und eine Sonografie (Ultraschalluntersuchung) des Organs machen. (Bei übergewichtigen Patient*innen müsste aufgrund der Lage des Organs eher ein MRT durchgeführt werden, aber auf Lieschen trifft das nicht zu.)
Vegan oder muslimisch – für jede/n die richtige Therapie
Bei einer Pankreasinsuffizienz fokussiert man sich bei der Therapie auf die Substitution von Pankreas-Enzymen bei jeder Mahlzeit, besonders der Lipase, meist in Form von Pankreatin (von Laves)oder den Medikamenten Kreon oder Nortase. Letzteres ist besonders für Vegetarier/Veganer (oder auch gläubige Muslime) oft das Mittel der Wahl, weil die anderen beiden als Nebenprodukt bei der Schlachtung von Schweinen gewonnen werden.
Dass Lieschen vor allem nach fettreicher Nahrung Beschwerden hat, kann natürlich auch an ihrem Magen liegen. Im Alter produziert der Körper nämlich nicht mehr die gleiche Menge an Magensäure, die eine zentrale Rolle bei der Verdauung von Proteinen (Eiweißen) spielt. Tierische Proteine sind ja häufig mit einem größeren Fettanteil verbunden, so dass die Verdauung insgesamt damit hadert.
Speichellecken im Bauch
Auch die Enzyme Amylase, Pepsin und Magenlipase sind wichtig. Zwar wird Amylase auch im Pankreas gebildet, aber tatsächlich beginnt Amylase schon im Mund – direkt bei der Nahrungsaufnahme – mit der Aufspaltung von Kohlenhydratketten, und auch die Zungengrund-Lipase beginnt bereits hier mit der Fettverdauung. Dies ist auch ein Grund, warum ich immer wieder darauf hinweise, jeden Bissen gründlich zu kauen!
Unter Einfluss der Magensäure ist das Pepsin für einen Abbau von Proteinen zuständig, die Magenlipase für die weitere Aufspaltung von Fetten. Bis zu einem gewissen Grad kann auch diese Magenlipase die Lipase des Pankreas ersetzen und auch bei Ausfall des Pankreas die Fettverdauung sicherstellen. Schwierig wird es nun, wenn diese Enzyme nicht mehr ausreichend aktiv sind.
Das haut das stärkste Pankreas um
In dem Fall kommt der Speisebrei nämlich unzureichend verdaut im Zwölffingerdarm an, wohin das Pankreas sein Verdauungssekret freisetzt. Die nun vermehrt benötigte Sekretion des Pankreas kann auf Dauer zu einer Überlastung des Organs und einer beginnenden Pankreasinsuffizienz führen.
Auch auf den Zwölffingerdarm hat dies dann Auswirkungen, da es hier durch die fehlenden Pankreasenzyme zu einer Überwucherung mit falschen Bakterien kommt. (Über dieses „SIBO“ genannte Phänomen habe ich hier schon berichtet:)
https://probiotische-praxis.blog/darmdysbiose/sibo-symptome
„Die Fettverdauung beginnt also bereits im Mund?“ Ich freute mich, dass Lieschen meinen Ausführungen so aufmerksam gefolgt war. „Genau“, sagte ich, „es beginnt mit der Freisetzung des Enzyms Zungengrund-Lipase. Die Enzyme spalten das Fett in seine Grundbausteine – Glycerin und Fettsäuren – auf. Diese Bausteine bilden kleine Fettkügelchen (Mizellen), die dann von der Dünndarmschleimhaut aufgenommen werden.“
Für die Fettverdauung sind aber nicht nur Pankreas- und Magenlipase zuständig, auch die in der Leber produzierte Gallenflüssigkeit spielt hier eine wichtige Rolle. Worin diese besteht, habe ich hier beschrieben:
Es ist nämlich so, dass die Bauchspeicheldrüse auch bei Lebererkrankungen vermehrt gefordert ist: Wird weniger Gallenflüssigkeit in den Darm abgegeben, versucht das Pankreas dies auszugleichen – auch dadurch kann es zu einer Schwächung des Organs kommen.
