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In die Freude über eine Schwangerschaft mischt sich bei vielen Frauen bzw. Paaren die Sorge über mögliche Komplikationen. Schadet Sport dem Fötus, sind Medikamente jetzt tabu, und was kann frau tun, um die Schwangerschaft „sicher nach Hause zu bringen“?
Gestern standen unangemeldet Lea und Tom* auf der Schwelle meiner Praxis – ein Paar, das mich vor gar nicht langer Zeit wegen seines Kinderwunsches aufgesucht hatte. Als ich in ihre strahlenden Gesichter schaute, war mir sofort klar: Der Wunsch hatte sich offenbar schneller erfüllt als vermutet. Ich freute mich natürlich sehr mit ihnen, als sie mit dieser Neuigkeit herausplatzten.
„Wir hätten beide nicht gedacht, dass es so schnell klappen würde“, legte Tom los und bedankte sich noch einmal für die Tipps, die ich den beiden mitgegeben hatte (nachzulesen hier: https://probiotische-praxis.blog/schwangerschaft/tipps-zum-schwanger-werden/). Jetzt übernahm Lea und ergänzte: „Als der Test positiv war und auch der Frauenarzt die Schwangerschaft Anzeichen bestätigte, schwebten wir im siebten Himmel – schließlich haben wir so lange darauf gewartet!“
Zum Thema Schwangerschaft habe ich auch hier ein Video produziert:
Die Sorgen kommen von ganz allein
Lea war in der Mitte des ersten Trimesters, beide hatten bis jetzt noch niemandem davon erzählt, denn zur großen Freude gesellten sich auch diffuse Ängste. So berichtete Lea von einer guten Freundin, die leider kürzlich eine Fehlgeburt erlittenhatte.„Das will mir einfach nicht aus dem Kopf gehen. Was, wenn mir das auch passiert,“ brachte sie es auf den Punkt.
Da die beiden schon so lange auf die Erfüllung ihres Kinderwunsches gewartet hatten, kann ich diese Zweifel nur zu gut verstehen. Für werdende Eltern ist die Sorge um das Kind im Bauch – trotz Glücksgefühl – natürlich immer präsent.
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Eine Achterbahn der Gefühle
„Die verrückteste Achterbahnfahrt der Welt erlebst du nicht in einem Freizeitpark, sondern gleich hier und jetzt während Deiner Schwangerschaft!“ Diesen sinnigen Spruch habe ich einmal auf einer Glückwunschkarte zur Schwangerschaft entdeckt – ich finde, er passt ganz gut zu Leas und Toms Situation: Einerseits ist da die riesige Freude über den Familienzuwachs, andererseits stellt so ein kleines Wesen schon im Bauch der Mama das Leben der Eltern gehörig auf den Kopf.
Plötzlich trifft frau Entscheidungen wie „Was esse ich denn heute?“ nicht mehr bloß für sich allein! Immer und überall ist nun das Wohl des Babys als Gedanke im Hinterkopf. Auch Lea geht es da nicht anders: „Ich habe große Angst, etwas falsch zu machen. Was, wenn ich es nicht schaffe, eine gute Mutter zu sein? Oder wenn ich das Baby verliere? Was kann ich denn aktiv für unser Baby tun?“ Ich erklärte Lea, dass all diese Sorgen völlig normal seien und ich natürlich einige Tipps für sie auf Lager hätte. Auch Tom, der von mir wissen wollte, „was Lea und das Baby jetzt brauchen“, konnte ich mit dieser Aussicht offensichtlich etwas beruhigen.
Nur die Ruhe!
Der wichtigste Rat, den ich dem Paar geben konnte, war wohl gerade dringend nötig: alles mit Ruhe und ohne Stress anzugehen! Der Druck der werdenden Eltern, dass es nach dieser langen Wartezeit nun einfach klappen müsse, lastete sichtlich auf ihnen. Klar wird jede Belastung der Mutter automatisch auf das Ungeborene übertragen, und dass sich zu viel Stress negativ auf das Baby und / oder die Schwangerschaft auswirken kann, ist ebenfalls bekannt, aber ein normales Maß an Stress kann einem gesunden Fötus nicht viel anhaben.
Erst bei dauerhafter Belastung durch Stress verändert sich das vaginale Mikrobiom der Mutter und weist dann zum Beispiel weniger der nützlichen Lactobazillen auf. Da das Neugeborene bei einer natürlichen Geburt mit dem vaginalen Mikrobiom der Mutter in Kontakt kommt und dieses als „Starterpaket“ übernimmt, wirkt sich dessen Zusammensetzung auch auf das Kind aus.
