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Es war im Prinzip nur eine Frage der Zeit, dass mir meine treue Patientin Debby* ihren Großvater vorstellen würde, hatte sie sich doch in den Kopf gesetzt, nach und nach ihre ganze Familie mit mir bekannt zu machen. Zur Erinnerung: Debby Schmitzke* konnte ihre Darmproblematik erfolgreich entschärfen, indem sie – meiner Empfehlung folgend – nach einer mehrwöchigen, sanften Darmreinigung eine Kur mit lebenden Bakterien (Multispezies-Probiotika) gemacht hatte.
Schon bei unserem ersten Kennenlernen hatte sie ihre engere Familie als „komplett darmgestört“ bezeichnet und im Speziellen ihren 81-jährigen Opa als „Meister der Blähkunst“ denunziert. Ein Bild, das mich sehr amüsierte, zumal Debby, wie ich herausfand, gar nichts wusste über die vergessene Kultur des Kunstfurzens, wie sie Anfang des letzten Jahrhunderts noch auf Jahrmärkten zu bewundern war!
Alarmstufe Gelb
Dass mich ihr Großvater nun erstmals in meiner Praxis aufsuchte, hatte jedoch einen medizinischen Hintergrund: Ihm war nach einer routinemäßigen Darmspiegelung eine Divertikulose diagnostiziert worden – eine Erkrankung des Dickdarms, bei der sich die Darmwand teilweise ausstülpt und sogenannte Divertikel bildet. Zwar bleiben rund 70 Prozent aller Betroffenen ohne Beschwerden, doch Otto Schmitzke* nahm es als Alarmsignal, denn in schweren Fällen, so hatte es ihm der Facharzt erklärt, könne sich daraus eine Divertikulitis (entzündete Divertikel) entwickeln, in deren Folge u. U. der befallene Darmabschnitt operativ entfernt werden müsse. Und ganz beschwerdefrei war Herr Schmitzke ja auch nicht: Nach seiner Schilderung litt er häufig unter krampfartigen Bauchschmerzen im linken Unterbauch sowie Blähungen, und auch die Stuhlentleerung funktionierte eher unregelmäßig. Alles typische Symptome für eine Divertikulose – Herr Schmitzke sah sich hier genau beschrieben.
Mit jeder Faser die Verdauung anregen
Nun ist es zwar längst kein Geheimnis mehr, dass unser moderner westlicher Lebensstil ganz entscheidend zur Häufung dieser Erkrankung beiträgt, aber der Weg von der Erkenntnis zur Verhaltensänderung ist offenbar kein leichter. Im Gegensatz zu früher essen wir heute deutlich weniger naturbelassene und Vollkornprodukte, Kartoffeln, Gemüse, Salat und faserreiches Obst, mithin also zu wenig Ballaststoffe und Fasern. Ein Blick in andere Kulturen zeigt, dass dort, wo häufig eine eher traditionelle Kost auf den Tisch kommt – etwa in Afrika, Asien oder Indien –, diese Krankheit nahezu unbekannt ist!
Wie Sie sich gesund ernähren und gleichzeitig glücklicher werden, lesen Sie hier:
Ballast – alles andere als unnütz!
Insbesondere Ballaststoffe sind für die Darmgesundheit wichtig, weil sie nicht verdaubar sind und die Fähigkeit besitzen, Wasser zu binden und dabei aufzuquellen. Dadurch wird die Stuhlmasse im Darm aufgelockert, der Druck von innen verringert sich. Zusätzlich werden die Darmbewegungen angeregt. Insgesamt sorgt eine ballaststoffreiche Ernährung dafür, dass der Nahrungsbrei im Darm schnell weitertransportiert wird. Bei ballaststoffarmer Kost hingegen wird der Stuhl verdichtet und verbleibt länger im Darm, und da die Eigenbewegungen der Darmmuskeln schwächer ausfallen, verlangsamen sich die Passage des Nahrungsbreis und die Darmentleerung entsprechend. Irgendwann gibt die Darmwand an besonders schwachen Stellen nach und wird ausgebeult. Außerdem sind Ballaststoffe das Lieblingsfutter unserer freundlichen Darmbakterien.
Begünstigt wird die Entstehung von Divertikeln auch durch Bewegungsmangel und Übergewicht, zu viel rotes und verarbeitetes Fleisch (Wurst) und einen hohen Fettkonsum. Vegetarier und Veganer haben daher – kaum verwunderlich – ein deutlich geringeres Divertikulose-Risiko. Mit dem Alter steigt dieses Risiko aber zusätzlich an: Die Zusammensetzung der Darmwand verändert sich, ihre Muskulatur wird weniger elastisch. Das zeigt jedenfalls die Statistik: Während bei den 40-Jährigen nur jeder Zwanzigste von Divertikeln betroffen ist, haben bereits ein Drittel der 60-Jährigen und zwei Drittel der 85-Jährigen Divertikel im Dickdarm.
So kommt Bewegung in den Darm
Noch wurde bei Herrn Schmitzke keine Divertikulitis, also entzündete Divertikel festgestellt, aber die von ihm beschriebenen Symptome – kurz andauernde krampfartige Bauchschmerzen im linken Unterbauch, Blähungen und unregelmäßige Stuhlentleerung – geben durchaus Anlass zur Sorge. Um hier gegenzusteuern, habe ich meinem Patienten zunächst eine Darmreinigung verordnet, um vorhandene Stuhlreste – sogenannte Kotsteine – zu entfernen. Denn in Folge von ungesunder Ernährung und zu wenig Bewegung können sich Nahrungsreste und Abfallstoffe zwischen den Darmzotten absetzen. Dies kann zu Gärungs- und Fäulnisprozessen führen – es entstehen Giftstoffe, die den Organismus belasten, außerdem gerät die natürliche Darmflora aus dem Gleichgewicht.
