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Was haben der Nikolaus, Einstein, Mozart und Greta Thunberg gemein? Sie sind allesamt Ausnahmeerscheinungen, die auf ihrem Gebiet Phänomenales geleistet haben … und dabei als Autisten gelten! Da sich diese Verhaltensauffälligkeit anhand des Darmmikrobioms nachweisen lässt, eröffnet sich hier auch ein interessanter Therapieansatz.
„Dass unser Maximilian* anders ist als andere Kinder, haben wir schon früh gemerkt“, erzählte mir meine Patientin Renate* am Telefon. „Als er dann 6 Jahre alt war, wollten wir wissen, wo seine Verhaltensauffälligkeit herkommt. Wir hatten schon geahnt, dass die Diagnose Autismus lauten würde – und so war es dann auch. So konnten wir zielgerichtet herausfinden, wie wir ihn am besten fördern und auch selbst Unterstützung bekommen können.“
Schon einige Tage später konnte ich Renate und Maximilian (8) in meiner Praxis begrüßen. Im Internet hatte Renate nämlich in einem Forum über einen möglichen Zusammenhang zwischen Mikrobiom und Autismus gelesen und wollte nun von mir mehr über Therapiemöglichkeiten erfahren: „Was eine Erkrankung wie Autismus bei Kindern mit dem Darm zu tun haben soll, ist mir, ehrlich gesagt, schleierhaft,“ gab Renate offen zu, „aber vielleicht können Sie mir das ja erklären und hoffentlich Maximilian durch eine entsprechende Therapie helfen.“
Was ich Renate über diesen Zusammenhang berichten konnte, will ich hier gern mal zusammenfassen und Ihnen dabei aufzeigen, wie das Mikrobiom auch die Psyche des Menschen beeinflusst. Doch zunächst möchte ich die Autismus-Erkrankung etwas genauer unter die Lupe nehmen:
Autismus – was genau läuft da eigentlich anders?
Vorab: Autismus ist nicht gleich Autismus – wir kennen ganz unterschiedliche Schweregrade und Formen. Gemeinsam haben Autisten aber eine Auffälligkeit in der Entwicklung, die ihnen besonders das Kommunizieren und Einschätzen sozialer Situationen deutlich erschwert. Oft ist auch die Entwicklung der Sprachfähigkeit verzögert und sollte daher in besonderem Maße gefördert werden.
Eine sehr bekannte Form von Autismus, an der auch Maximilian leidet, ist der sogenannte Asperger-Autismus, eine eher leichte Form, die meist mit normaler Sprachentwicklung und Intelligenz und einer sogenannten Inselbegabung einhergeht. Tatsächlich kennen wir alle viele berühmte Menschen mit Autismus. Ob Künstler, Musiker oder Wissenschaftler – Autisten sind häufig gerade auf einem Gebiet besonders talentiert.
„Das stimmt“, unterbrach mich Renate. „Bei allem, was Zahlen angeht, ist Maxi zum Beispiel den meisten Kindern in seiner Altersstufe weit voraus. Trotzdem tut er sich in der Schule nicht immer leicht, und besonders die Integration in die Klassengemeinschaft fällt ihm erkennbar schwer.“
„Während ich mit Renate sprach, war Maxi mit einem Zahlenrätsel beschäftigt. Selbst wenn sein Name fiel, schaute er nicht auf – er war komplett in seiner Welt ,verschwunden’.“
Neueren Schätzungen zufolge sind bis zu einem Prozent der Kinder und Jugendlichen von Autismus betroffen. Bei vielen von ihnen, besonders bei Mädchen, wird die Entwicklungsauffälligkeit gar nicht diagnostiziert, gerade wenn eine eher leichte Form vorliegt.
Mögliche Gründe für diese auffällige Entwicklung
Eine pauschale Erklärung für das Aufkommen dieses Phänomens gibt es nicht, aber (wie so oft) spielen offenbar genetische Faktoren eine große Rolle. Ist beispielsweise einer der Elternteile selbst Autist, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass diese Entwicklungsstörung an die Nachkommen weitergegeben wird.
Doch auch bei „älteren“ Eltern – das haben neue Studien ergeben – kann ein Autismus bei Kindern getriggert werden, ebenso wie auch verschiedene Faktoren in der Schwangerschaft wie Krankheit oder Stress einen Einflussfaktor darstellen können.
