Manche trifft es schon „in den besten Jahren“: die Gicht, die durch zu viel Harnsäure im Blut getriggert wird. Das Gute: Mit einer konsequenten Ernährungsumstellung lässt sich schon viel bewirken!
Es ist noch gar nicht so lange her, dass ich über die unrühmliche Rolle der Harnsäure bei der Entstehung von Nierensteinen geschrieben habe. Wenn die Harnsäure – ein Endprodukt im Stoffwechsel der Purine – „ausfällt“, also kristallisiert, können sich Nierensteine entwickeln.
Der Zufall wollte es, dass mir die Harnsäure jetzt wieder in die Quere kam, diesmal allerdings in einer anderen misslichen Funktion, nämlich als Auslöser der Gicht. Bei den meisten Gichtkranken besteht eine angeborene Neigung zu einem erhöhten Harnsäurespiegel (im Mediziner-Jargon auch Hyperurikämie genannt). Neben Diabetes mellitus ist die Gicht – man glaubt es kaum – eine der häufigsten Stoffwechselerkrankungen in Deutschland.
Wenn das Gewebe sauer wird
Zu den Betroffenen zählt auch Robert* (42), der mich in meiner Praxis aufsuchte, weil bei ihm vor einigen Wochen Gicht diagnostiziert wurde. Nun fragte er sich (bzw. mich), ob die probiotische Medizin ihm wohl helfen könne, zumal er schon recht lange mit Darmbeschwerden zu kämpfen hätte – von unregelmäßigen Stühlen über Verstopfung bis zu heftigen Blähungen.
Meine erste Frage an ihn war, wie es denn zur Diagnose gekommen sei bzw. was dem vorausging.
„Ich habe Angst, dass ich etwas falsch mache und es dann schlimmer wird.“
„Gefühlt passierte es von jetzt auf gleich: Eines Nachts bekam ich plötzlich schlimme Gelenkschmerzen – scharf wie Nadelstiche. Besonders im linken großen Zeh, aber auch in den Fingergelenken.“
Dies war eine Beschreibung, wie sie beinahe lehrbuchartig auf einen Gichtanfall hinweist, bei dem sich das Gewebe geschwollen und entzündet zeigt. Chemisch betrachtet reagiert das Gewebe „sauer“.
„Na, jedenfalls bin ich dann zu meinem Hausarzt gegangen“, fuhr mein Patient fort, „der mir Blut abgenommen hat, und im Ergebnis war mein Harnsäurespiegel stark erhöht, ebenso die Entzündungsmarker. Damit war eigentlich schon klar, um was es sich handelte. Der Arzt hat mich dann mit einem Rezept für Allopurinol und dem Ratschlag heimgeschickt, meinen Lebensstil zu ändern.
Nun weiß ich nicht recht, wie ich vorgehen soll: Ich habe immer Angst, dass ich etwas falsch mache und es dann schlimmer wird.“
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Auffällige Häufung von Entzündungen
Ich konnte Roberts Ängste gut nachvollziehen, aber das Wichtigste hatte er bereits vollbracht. Er hat sich professionelle Hilfe gesucht und ist bereit, etwas zu ändern. Beste Voraussetzungen also.
Was mich als „Darmspezialistin“ natürlich sofort hellhörig machte, waren nicht nur Roberts Verdauungsprobleme, sondern auch die erhöhten Entzündungsmarker. Auf meine Nachfrage gab er eine Antibiotika-Historie preis, die sich gewaschen hatte: Offenbar neigte er zu wiederkehrenden Entzündungen – von den Zähnen übers Zahnfleisch bis hin zur Harnblase –, die jedes Mal mit Antibiotika niedergekämpft worden waren!
Über Parodontitis habe ich übrigens hier schon geschrieben:
Die Vermutung lag also nahe, dass es um die Diversität seiner Darmbakterien schlecht bestellt sein musste und womöglich sogar ein Leaky Gut vorlag, der ja dafür bekannt ist, dass er Entzündungen im ganzen Körper fördert. Auch über diese Zusammenhänge habe ich mich schon mal eingehend ausgelassen:
https://probiotische-praxis.blog/leaky-gut/loecher-im-darm/
Als erstes drückte ich daher dem verdutzten Robert ein Stuhlproben-Set in die Hand und erklärte ihm, wie er den Versand ans Labor bewerkstelligen müsse und dass ich dann automatisch die wahrscheinlich sehr aufschlussreichen Ergebnisse bekäme, anhand derer wir sein Darmmikrobiom wieder auf Vordermann bringen würden.
Stärkende Bakterien
Schon vorab, so riet ich ihm, solle er aber für einige Wochen ein Multispezies-Probiotikum einnehmen, und zwar OMNi-BiOTiC® Aktiv, das elf speziell ausgesuchte Bakterienstämme in sich vereint und u. a. das Level der so wichtigen Bifidobakterien, Laktobazillen und Laktokokken signifikant anheben würde.