Wie immer in der Hauptrolle: das Mikrobiom
Die verminderte Aktivität des Pankreas bleibt natürlich nicht ohne Folgen für unser Mikrobiom. Dies wurde u. A. in einer Studie der Universität Greifswald nachgewiesen, die bei Proband*innen mit einer verringerten Konzentration des Pankreasenzyms Elastase durchweg Veränderungen des Mikrobioms feststellte.
Beispielsweise sind die freundlichen Bacteroidetes bei Menschenmit Symptomen einer Pankreasinsuffizienz – selbst wenn die, wie bei Lieschen, noch nicht so ausgeprägt ist – in der Anzahl verringert, die eher schädlichen Prevotella-Bakterien hingegen vermehrt.
In der gleichen Studie wurde übrigens herausgefunden, dass vor allem die Elastase auf das Mikrobiom einwirkt, andere Bestandteile des Pankreassekrets hingegen weniger. Warum eine solcherart veränderte Darmflora schnell zu ganz anderen Problemen wie z. B. dem Leaky Gut Syndrom und Entzündungen im Darm führen kann, habe ich hier ausführlich begründet:
Tückisch: die Rückwirkung einer Dysbiose
Ist die gesunde bakterielle Balance im Verdauungstrakt nicht mehr gegeben, wirkt sich diese Fehlbesiedelung des Darms leider auch wieder negativ auf den Auslöser einer solchen „Dysbiose“ auf – in Lieschens Fall also auf das Pankreas.
„Damit genau dies nicht passiert,“ versuchte ich Lieschen, die schon leicht überfordert schien, etwas aufzumuntern, „werden wir jetzt erst mal das Gleichgewicht in Ihrem Darm wiederherstellen.“ Dafür empfahl ich ihr das Multispezies-Probiotikum OMNi-BiOTiC® HETOX light – zur täglichen Einnahme vor dem Frühstück und vor dem Abendessen, jeweils aktiviert in ein wenig Wasser.
„Eine starke Leber ist Voraussetzung für eine funktionierende Bauchspeicheldrüse!“
Wie der Name schon andeutet, liegt die Wirkung dieses Multispezies-Probiotikums in der Entlastung der Leber (Hepar) und dem Aufforsten des schwächelnden Darmmikrobioms. HETOX light gibt es zwar auch in der doppelten Dosis als OMNi-BiOTiC® HETOX, aber in diesem Fall schien mir die Einnahme morgens und abends wichtig, daher lieber die halbe Dosis.
Übrigens verfügt auch das Pankreas über sein eigenes Mikrobiom! Die sich in der Bauchspeicheldrüse ansiedelnden Bakterien kommen ursprünglich aus dem Darm und beeinflussen nun die Funktion des Pankreas. Wie genau dies allerdings mit Erkrankungen zusammenhängt und ob es möglicherweise auch ursächlich für einige Symptome der Pankreasinsuffizienz sein könnte, wird aktuell noch erforscht.
Eine Pankreas-freundliche Ernährung
Da die Vitamine E, D, K und A fettlöslich sind und bei einer zu geringen Produktion von Verdauungsenzymen die Fettverdauung gestört ist, kann es leicht zu Mangelzuständen bei diesen Vitaminen kommen. Deswegen legte ich Lieschen eine ausgewogene Ernährung ans Herz, bei der sie auf die Aufnahme dieser Vitamine besonders achten sollte.
„Woher weiß ich denn, welche Vitamine wo drin sind?“ fragte Lieschen etwas verzagt. Ich versprach ihr, eine kleine Liste zu erstellen. Für den Anfang erwähnte ich, dass Vitamin E in vielen Pflanzenölen zu finden sei, Vitamin K z. B. in grünem Gemüse und Vitamin A in vielen tierischen Lebensmitteln wie Eiern oder Milch.
„Ich werde diese Vitamine demnächst bei Ihnen testen“, drohte ich ihr mit einem Augenzwinkern, „und wenn die nicht ausreichend vorhanden sind, werden wir sie eben supplementieren!“ Schließlich gehe es darum, Mangelerscheinungen und Folgeerkrankungen zu vermeiden.