Stressvermeidung ist immer gut
Hinzu kommt, dass bei zu viel Stress der werdenden Mutter auch das Risiko einer Frühgeburt bzw. die Wahrscheinlichkeit eines niedrigen Geburtsgewichts steigt. Entwicklungsstörungen und eine spätere seelische Belastung des Kindes können ebenfalls mögliche Folgen sein.
Statt jedoch die beiden mit solchen Erkenntnissen zusätzlich zu verunsichern, versuchte ich Lea klarzumachen, dass sie einfach mehr auf den eigenen Körper hören und sich z. B. eine Pause gönnen solle, wenn sie erschöpft sei. Sich bei anhaltender Müdigkeit kurz entschlossen hinzulegen, sei erstens kein Hexenwerk, und zweitens tue es sowohl der Mutter als auch dem Kind gut.
Müde? Erschöpft? Völlig normal!
Auf meine Frage, ob Lea sich manchmal erschöpft fühle, meinte sie: „Tatsächlich bin ich in letzter Zeit häufiger müde. Dabei bin ich sonst ein sehr aktiver Mensch und mache auch viel Sport. Wie ist denn das eigentlich – kann ich meine Workouts trotzdem machen, oder würde ich dadurch mein Kind gefährden?“
Ich erklärte ihr, dass viele Schwangere schon zu Beginn ihrer Schwangerschaftsanzeichen häufig von einer starken Müdigkeit heimgesucht würden: „Das hängt mit der stärkeren Belastung des Körpers zu tun, schließlich muss der nun nicht nur ein Kind mitversorgen, sondern sich auch umstellen und u. A. die Plazenta ausbilden.“
Progesteron wirkt schwangerschaftserhaltend
Hauptauslöser der starken Müdigkeit ist das Gelbkörperhormon Progesteron,das bis zum vierten Monat der Schwangerschaft vermehrt gebildet wird. Es sorgt u. A. für die Verdichtung der Drüsen in der Brust und hat somit eine schwangerschaftserhaltende Wirkung. Ich beschwor Lea jedenfalls, sich auch immer wieder Ruhephasen zu erlauben.
„Wenn man sich neben der sportlichen Aktivität nicht mehr entspannt unterhalten kann, ist es zu viel.“
Auch auf ihre geliebten Workouts müsse Lea nicht verzichten, weil gerade für Schwangere Bewegung und frische Luft sehr wichtig seien – „das hält den Kreislauf in Gang!“ Allerdings riet ich ihr, sich dabei nicht zu sehr anzustrengen und gab ihr als Faustregel mit auf den Weg: „Wenn während der sportlichen Aktivität keine entspannte Unterhaltung möglich ist, ist es zu viel!“
Sport ist allen werdenden Müttern unbedingt zu empfehlen – vorausgesetzt, die Sportart beinhaltet kein Risiko für Stürze, Stöße oder Schläge. Auch Joggen und zu schweres Heben sollten lieber gemieden werden. Über die Ermunterung freute sich Lea jedenfalls, und sie erzählte mir, dass sie sich schon nach einem Kurs für Schwangerschafts-Yoga erkundigt hätte.
Gefühle im Chaos der Hormone
Es war Tom, der Lea an ihre Stimmungsschwankungen erinnerte und ehrlicherweise erwähnte, dass diese auch manchmal zu Konflikten führten. Ich riet Lea, diese hormonbedingten Schwankungen zu akzeptieren und Tom, viel Verständnis dafür aufzubringen. Zur Unterstützung legte ich beiden (!) Griffonia+ von metacare® ans Herz. Es enthält das natürliche Glückshormon aus der afrikanischen Schwarzbohne (Griffonia simplicifolia) sowie Rhodiola rosea (Rosenwurz) – eine Pflanze, die eine stabilisierende und kräftigende Wirkung auf den Menschen hat. (https://www.pharmazeutische-zeitung.de/ausgabe-422014/gelassener-agieren)
Ein bewährtes Mittel gegen Übelkeit
Gegen Leas morgendliche Übelkeit (langsam fand sie das „echt nervig“) empfahl ich ihr, schon vor dem Aufstehen eine Kleinigkeit, z. B. ein Stück Zwieback, zu essen. Noch besser wäre allerdings ein Stick Caricol®-Gastro. Dieses nach einer alten Ayurveda-Rezeptur hergestellte Papayamus enthält viele Enzyme, die die Verdauung unterstützen und einen aufgeregten und übersäuerten Magen beruhigen. Neben dem verdauungsfördernden Enzym Papain sind auch wichtige Aminosäuren, das sattmachende Pektin und die basischen Eigenschaften der Papaya wirksam. Die Wirkung wird in diesem Fall noch ergänzt durch Hafer, der eine lange Tradition als eine Pflanze hat, die den Magen besänftigt und gleichzeitig stärkt.
