Schon länger widmet sich die neurologische Forschung dem Einfluss des Darm-Mikrobioms auf die Gesundheit des Gehirns – Stichwort Darm-Hirn-Achse. So sind Darmbakterien offenbar an der Entstehung z. B. der Parkinson-Krankheit oder der Multiplen Sklerose beteiligt. Umgekehrt spielen sie aber auch nach einem Schlaganfall völlig verrückt!
„Wir haben festgestellt, dass viele Schlaganfallpatienten eine Pneumonie entwickeln und uns gefragt, woher die Bakterien kommen“, so beschrieb Professor Dr. Ulrich Dirnagl von der Charité-Universitätsmedizin Berlin auf dem letzten Kongress der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) sein Erkenntnisinteresse. „Der Darm mit etwa einem Kilo Bakterien wäre eine plausible Quelle.“
Offenbar zieht ein Schlaganfall eine Vielzahl von Veränderungen nach sich, die allesamt den Darm betreffen – sei es das Immunsystem, die Zusammensetzung der Mikrobiota oder die Darmdurchlässigkeit. Welche verheerenden Konsequenzen gerade Letzteres hat, können Sie hier nachlesen:
Wo die Risiken für einen Schlaganfall liegen und wie man sie tunlichst umgehen sollte, habe ich hier schon beschrieben:
„Die Barriere des Darms bricht zusammen,“ bringt Professor Dirnagl auf den Punkt, was nach einem Schlaganfall passiert. Was damit in Gang gesetzt wird, hat weitreichende Folgen für das Funktionieren der Darm-Hirn-Achse und für den Darm mit seinen Milliarden Nerven- und Immunzellen.
„Der Schlaganfall ist kein reines Gefäß- oder Gehirnproblem.“
Professor Dr. Ulrich Dirnagl
So erscheint es Dirnagl auch nur folgerichtig, Schlaganfallpatienten therapiebegleitend Probiotika zu verabreichen: „Die Patienten schlucken dann zum Beispiel Bakterienarten, die das Mikrobiom positiv verändern.“
Kommt Ihnen das irgendwie bekannt vor? Das liegt vielleicht daran, dass ich in diesem Blog von Anfang an den Einsatz von Prä- und Probiotika propagiere. Erst vor 14 Tagen berichtete ich von einer MS-Patientin, der ich zum Aufbau einer gesunden Darmflora dringend eine Probiotika-Therapie mit den Multispezies-Probiotika OMNi-BiOTiC®POWER und OMNi-BiOTiC®SR-9 empfohlen hatte:
Gen-Sequenzierung für individuelle Risikoprofile
Ein anderer Forscher – Professor Dr. Hartmut Wekerle vom Max-Planck-Institut für Neurobiologie in München – berichtete auf dem gleichen Kongress von den Fortschritten in der Gen-Sequenzierung und Bioinformatik, die es heute bereits möglich machen, „auch äußerst komplexe Metagenome, also die Gene aus einer Bakterienmixtur, rasch zu analysieren. Ziel dabei ist es, individuelle mikrobielle Risikoprofile zu identifizieren, die Menschen zum Beispiel für eine MS anfällig machen.“
Auch Wekerle maß dem Mikrobiom „eine entscheidende Bedeutung bei der Pathogenese der MS“ zu (Entstehung einer Krankheit, Anm. DP) und gab der Hoffnung Ausdruck: „Daraus können sich völlig neue Möglichkeiten zur Vorbeugung und Therapie der Multiplen Sklerose ergeben.“
Mich beruhigt es jedenfalls zu hören, und ich hoffe, Ihnen geht es genauso, dass die medizinische Forschung vermehrt davon ausgeht, „in Zukunft die Darmmikrobiota gezielt über Präbiotika und Probiotika modulieren zu können.“
Wir sind ganz eindeutig auf dem richtigen Weg!
Herzlich, Ihre
Dagmar Praßler
* Alle Zitate entstammen einem Bericht auf dieser Seite:
https://www.thieme.de/de/neurologie/mikrobiom-hirnforschung-darm-91584.htm
In meinen Blogs beschreibe ich Erfahrungen aus meiner Praxis, insbesondere den Verlauf einiger konkreter Behandlungen. Ich weise darauf hin, dass die beschriebenen Verläufe Einzelfälle sind und keine allgemein verbindlichen Rückschlüsse daraus gezogen werden können. Andere Menschen können anders reagieren, auch wenn sie die gleiche Behandlung erfahren. Es handelt sich um meine subjektiven Wahrnehmungen, ein Heilversprechen ist darin nicht zu sehen. Bei Beschwerden sollten Sie einen Arzt oder Heilpraktiker aufsuchen. Bei meinen Blogs handelt es sich ausschließlich um redaktionelle Beiträge. Neben den beschriebenen Produkten gibt es noch weitere von anderen Herstellern.