Wenn man weiß, dass ein Viertel aller Menschen – Männer wie Frauen – im Laufe ihres Lebens eine „nicht-alkoholische Fettleber“ entwickeln, wird klar, wie wichtig Fortschritte in der Frühdiagnostik sind …
Das Tückische an der Fettleber (Non-alcoholic Fat Liver Disease, NAFLD) ist ja, dass die Betroffenen nichts davon ahnen: Die Leber muckt nicht auf, wenn sie leidet (zumindest hören wir ihr Schreien nicht), und selbst bei einer Ultraschalluntersuchung kann der wahre Status dieses so wichtigen Organs „leicht übersehen werden“. Dies führt dazu, dass die Misere meistens erst sehr spät oder zu spät offenbar wird.
Und dann ist Matthäi am letzten, um nicht zu sagen, die Kacke ist am Dampfen. Was für eine Überleitung zum heutigen Thema: Hier geht es nämlich um eine Studie*, die herausfand, dass eine Stuhlprobe „eine höhere Treffsicherheit bei der Vorhersage der NAFLD erzielte als die derzeitigen Screeninginstrumente“. Die Prämisse der Forscher war, dass einer solchen Erkrankung „häufig Störungen des Darmmikrobioms vorausgehen“.
Dass bei einer Fettleber der gesamte Stoffwechsel ganz schlechte Karten hat, habe ich hier schon einmal beschrieben:
Aber wie kommt es, dass immer mehr Menschen an einer nicht-alkoholischenFettleber erkranken? Schuld ist offenbar die Ernährungslage, also die Tatsache, dass wir uns daran gewöhnt haben, über die Nahrung mehr Energie zu uns zu nehmen, als unser Körper verbrauchen kann. Was dann an überschüssiger Energie anfällt, „wird nicht nur im Fettgewebe, sondern bei einigen Menschen auch in der Leber gespeichert“.
Was alles „im Stillen“ passiert
… wenn eine Fettleber nicht frühzeitig erkannt wird, fasst das aerzteblatt so zusammen: „Die NAFLD begünstigt nicht nur die Entwicklung eines Typ-2-Diabetes und seiner Folgekrankheiten. Auch die Leber kann irreversibel geschädigt werden. In vielen Ländern hat die NAFLD die alkoholische Fettleber als häufigsten Auslöser von Leberzirrhose und Leberkrebs abgelöst.“
Gefährlich wird es zudem, auch darauf habe ich in dem oben verlinkten Blog hingewiesen, wenn die Blutgefäße sich verengen und eine Arteriosklerose entsteht. Wird diese nicht behandelt, kann es durchaus zu einem sogenannten kardiovaskulären Ereignis kommen, sprich: Herzinfarkt oder Schlaganfall.
So kriegt die Leber ihr Fett weg
„Eine Vorhersage könnte ein Fenster für eine rechtzeitige Intervention öffnen. Effektive Medikamente gibt es zwar nicht, im Anfangsstadium kann sich eine NAFLD jedoch unter einer Änderung der Lebensweise zurückbilden. Die derzeitigen Tests, die den Body-Mass-Index mit Laborwerten für Triglyzeride, Glukose und Leberenzymen kombinieren, erzielen nur eine begrenzte Treffsicherheit. Eine Analyse der Darmflora, die in einer Stuhlprobe möglich ist, könnte die Prädiktion verbessern.“
Gerade so einer Änderung der Lebensweise rede ich mit diesem Blog ja regelmäßig das Wort. Mir ist klar, dass es vielen Menschen schwerfällt, auf liebe Gewohnheiten zu verzichten, doch wenn man sich vor Augen hält, welch zentrale Funktionen unsere Leber übernehmen muss, sollten wir für eine frühzeitige Warnung einfach nur dankbar sein!
Welche Art der Ernährung die Leber zuverlässig entlastet, habe ich hier schon einmal zusammengefasst:
Von probiotischer Seite her empfehle ich nicht nur, aber gerade in solchen Fällen OMNi-BiOTiC® HETOX. Der Name ist hier Programm, denn Hepar ist die altgriechische Bezeichnung für die Leber, und die Endsilbe verweist auf Detox, also Entgiftung. Die in diesem Probiotikum enthaltenen Leitkeimstämme haben nachweislich einen positiven Einfluss auf Blutfette, Entzündungsmarker, die Insulinresistenz und sogar das so gefährliche viszerale Bauchfett!