Neben all diesen haben wohl auch umweltbezogene Faktoren Einfluss auf das Entstehen von Autismus.
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Autismus bei Kindern
Ganz offensichtlich lebt Maximilian – bedingt durch den Asperger-Autismus – in seiner ganz eigenen Welt. Auch jetzt hatte er sich in ein Weihnachtsausmalbild vertieft und schien uns nach wie vor nicht wahrzunehmen. „Wissen Sie, ich würde so gern verstehen, was in seinem Kopf gerade vorgeht“, verriet mir seine Mutter. „Es scheint, als würde sein Gehirn einfach ein bisschen anders funktionieren als bei ,normalen’ Menschen.“ Tja, wie geht man nun auf die besonderen Bedürfnisse eines solchen Kindes ein?
„Ist ein Rückzug nach innen unbedingt krank??“
Eines steht fest: Autismus bei Kindern oder Erwachsenen lässt sich nicht einfach heilen. Es wird auch viel darüber diskutiert, ob Autismus überhaupt eine Krankheit sei. Manche Menschen – in jedem Alter – kommen mit unserer lauten und schnellen Umwelt nicht zurecht, verkriechen sich in ihr Inneres … und entwickeln dabei einzigartige Fähigkeiten. Ist das vielleicht krank??
Aus meiner Sicht muss man Autismus nicht in allen Fällen therapieren, aber ebenso wenig darf ein autistischer Mensch unter seinem „Anderssein“ leiden müssen. Daher sollten alle Therapien in Betracht gezogen werden, die eben dieses Leiden mindern. So kann besonders Frühförderung im Kindergartenalter Autisten das Meistern sozialer Situationen deutlich erleichtern.
„Ich finde schon, dass diese regelmäßige Förderung durch Experten Maximilian viel gebracht hat“,
bekannte Renate. „Außerdem wird uns Eltern damit auch ein Stück weit die Angst genommen, etwas falsch zu machen.“
Medikamentöse Therapie? Kommt auf den Einzelfall an!
Auch später im Leben machen viele von Autismus Betroffene gute Erfahrungen mit Psychotherapie, gerade jene mit schweren Ausprägungen und Beeinträchtigungen im Alltag. Medikamentöse Therapien sind bei Kindern mit eher leichten autistischen Verhaltensweisen – wie dies bei Maximilian der Fall ist – nicht nötig.
Bei schwerwiegenden Verhaltensauffälligkeiten und wiederkehrenden Aggressionsschüben können Medikamente zwar eine Verbesserung der Lebenssituation bewirken, aber grundsätzlich bin ich eher skeptisch gegenüber einer medikamentösen Therapie und tendiere eher zu einer besonderen Ernährung und somit Regulation des Mikrobioms, mit der sich durchaus Erfolge erzielen lassen – allerdings ist hierbei Geduld gefragt. Und natürlich kommt es immer auf den Einzelfall an.
Was der Darm mit Autismus zu tun hat
Wie eng Autismus mit dem Mikrobiom verknüpft ist, zeigen Untersuchungen des Mikrobioms von Autist*innen. Dabei lassen sich im Vergleich zu gesunden Gleichaltrigen starke Unterschiede feststellen. So sind z. B. im Darm autistischer Kinder nur wenige sogenannte Prevotella- und Coprococcus-Bakterien zu finden, die Kohlenhydrate spalten.
Außerdem fällt auf, dass beispielsweise der Bakterientyp Faecalibacterium prausnitzii deutlich weniger vertreten ist. Damit zusammenhängend lässt sich auch einen Mangel von kurzkettigen Fettsäuren, z. B. Butyrat, feststellen, werden diese doch unter anderem von Faecalibacterium prausnitzii hergestellt.
Dieser Mangel an kurzkettigen Fettsäuren hat nun weitreichende Auswirkungen auf die Betroffenen: die Darmmotilität sinkt, es entstehen leichter Entzündungen, und auch die Immunfunktion des Gehirns kann herabgesetzt sein!
Und obwohl man es sich vielleicht kaum vorstellen kann, hat genau diese Bakterienzusammensetzung in unserem Darm enorme Auswirkungen auf unser Verhalten! Dies funktioniert zum Beispiel dadurch, dass Bakterien im Darm verschiedene Fettsäuren produzieren, welche wiederum einen Einfluss auf die Produktion von Neurotransmittern, wie Serotonin, haben. Autismus bei Kindern ist also ein ganz deutliches Beispiel für die schon oft in meinem Blog beschriebene Darm-Hirn-Achse.