Caricol®-Gastro wird Lea wohl durch die gesamte Schwangerschaft begleiten, denn mit dem wachsenden Bauch nimmt auch der Druck auf die Verdauungsorgane zu! Sodbrennen, Blähungen und Verstopfung sind dann häufig die Folge. Hier ist dieses ayurvedische Präparat mit seiner enzymatischen und entspannenden Wirkung wirklich ideal. Die Einnahme ist dabei denkbar einfach: Portions-Stick aufreißen und den Inhalt direkt in den Mund streifen. Der Inhalt schmeckt fruchtig-süß, und weil man weder zusätzliche Flüssigkeit noch ein Behältnis braucht, ist es auch unterwegs sehr praktisch.
Hier können Sie noch mehr darüber lesen:
Was banal erscheint, hat sich bewährt
Ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist jetzt besonders wichtig. Aber auch so einfache Tipps wie ohne Hast aufzustehen oder eine Anpassung ihrer Ernährung sollen Lea helfen, ihre Übelkeit zu bekämpfen. Generell sollten Schwangere lieber kleine Mahlzeiten – über den Tag verteilt – zu sich nehmen. So ist der Magen nie komplett leer, aber auch nie ganz voll.
„Ich trinke sehr gern Ingwertee, ich komm locker auf 1-2 Liter am Tag, kann ich das weiterhin tun?“ fragte Lea etwas unsicher. Ingwer kann, in größeren Mengen, wehenfördernd und auch eine Frühschwangerschaft gefährden. wirken. Ich habe Lea geraten, es bei einer Tasse Tee am Tag zu belassen. Zudem sollten sehr fettige oder stark gewürzte Speisen gemieden werden. Übrigens nicht nur, um einer Übelkeit der Mutter vorzubeugen, sondern auch, weil sich manche Kräuter und Gewürze negativ auf den Fötus auswirken bzw. in zu großer Menge frühzeitige Wehen verursachen könnten.
Welche Kräuter angesagt sind und welche nicht
So sollte frau z. B. Aloe Vera, Basilikum oder Petersilie ganz von der Liste streichen. Lavendel oder Zitrone dagegen wirken entspannend und entkrampfend. Ich riet Lea, einfach mal im Internet zu recherchieren. Dort gibt es ausführliche Listen verschiedener Kräuter und deren Wirkung auf Schwangere. Die meisten Gewürze und Kräuter freilich – dies gehört hier auch erwähnt – sind erst in hoher Dosierung potenziell gefährlich. Am besten ist es, Nahrungsmittel zu rotieren, also nicht jeden Tag das Gleiche zu essen.
„Was sollte ich ernährungstechnisch denn sonst noch beachten?“ wollte Lea noch wissen. Generell riet ich ihr zu einer gesunden Ernährung mit viel Obst und Gemüse. Auch den gesteigerten Energiebedarf sollte sie als Schwangere bedenken. „Für zwei zu essen“ heißt jedoch nicht, dass es eine doppelte Portion sein sollte, denn zu viel Energieaufnahme ist auch nicht ideal.
Was von Lakritz und Kaffee zu halten ist
Von rohen tierischen Produkten wie z. B. Salami, rohem Fisch oder nicht durchgebratenem Fleisch riet ich Lea ganz ab. Auch Weichkäse aus Rohmilch (Camembert, Brie) sollte frau während der Schwangerschaft aus dem Repertoire streichen. Eher schädlich für das Ungeborene sind auch große Mengen an Koffein. Mehr als drei Tassen Kaffee am Tag sollten es daher in keinem Fall sein.
Auch von Lakritz-Produkten sollten Schwangere besser die Finger lassen. Die darin enthaltene Süßholzwurzel führt nämlich zu einer erhöhten Aufnahme des Stresshormons Cortisol beim Ungeborenen!