Die häufigen Antibiotika-Gaben haben mit Sicherheit nicht nur seine Darm-Mikrobiota stark geschädigt, sondern auch die Darmbarriere. Lässt diese nämlich pathogene Keime und deren entzündungsfördernde Toxine durch, sind allen Entzündungen im Körper Tür und Tor geöffnet!
Kommt dann noch eine genetische Disposition und eine Ernährungsweise mit viel Fleisch und Wurst hinzu, fühlt sich die Gicht willkommen. Ist sie aber nicht, deshalb wird Robert jetzt seinen Darm sanieren!
Dafür sind Multispezies-Probiotika wie das OMNi-BiOTiC® Aktiv optimal. Seine wissenschaftlich erforschten, humanen Bakterienstämme können schnell die Diversität im Darm wiederherstellen. So wird auch die Mikronährstoff-Aufnahme verbessert, die sein Körper so dringend benötigt.
Damit die freundlichen Bakterien den gesamten Darm nachhaltig besiedeln können, wird Robert nun also 2 x täglich – am besten morgens vor dem Frühstück und abends kurz vor dem Schlafengehen – 1 gestrichenen Messlöffel davon in ein kleines Glas (stilles) Wasser einrühren, 1-2 Minuten warten, nochmals umrühren und dann trinken.
Weiter Tipps gegen Gicht
Dazu habe ich Robert die Einnahme von Weihrauch empfohlen, das insbesondere bei entzündlichen Schmerzen und Schwellungen an Gelenken eingesetzt wird. Als besonders wirksam gilt der indische Weihrauch (Boswellia serrata), der seit Jahrhunderten in der traditionellen ayurvedischen Medizin angewandt wird.
Die Wirkung wird noch verstärkt durch Vitamin C, das zur Kollagenbildung und intakten Knochen- und Knorpelfunktion beiträgt. Beides ist in Meta-Care® Weihrauch kombiniert. Hier ist die Vitamin C-Quelle der Hagebutten-Extrakt.
„Das wird Sie wahrscheinlich nicht jucken, aber ich habe Hagebutten in sehr schlechter Erinnerung. Als ich klein war, haben mich meine Brüder immer damit gequält“, warf Robert an dieser Stelle ein. Stimmt, Hagebutten sind auch als „Juckpulver-Lieferant“ berüchtigt, aber in der Naturheilkunde wird diese Frucht explizit bei Gelenkentzündungen eingesetzt.
Robert wird 2 x täglich 1 Kapsel nach dem Essen einnehmen. Wie wir dann mit seiner probiotischen Therapie weiter verfahren, würden wir nach der Laboranalyse entscheiden.
Doch zurück zu seiner Gichtproblematik: Warum sich der Schmerz gerade am Grund- oder Endgelenk der großen Zehen zeigt? Weil dies die kälteste Stelle des Körpers ist, an der die Temperatur um bis zu 10 Grad Celsius abweicht. Das begünstigt eine Podagra, wie diese Arthritis des Großzehengrundgelenks auch genannt wird.
Im Gegensatz zu vielen anderen Krankheiten, die nach ihrem Entdecker benannt wurden, steckt dahinter aber kein Dr. Alfons Podagra o. Ä. Vielmehr leitet sich der Name von dem griechischen Begriff für Steigbügel ab – inspiriert von den Beschwerden eines Gichtkranken beim vergeblichen Versuch, auf sein Pferd zu steigen …
Gicht betrifft keineswegs nur Ältere
„Vielleicht hätte ich es ja schon früher bemerkt, wenn ich denn dem Reitsport anhängen würde“, bemerkte Robert trocken, „aber bisher dachte ich immer, dass nur Ältere Gicht bekommen, so wie der Großvater des Kleinen Lord Fauntleroy.“
Ein weit verbreitetes Vorurteil, dass durch Zahlen klar widerlegt ist: Tatsächlich wird ein erster Gichtanfall bei Männern in der Regel zwischen 40 und 60 Jahren beobachtet, insofern passte Robert genau in das Raster (wenn es Frauen trifft, dann eher erst nach der Menopause). Im Übrigen ist die Gicht in den meisten Fällen angeboren und verläuft oftmals jahrzehntelang symptomlos.
Zu den Symptomen eines Gichtschubes – den starken Gelenkschmerzen – gesellen sich häufig auch typische Entzündungsreaktionen wie Fieber, Rötungen oder auch Kopfschmerzen.