Witzigerweise erweckten ausgerechnet die lustigen Namen dieser Bakterien plötzlich Maxis volle Aufmerksamkeit: „Prausni“ schien es ihm besonders angetan zu haben. Wie gut, denn es wird in Zukunft darum gehen, die „Prausnis“ zu füttern und gezielt zu unterstützen! Ich hoffte, Maximilian dabei auf meiner Seite zu haben.
Sehr verdächtig: Propionsäure!
Noch deutlicher werden die Zusammenhänge zwischen dem Darmmikrobiom und Autismus, wenn man weiß, dass bei Menschen mit Autismus häufig auch eine Besiedelung mit Clostridien, besonders mit Clostridium histologicum, festgestellt wird. Dies hat nämlich die vermehrte Bildung von Propionsäure zur Folge, welche so das Zellgleichgewicht im Gehirn stört und auch in die Kommunikationswege von Nervenzellen eingreifen kann.
Auch eine Ernährung, die viele stark verarbeitete Lebensmittel enthält, kann solche Auswirkungen haben, da Propionsäure (PPA/E280) oft für deren Haltbarmachung verwendet wird. Tatsächlich hat auch schon eine solche Ernährung der Mutter in der Schwangerschaft einen großen Einfluss auf das Gehirn des Kindes, weil die aufgenommene Propionsäure schon im Mutterleib auf das Gehirn des Fötus Einfluss nehmen kann.
Letztlich wird eine abnormale Bakterienbesiedelung natürlich auch für anhaltende gastrointestinale Beschwerden verantwortlich gemacht. Leider ist auch Maximilian davon nicht verschont geblieben, leidet er doch regelmäßig an Verstopfung. Darüber habe ich hier schon ausführlich berichtet:
Ein möglicher Therapieweg geht durch den Magen
Um seinen Darm wieder in Schwung zu bringen und Verstopfungen zu bekämpfen, empfahl ich Renate, ihrem Sohn eine ballaststoffreiche Kost zu geben und auf jeden Fall die recht einfache Umstellung von Weißbrot auf Vollkornbrot vorzunehmen.
Doch nicht nur auf einen hohen Ballaststoffgehalt sollte bei der Ernährung geachtet werden – durch die fehlenden kurzkettigen Fettsäuren haben die Darmbakterien zu wenig Futter, was schließlich zum Leaky-Gut-Syndrom führen kann – lesen Sie es gern hier nach:
Mit der bakteriellen Fehlbesiedelung hängen auch die bei Autisten stark vertretenen Nahrungsmittelunverträglichkeiten zusammen: Besonders Gliadin (Gluten), Lektine (z. B. in Soja, Milch), Phytinsäure (z. B. in Mandeln), Glutamat und Aspartam stellen für Autisten oft ein Problem dar. Vor allem der Glucose-Fructose-Sirup, wie er in sehr vielen von der Industrie hergestellten Lebensmitteln zu finden ist, sollte für Autisten tabu sein!
Mehr zum Thema Glutenunverträglichkeit finden Sie hier:
Von dem gewohnten Frühstück mit Milch und Cerealien wird sich Maxi also verabschieden müssen. Immerhin holte das Wort „Frühstück“ Maxis Aufmerksamkeit kurz zurück in unsere Runde: „Müsli – lecker“, ließ er sich vernehmen.
„Aber was kann er denn dann überhaupt noch essen?“, platzte es aus Renate heraus. Ich kann ihre Reaktion durchaus verstehen, allerdings gibt es auch genügend Nahrungsmittel, die ich Menschen mit Autismus ans Herz legen möchte, etwa verschiedene Formen von glutenfreiem Getreide, zum Beispiel Hirse, Quinoa, Amaranth (gepoppt) oder Kokosflocken. Auch das Ersetzen von Milchprodukten ist heutzutage kein großes Problem – Reis- oder Mandelmilch findet man mittlerweile in jedem Supermarkt.
Worauf es bei der Ernährung zu achten gilt
„Wenn ich es mir recht überlege, ist Maximilian beim Essen sowieso schon sehr eigen“, schaltete sich Renate jetzt ein. „Eigentlich meidet er schon von sich aus viele Nahrungsmittel, die ihm nicht gut tun.“ Ein solches Verhalten ist gar nicht unüblich bei Menschen mit Autismus. Trotzdem ist es natürlich sinnvoll, ein Auge auf die Ernährung des Kindes zu haben und auf gewisse Dinge zu achten.