Die Leber ist neben dem Darm unser wichtigstes Stoffwechselorgan, das extrem viele lebenswichtige Funktionen übernimmt!
Der Funktionsumfang – frei von der Leber weg
- Entgiftung!!! Dies betrifft körpereigene und -fremde Substanzen
- Bildung von – Gallenflüssigkeit
– Cholesterol
– Sexualhormonen
– Aminosäuren
– Gerinnungsfaktoren - Energiegewinnung (aus dem Abbau von Fetten)
- Umwandlung von Zuckermolekülen in Stärke
- Bereitstellung vieler Vitamine und Spurenelemente
- (…)
Doch zurück zur vorliegenden Studie: Wie das Forscherteam genau vorging, können Sie dem unten verlinkten Original-Artikel entnehmen. Ausgangspunkt waren die Daten einer Kohortenstudie von 2014 mit ca. 2.500 chinesischen Erwachsenen. Bei 90 neu erkrankten Teilnehmern dieser Studie wurde „eine ausführliche Mikrobiomanalyse in den Stuhlproben durchgeführt, die zu Beginn eingesammelt worden waren.
Ein Ausflug ins „Metagenom“
Die Ergebnisse wurden mit den Stuhlproben von 90 Teilnehmern verglichen, die nicht an einer NAFLD erkrankt sind. Die metagenomische Analyse war sehr umfangreich. Die Forscher fanden mehr als 400 verschiedene Mikroorganismen, mehr als 1,4 Mio. Genfamilien, die unterschiedlichen Stoffwechselwegen zugeordnet werden konnten.“
Nun würde eine so umfangreiche Untersuchung sicher den Rahmen einer regulären Vorsorgeuntersuchung sprengen, aber „die Forscher konnten mithilfe einer künstlichen Intelligenz 14 mikrobielle Signaturen ermitteln, in denen sich die beiden Gruppen unterschieden. Dies waren 2 Bakterienarten, 3 Stoffwechselwege und 9 Metabolite.“
Unter Hinzuziehung einiger anderer Werte „erzielte der Stuhltest einen AUROC-Wert von 0,80, was einer hohen Treffsicherheit entspricht. Ohne die Stuhlprobe wurde nur ein AUROC-Wert von 0,58 bis 0,60 erreicht, der klinisch wertlos ist. Der AUROC-Wert, der Sensitivität und Spezifität kombiniert, kann Werte zwischen 0,5 (Zufall) und 1,0 (sichere Diagnose) annehmen.“
Alles deutet also darauf hin, dass „die Mikrobiom-basierte Diagnostik in den nächsten 10 Jahren die klinische Praxis erreichen und ein weiteres, großes Potenzial entfalten“ wird. Bis es so weit ist, täten wir freilich alle gut daran, unsere Ernährung möglichst „leberfreundlich“ zu gestalten …
Herzlich, Ihre
Dagmar Praßler
* Alle wörtlichen Zitate entstammen einem Bericht im aerzteblatt, © rme/aerzteblatt.de
Zum Original-Artikel gelangen Sie hier:
In meinen Blogs beschreibe ich Erfahrungen aus meiner Praxis, insbesondere den Verlauf einiger konkreter Behandlungen. Ich weise darauf hin, dass die beschriebenen Verläufe Einzelfälle sind und keine allgemein verbindlichen Rückschlüsse daraus gezogen werden können. Andere Menschen können anders reagieren, auch wenn sie die gleiche Behandlung erfahren. Es handelt sich um meine subjektiven Wahrnehmungen, ein Heilversprechen ist darin nicht zu sehen. Bei Beschwerden sollten Sie einen Arzt oder Heilpraktiker aufsuchen. Bei meinen Blogs handelt es sich ausschließlich um redaktionelle Beiträge. Neben den beschriebenen Produkten gibt es noch weitere von anderen Herstellern.