Lea schwirrte allmählich der Kopf, also schrieb ich ihr einen Zettel als „Reminder“, genug Folsäure und Jod sowie Vitamin B12 und Vitamin D3 aufzunehmen – durchaus auch in Form von Nahrungsergänzungsmitteln. „Ah ja, mein Frauenarzt hat mir schon Folio forte empfohlen, weil das viele dieser Stoffe abdecken soll“, meinte Lea. „Folio ist eine Möglichkeit“, wandte ich ein, „aber noch besser sind Präparate mit bereits aktivierter Folsäure wie z. B. FOLSÄURE (FOLAT) QUATREFOLIC® und Hydroxycobalamin als Speicher-B12.“ Daraus kann der Körper die B12-Vitamine gewinnen, die er gerade benötigt. B12 hat verschiedene Aufgaben gerade im schwangeren Körper zu erfüllen – da braucht es ein gutes Starter-B12!
Während Folsäure und Jod von Schwangeren generell supplementiert werden sollten (außer bei Erkrankungen, die dagegen sprechen), braucht nicht jede werdende Mutter unbedingt Eisen. Diese Entscheidung sollte unter Berücksichtigung der aktuellen Blutwerte getroffen werden.
Medikamente in der Schwangerschaft
Tatsächlich gibt es eine beträchtliche Anzahl von Medikamenten, die einem Kind im Bauch gar nicht gut tun. Wirkstoffe wie etwa Tetracycline, Benzodiazepine in Schlafmitteln und diverse Schmerzmittel können schwerwiegende Folgen für das ungeborene Kind nach sich ziehen und sollten daher nur in Absprache mit einem Arzt eingenommen werden!
„Was ist denn mit dem OMNi-BiOTiC® FLORA+, das Sie mir bei unserem letzten Besuch empfohlen haben?“, fragte Lea. „Kann ich das auch während der Schwangerschaft und Schwangerschaftsanzeichen nehmen?“ Ich sagte ihr, dass ich das sogar für eine sehr gute Idee hielt. Über die positive Wirkung dieses Probiotikums – insbesondere in den ersten Schwangerschaftsmonaten – habe ich mich an dieser Stelle schon mehrfach ausgelassen:
Die Stabilität einer Schwangerschaft ist u. A. von der Anwesenheit bestimmter Lactobazillen abhängig. Fehlen diese, kann es zu Problemen im vaginalen Mikrobiom kommen. Diese wichtigen Lactobazillen sind in OMNi-BiOTiC® FLORA+ enthalten. Lea wird deshalb dieses Präparat bis zum 6. Monat einnehmen (1 Sachet am Tag) und im Anschluss zu OMNi-BiOTiC® PANDA wechseln, um sich und das Baby optimal auf die Geburt vorzubereiten. Die Wirkung dieses speziellen Probiotikums habe ich hier beschrieben:
Gerade während einer Schwangerschaft können die Bakterien der Scheidenflora leicht aus dem Gleichgewicht geraten. Bei der Einnahme von OMNi-BiOTiC® FLORA+ wird jedoch das Wachstum schädlicher Bakterienarten und Pilze gehemmt, und die Mikrobiota bleibt in Balance.
„Das ist ja super“, unterbrach mich Lea, „ich hab’ nämlich das Gefühl, dass mir die Einnahme richtig gut tut.“ Nur Tom schien nicht so recht zufrieden zu sein: „So viele Informationen – was man nicht alles in so einer Schwangerschaft beachten muss“, stöhnte er. Lea hingegen befand, dass es „schon alles funktionieren wird, wenn wir es einfach ein bisschen ruhiger angehen lassen“.
Ich bin sicher, die beiden in Zukunft häufiger zu sehen und freue mich, sie in dieser aufregenden Zeit begleiten zu dürfen. Ich hoffe, Sie können sich auch an deren Glück erfreuen!
Herzlich
Ihre
Dagmar Praßler
* Alle Namen geändert
In meinen Blogs beschreibe ich Erfahrungen aus meiner Praxis, insbesondere den Verlauf einiger konkreter Behandlungen. Ich weise darauf hin, dass die beschriebenen Verläufe Einzelfälle sind und keine allgemein verbindlichen Rückschlüsse daraus gezogen werden können. Andere Menschen können anders reagieren, auch wenn sie die gleiche Behandlung erfahren. Es handelt sich um meine subjektiven Wahrnehmungen, ein Heilversprechen ist darin nicht zu sehen. Bei Beschwerden sollten Sie einen Arzt oder Heilpraktiker aufsuchen. Bei meinen Blogs handelt es sich ausschließlich um redaktionelle Beiträge. Neben den beschriebenen Produkten gibt es noch weitere von anderen Herstellern.