Um es auftretenden Entzündungen schwer zu machen, empfehle ich außerdem eine ausreichende Aufnahme von Omega-3-Fettsäuren, die man beispielsweise in Seefisch oder in Kapseln mit Fischöl findet. Eine weitere, wichtige Fettsäure ist die Nervonsäure, auch Omega-9-Fettsäure genannt. Sie ist in Nüssen, Samen, Raps und Oliven enthalten. Vor allem die gesunden Oliven- und Rapsöle bestehen zum größten Teil aus Omega–9–Fettsäuren. Rapsöl enthält davon bis zu 65 Prozent und Olivenöl bis zu 75 Prozent.
Es ist bekannt, dass Fisch- und Pflanzenöle starke Auswirkungen auf die Entwicklung des Gehirns und des Nervensystems haben sowie auf dessen normale Funktionsweise. Bei Menschen mit Autismus sind gerade diese Fettsäuren oft nicht ausreichend vorhanden, deswegen sollte gerade hier auf eine ausreichende Aufnahme oder Supplementierung geachtet werden.
Speziell bei Gemüse und Obst darf Maximilian gern reichlich zugreifen – besonders dunkle Beeren, Äpfel und Brokkoli wären hier zu nennen. Und auch natürliche Antioxidantien (z. B. Kurkuma oder Bärlauch) können dabei helfen, die Balance im Körper wiederherzustellen.
Wie Sie das Beste aus Kurkuma herausholen, habe ich in diesem Video beschrieben:
Maximilians Miene verdüsterte sich angesichts solcher Aussichten. Auch mein spontaner Einwurf, dass zum Beispiel dunkle Schokolade doch ganz prima sei (zum Beispiel mit Cranberries), konnte ihn nicht begeistern. Wie sehr verschiedene Nahrungsmittel unser Mikrobiom und unsere Stimmung beeinflussen, habe ich hier ausführlich beschrieben:
Verhaltensänderung durch Eingriffe ins Mikrobiom?
Dieses Wissen über das Mikrobiom von Menschen mit Autismus kann man nun auch für Therapien nutzen: Erst vor wenigen Jahren haben Forscher der Arizona State University in einer Studie gezeigt, dass Stuhltransplantationen in Zukunft eine Therapie-Option bei Autismus darstellen könnte. Hierbei wurde bei 18 jungen Patient*innen zunächst eine Darmreinigung und anschließend eine Besiedelung mit einem normalen Mikrobiom durchgeführt.
Dabei konnte nachgewiesen werden, dass den Kindern und Jugendlichen Interaktionen in ihrem sozialen Umfeld im Anschluss deutlich leichter fielen als zuvor. Bevor man diese revolutionäre Therapieform für Autismus nun aber im großen Stil anwenden könnte, müssen noch weitere Untersuchungen folgen. Deshalb laufen gerade mehrere Studien zu dem Thema, von denen man schon bald neue Erkenntnisse erwarten darf.
Probiotika mit vielversprechender Wirkung
Da eine Stuhltransplantation für Maximilian derzeit nicht in Frage kommt, empfahl ich Renate, ihm durch Probiotika das Leben zu erleichtern: Ab sofort sollte sie Maximilian täglich noch vor dem Frühstück für 4 Wochen den Inhalt eines Sachets OMNi BiOTiC® 10 verabreichen,aktiviert in etwas Wasser.OMNi BiOTiC® 10unterstützt die Diversität der Mikroorganismen, verdrängt ungute Keime wie Clostridien und dessen Toxine.
Für die Unterstützung der Darm-Hirn-Achse in ihrer normalen Funktion sollte Maximilian dann für einen längeren Zeitraum OMNi BiOTiC® SR-9 einnehmen. Dieses Multispezies-Probiotikum hat eine ausgezeichnete Wirkung auf das Nervensystem. Wenn es Sie interessiert – hier steht’s genauer:
Als spezielles Futter fürMaximilians „Prausni und Co“ hatte ich Renate nochOMNi-LOGiC® PLUS ans Herz gelegt. Es enthält eine spezielle Kombination aus hochwertigen Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen sowie wertvollen kurzkettigen Kohlenhydraten, sogenannten Fructo-Oligosacchariden (FOS) und Galacto-Oligosacchariden (GOS).