Insgesamt sollte Lieschens Ernährung möglichst naturbelassen sein – das heißt, nur wenige Nahrungsmittel einschließen, die bereits stark verarbeitet sind. Am besten sei die Selbstbeschränkung auf eine sehr einfache Kost, die aus nur wenigen Zutaten besteht. Außerdem sollte sie unbedingt darauf achten, die Nahrung lange und sorgfältig zu kauen (siehe oben), weil sie dadurch schon etwas vorverdaut wird. Als Richtwert gab ich ihr mit auf den Weg, sich an circa 40 mal Kauen pro Bissen zu gewöhnen.
Appetitanregend und verdauungsfördernd: Pepsinwein
Um die Verdauung im Magen anzuregen, kann Pepsinwein helfen – ein Medizinalwein mit magenstärkender, verdauungsfördernder und appetitanregender Wirkung. Neben Dessert- oder Likörwein enthält Pepsinwein auch besagtes Pepsin … und verdünnte Salzsäure. Da es ihn auch ohne Alkohol gibt, können sogar Kinder ab 12 Jahren 3x täglich 20 ml zu einer Mahlzeit einnehmen – er schmeckt ganz lecker.
Lieschen schien sich mit der Aussicht auf Pepsinwein schnell anzufreunden, bei dem zusätzlich empfohlenen Betain HCL hielt sich ihre Begeisterung allerdings in Grenzen.
Das Betain HCL wirkt tonisierend auf den Magen und stärkt durch die enthaltene Salzsäure die Verdauung. Betain HCL gibt es als Kapseln. Viele Menschen leiden unter einer Magenschwäche durch eine verminderte Produktion der Salzsäure. Fatalerweise verordnen manche Ärzte bei Magenproblemen immer noch Protonenpumpen-Hemmer, die noch weiter die Magensäure reduzieren.
Was dringend vermieden werden sollte, will man die Symptome nicht weiter verschlimmern, sind Alkohol und Nikotin. Außerdem sollte Lieschen lieber über den Tag verteilt kleinere Mahlzeiten zu sich nehmen und darauf achten, ihrem Körper ausreichend Energie zuzuführen.
Fett ist nicht per se schlecht!
Die Annahme, man sollte als Patient*in mit Pankreasinsuffizienz wegen der gestörten Fettverdauung auf den Verzehr von Fett möglichst verzichten, kann ich so pauschal nicht bestätigen. Die Erfahrung hat gezeigt, dass 70 bis 100g Fettaufnahme täglich von den meisten Menschen mit exokriner Pankreasinsuffizienz gut vertragen werden. Dabei sollte natürlich immer auf den eigenen Körper gehört und auf möglicherweise verstärkt auftretende Symptome einer Pankreasinsuffizienz geachtet werden.
Wichtig ist bei der Fettaufnahme, das Verhältnis von Omega-6-Fettsäuren und Omega-3-Fettsäuren im Auge zu behalten: Dieses sollte maximal 5:1 betragen – eine ausreichende Aufnahme von Omega-3-Fettsäuren muss sichergestellt sein. Finden kann man diese zum Beispiel in Fisch und verschiedenen Ölen, zum Beispiel Rapsöl oder Leinöl oder, noch besser, im gereinigten Fischöl, zum Beispiel von NORSAN.
Auch Ballaststoffe sind bei einer Pankreasschwäche eine gute Wahl, weil diese die Produktion der Pankreaslipase wieder steigern und eine spürbare Besserung bewirken können. Da meine Patientin auch über Blähungen klagte, riet ich ihr, sich an die Ballaststoffe vorsichtig heranzutasten, weil diese zu Beginn die Blähungen verstärken können. Würde sie die Dosis aber jeden Tag ein bisschen erhöhen, sollte dies eher nicht passieren.
Was ich immer gern empfehle (und Lieschen ganz besonders), ist OMNi LOGiC®FIBRE, eine pulverisierte Ballaststoff-Mischung, die einfach über das Essen gestreut werden kann, weder Geschmack noch Aussehen der Speisen verändert und sowohl einen zu festen als auch einen zu dünnen Stuhl reguliert.