Gute Erfahrungen haben meine Patienten mit dem Darmelixier MikroSan® gemacht. Ich habe über diese sanfte, aber sehr effektive Darmreinigung schon häufiger berichtet. Die ausgewählten Pflanzen- und Kräuterextrakte sowie natürliche Mikroorganismen enthalten Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente und die sogenannten Flavonoide – alles in allem eine anti-entzündliche und verdauungsanregende Wirkung. Diese ist nicht vergleichbar mit zum Beispiel Glaubersalz, das zu einem heftigen Durchfall führen kann, womit sich dann auch viele wichtige Bakterien in die Toilette verabschieden.
Gib ihm Saures!
Das flüssige MikroSan® schmeckt sauer! Das muss auch so sein, damit der leicht saure pH-Wert im Darm wiederhergestellt wird. Fäulnisbakterien mögen „nix Saures“, sie suchen dann das Weite. Herr Schmitzke verzog das Gesicht, sauer scheint nicht seine Lieblingsgeschmacksrichtung zu sein. Na gut, man kann MikroSan® auch mit Wasser oder kaltem Tee verdünnen. Eine Flasche reicht für einen Monat. Super wäre allerdings eine Frühjahrskur für drei Monate! Das treibt die Müdigkeit aus den Knochen, bringt den Stoffwechsel in Schwung und macht fit.
Durchaus empfehlenswert ist es, parallel zur Darmreinigung mit der Probiotika-Kur zu beginnen. Hier habe ich Herrn Schmitzke OMNi-BiOTiC® Aktiv empfohlen. Das Multispezies-Probiotikum enthält elf speziell ausgewählte, wissenschaftlich erforschte Bakterienstämme.
Die enthaltenen Bifidobakterien, Laktobazillen und Laktokokken besiedeln den gesamten Darm in hoher Keimzahl. Dadurch kommt die Verdauung wieder in Schwung, die Darmwände können sich erholen. Das braucht aber seine Zeit: Mindestens sechs Monate soll Herr Schmitzke OMNi-BiOTiC® Aktiv einnehmen.
Gemüse ist mein Fleisch
Ich habe Debbys Opa auch dringend geraten, seine Ernährung umzustellen – weg von seinen Lieblingsspeisen wie rotem Fleisch und hin zu ballaststoffreichen, naturbelassenen Nahrungsmitteln sowie Vollkornprodukten, ergänzt um zusätzliche Quellstoffe wie etwa Leinsamen oder Flohsamenschalen. Um zudem das Aufquellen des Nahrungsbreis zu fördern, empfahl ich ihm auch, mehr Flüssigkeit als bisher zu sich zu nehmen. Seinem Gesichtsausdruck entnahm ich, dass Herr Schmitzke hier wohl „aussteigen“ würde. Auf zu viel Fleisch und vor allem Wurst zu verzichten, schien machbar zu sein. Aber Flohsamenschalen…? Opa Schmitzke schüttelte sich. Ich gab mich geschlagen und empfahl ihm stattdessen OMNi-LOGIC® FIBRE – eine optimale Lösung! Dieses wasserlösliche Ballaststoffgemisch lässt sich in alle Speisen oder Getränke einrühren und verändert dabei weder den Geschmack noch die Konsistenz. Durch die spezielle Zusammensetzung wirkt es sowohl bei Durchfall als auch bei Verstopfung. Das ist wirklich ideal.
Über das Thema „Verstopfung“ habe ich auch einen Artikel geschrieben:
Der Divertikelbildung keine Chance!
So banal es klingt: Auch und gerade mit regelmäßiger Bewegung lässt sich ein träger Darm erfolgreich in Schwung bringen. Daher habe ich meinem Patienten ins Gewissen geredet, den Fernsehsessel öfter mal zu verlassen und mit einfachen Gymnastik- oder Yoga-Übungen die Bauchmuskeln zu trainieren und die Peristaltik anzuregen. Das wirkt wie eine „natürliche Darmmassage“. Angesichts seiner Beschwerden gab sich Opa Schmitzke jedenfalls wild entschlossen, all meine Ratschläge brav zu befolgen. Wir werden sehen …
Ich rate auch Ihnen, der Divertikelbildung in Ihrem Darm möglichst wenig Chancen zu lassen. Essen Sie ballaststoffreich und verwöhnen Sie damit Ihre Freunde im Bauch, bewegen Sie sich ausreichend und bleiben Sie fit!
Herzlich, Ihre
Dagmar Praßler
* Alle Namen geändert
In meinen Blogs beschreibe ich Erfahrungen aus meiner Praxis, insbesondere den Verlauf einiger konkreter Behandlungen. Ich weise darauf hin, dass die beschriebenen Verläufe Einzelfälle sind und keine allgemein verbindlichen Rückschlüsse daraus gezogen werden können. Andere Menschen können anders reagieren, auch wenn sie die gleiche Behandlung erfahren. Es handelt sich um meine subjektiven Wahrnehmungen, ein Heilversprechen ist darin nicht zu sehen. Bei Beschwerden sollten Sie einen Arzt oder Heilpraktiker aufsuchen. Bei meinen Blogs handelt es sich ausschließlich um redaktionelle Beiträge. Neben den beschriebenen Produkten gibt es noch weitere von anderen Herstellern.