Mit FOS und GOS bringt man Bakterien zum Strahlen
FOS und GOSsind spezielle Kohlenhydrate, die bestimmten Bakterien als Nahrung dienen. Sie stimulieren die Vermehrung der spezifischen Bakterien Akkermansia muciniphila und Faecalibacterium prausnitzii sowie die Umwandlung von Nahrung zu kurzkettigen Fettsäuren wie z. B. Butyrat.
Ich machte Renate darauf aufmerksam, dass dieses „Bakterien-Futter“ in Maximilians Bauch eine „Partystimmung“ auslösen könnte, die sich dann u. A. in Blähungen zeigen würde. Um diese „Party“ in Grenzen zu halten, sollte Maxi zu Beginn 2 x tgl. max. 1 Teelöffel mit dem Pulver zu sich nehmen, aufgelöst in mind. 250 ml stillem Wasser – danach langsam steigern auf 2 x 1 Messlöffel. (Für Erwachsene sind 3 x 1 Messlöffel die richtige Dosis.)
Mit der „Party“ in seinem Bauch hatte ich Maxis Interesse wieder geweckt. Er schaute mich mit großen Augen an und wollte gleich mehr wissen über dieses geheime Treiben hinter seinem Bauchnabel – seine Neugier rührte mich.
Sobald sich Maxi an diese Therapie gewöhnt hat, will ich mit Renate noch über das metacare® Colon Lecithin sprechen zur weiteren Unterstützung für Maximilian.
Lecithin ist ein Stoff, der in jedem Lebewesen zu finden ist. Zu wenig Lecithin im Körper führt oft zu frühzeitiger Ermüdung bzw. schneller Erschöpfung. Ohne Lecithin werden wir nervöser und abgespannter, es ist ein Stoff, der sowohl im Gehirn als auch in den Nervenzellen anzutreffen ist. Auch die in diesem Präparat ebenfalls enthaltenen B-Vitamine, das L-Glutamin und Zink, wirken positiv auf das Immunsystem, die Darmschleimhaut und die Nerven. Aber vielleicht braucht Maximilian diese zusätzliche Unterstützung dann gar nicht mehr …
Schuhe füllen – eine außergewöhnliche Inselbegabung
„Das werden wir auf jeden Fall alles genau so machen, wie Sie es gesagt haben“, verkündete Renate, „und besonders auf eine Autismus-freundliche Ernährung werde ich in Zukunft achten.“ Sie versprach mir, mich auf dem Laufenden zu halten und schon bald wieder vorbeizuschauen.
„Aber erstmal muss ich jetzt mit Maximilian ein Nikolausgedicht für die Schule auswendig lernen. Da freut er sich schon seit ein paar Wochen drauf – Nikolaus ist für ihn immer ein ganz wichtiger Tag“, ließ sie mich wissen.
„Ist Ihnen eigentlich klar, dass Nikolaus auch ein Autist ist?“ antwortete ich. Maxis Kopf schnellte herum. „Na ja“, begann ich, „das ganze Jahr über ist er verschwunden, und dann schafft er es, in nur einer Nacht all die Schuhe von liebevollen Menschen zu füllen. Wenn das keine Inselbegabung ist …“ Gutgelaunt machten sich die beiden schließlich auf den Heimweg.
Ich hoffe, auch Sie sind guter Stimmung und freuen sich auf das bevorstehende Nikolaus-Wochenende. Am besten fangen Sie gleich an, die Schuhe zu putzen. Das ist nämlich Voraussetzung für die Zuwendungen des bekanntesten Autisten der Welt!
Herzlich
Ihre
Dagmar Praßler
* Alle Namen geändert
In meinen Blogs beschreibe ich Erfahrungen aus meiner Praxis, insbesondere den Verlauf einiger konkreter Behandlungen. Ich weise darauf hin, dass die beschriebenen Verläufe Einzelfälle sind und keine allgemein verbindlichen Rückschlüsse daraus gezogen werden können. Andere Menschen können anders reagieren, auch wenn sie die gleiche Behandlung erfahren. Es handelt sich um meine subjektiven Wahrnehmungen, ein Heilversprechen ist darin nicht zu sehen. Bei Beschwerden sollten Sie einen Arzt oder Heilpraktiker aufsuchen. Bei meinen Blogs handelt es sich ausschließlich um redaktionelle Beiträge. Neben den beschriebenen Produkten gibt es noch weitere von anderen Herstellern.