Zusätzlich notierte ich für sie das von mir ebenfalls schon häufig beschriebene metacare® Darmfit, dessen ausgewählte Nährstoffe zur normalen Funktion der Schleimhäute beitragen (z. B. Vitamin A, B2, B3, Biotin). Somit sind Darm und Körper jederzeit gut versorgt.
„Oh je, das ist ja ganz schön viel, worauf ich zu achten habe“, seufzte Lieschen, fügte dann aber hinzu: „Aber das werde ich schon schaffen. Bin ja froh, wenn es mir wieder besser geht. Gerade zu den Festtagen!“ Sie bedankte sich für die handfesten Tipps und wünschte mir Frohe Weihnachten.
Genau das wünsche ich Ihnen auch, selbst wenn Sie dieses Jahr nicht so feiern können, wie Sie es gewohnt sind. Bleiben Sie gesund und genießen Sie den Vierten Advent!
Herzlich
Ihre
Dagmar Praßler
* Alle Namen geändert
In meinen Blogs beschreibe ich Erfahrungen aus meiner Praxis, insbesondere den Verlauf einiger konkreter Behandlungen. Ich weise darauf hin, dass die beschriebenen Verläufe Einzelfälle sind und keine allgemein verbindlichen Rückschlüsse daraus gezogen werden können. Andere Menschen können anders reagieren, auch wenn sie die gleiche Behandlung erfahren. Es handelt sich um meine subjektiven Wahrnehmungen, ein Heilversprechen ist darin nicht zu sehen. Bei Beschwerden sollten Sie einen Arzt oder Heilpraktiker aufsuchen. Bei meinen Blogs handelt es sich ausschließlich um redaktionelle Beiträge. Neben den beschriebenen Produkten gibt es noch weitere von anderen Herstellern.
Bei mir wurde die Diagnose Pankreasinsuffizienz auf Grund einer zu geringen Pankreaselastase von 70 gegenüber einem Referenzwert von größer 200 genannt. Ich soll jetzt zu jeder Mahlzeit 2 Kps.
Pankreatan 25000 nehmen. Was mich wundert und total verunsichert ist, dass gar keine weitere Diagnostik gemacht wird?!
Es ist noch eine Darmspiegelung geplant, das war aber vor dieser Diagnose, und jetzt noch eine Sonographie der Pankreas, bei der man eh nichts sehen wird, weil ich viel zu dick dafür bin.
Angelika Otten
Ich mache mir ziemliche Sorgen 🤭!
Liebe Angelika!Eine Pankreasschwäche kommt relativ häufig vor (vor allem im fortgeschrittenen Lebensalter) und wird mit Enzymen wie Pankreatin behandelt. Nehmen Sie das Pankreatin von Laves mit mind. 50.000 IE pro Mahlzeit. Die Ärzte sollen auch die endokrine Leistung des Pankreas prüfen (Insulinausschüttung). Das Pankreas kann auch in einem bildgebenden Verfahren wie MRT untersucht werden, wenn der Ultraschall nicht funktioniert.
Am besten lassen Sie noch eine Mikrobiom-Analyse + Maldigestion/Malabsorption durchführen bei dem Labor Biovis oder Ganzimmun. Seien Sie vorsichtig mit fettreichen Lebensmitteln. Alles Gute!
Was kann man denn machen, wenn die Lipase dauerhaft erhöht ist ( Wert schwankt zwischen ca.100-160 )? Ich habe aber keine Schmerzen oder sonstige der o.g. Beschwerden. Mein Arzt lässt mich immer zur Blutentnahme kommen, sagt mir aber nicht, was ich machen kann, damit die Lipase wieder in die Norm kommt.
Das kommt auf die Ursache an. Erhöhte Lipase kann auf eine chronische Bauchspeicheldrüsen-Entzündung hinweisen, auf eine Nierenschwäche, Infektion im Darm, Gluten-Unverträglichkeit, Alkohol. Da das Enzym Lipase für die Fettverdauung zuständig ist, macht vorübergehend eine fettarme Ernährung Sinn (bis auf Olivenöl, davon gern 2 EL am Tag), vorübergehender Verzicht auf Gluten. Bitterstoffe einnehmen. Omni-Biotic HETOX!