Was mir an meinem Patienten bei näherer Betrachtung auffiel, waren kleine, kugelförmige Knoten an seinen Ohrmuscheln – eigentlich ein untrügliches Zeichen für einen erhöhten Harnsäurewert über viele Jahre. Nicht zufällig werden solche Ablagerungen von Harnsäure, die nicht nur am Ohr, sondern auch an Fingern, Zehen, Ellenbogen und anderen Stellen des Körpers auftreten können, Gichtknoten genannt. Ich war nur verwundert, dass dies seinem Arzt zunächst offenbar entgangen war.
Robert selbst waren diese kleinen Knoten natürlich auch aufgefallen, aber weil sie so klein waren und auch nicht schmerzten, hatte er ihnen keine Bedeutung beigemessen. Verformungen an anderen Stellen hätte er bisher zudem keine entdeckt. Das ist gut, denn wie solche Gichtknoten ohne entsprechende Therapie ausufern können, sieht man hier:
Gicht verläuft in Schüben
Wie bereits erwähnt, verläuft die Krankheit in Schüben. Erst wenn die Nieren die Harnsäure nicht mehr adäquat ausscheiden können und somit die Harnsäurekonzentration im Körper steigt, kommt es zu den typischen Beschwerden, weil dann die Harnsäure nicht mehr gelöst ist und auskristallisiert.
Diese Harnsäurekristalle haben die Eigenschaft, sich in den Gelenken abzulagern, wo sie dann eine Entzündung hervorrufen. Bevorzugt betroffen sind die Großzehen-, Finger-, Ellenbogen- und Kniegelenke. Durch die erhöhte Konzentration der Harnsäure steigt aber auch das Risiko für Nierensteine, und eine Niereninsuffizienz wiederum triggert die Gicht – ein Teufelskreis! Näheres dazu können Sie hier nachlesen:
„Harnsäure ist an und für sich nicht schädlich.“
Zur Ehrenrettung der Harnsäure, die hier immer nur als „Bösewicht“ auftaucht, muss allerdings gesagt werden, dass sie ein ganz reguläres Abbauprodukt im menschlichen Stoffwechsel und an und für sich auch nicht schädlich ist. Sie wird beim Abbau von Purinen gebildet, die u. a. auch für unsere Erbsubstanz von elementarer Bedeutung sind.
Das Problem ist, dass auch verschiedene Lebensmittel Purine enthalten, deren Verzehr zu einem erhöhten Harnsäurespiegel führen kann.
Besonders viele Purine enthalten …
- Fleisch, auch Wild und Geflügel
- Wurst
- Fisch (außer z. B. Dorsch, Scholle oder Zander)
- Sojaprodukte
- Hülsenfrüchte
- Geräucherte Fisch- und Fleischprodukte
- Sardellen, Ölsardinen
- Spinat, Spargel
- Schwarzwurzeln, Pilze
- Kohl, besonders Rosenkohl und Kohlsprossen
Die armen Reichen – frühe Opfer der Gicht
Robert stöhnte vernehmlich auf. „Was bleibt denn da überhaupt noch übrig?“, fragte er bang. „Dazu kommen wir gleich“, erwiderte ich und erklärte ihm, dass der tägliche Fleischkonsum früher den Reichen bzw. Angehörigen des Adels vorbehalten war. Vielleicht komme sogar der Begriff „Königsbissen“ daher. Jedenfalls: Wer etwas auf sich hielt und es sich leisten konnte, vertilgte große Fleischmengen. Die Folge war dann alles andere als königlich: Gicht!
Heute ist Fleisch in jeder Form zwar nicht mehr dem Hochadel vorbehalten, aber dafür tritt leider auch die Gicht in allen Bevölkerungsschichten vermehrt auf.
„Hm, ich esse heute eh schon weniger Fleisch als früher, aber wenn ich das so höre, ist das wohl immer noch zu viel. Wissen Sie, als Steuerberater ist man eigentlich immer sehr beschäftigt, und ich verbringe auch manche Abendstunde in meiner Kanzlei. Zufällig befindet sich gleich um die Ecke ein Fast-Food-Restaurant, wo ich aus Zeitgründen öfter mal hingehe. Das ist wahrscheinlich nicht besonders schlau, oder?“
Purine meiden – eine Frage des Lebensstils
Ich gab ihm recht. Sinnvoll wäre es in jedem Fall, wenn er seinen Konsum von Fleisch, Wurst und Fisch deutlich einschränken würde – soviel zum Thema Änderung des Lebensstils! Vom Puringehalt her ist es übrigens unerheblich, ob es sich dabei um rotes oder helles Fleisch handelt. Fatalerweise gibt es aber auch ausgesprochene Purinbomben, vor denen ich Robert eindringlich warnen musste.
Für Gichtkranke tabu:
- Innereien
- Fleischextrakte
- Haut von Fisch und Geflügel
- Fleischkruste
- vegetarische Hefepasten
Übrigens hemmen auch besonders fettreiche Mahlzeiten die Harnsäureausscheidung über die Nieren. Dabei sind die Nieren beileibe nicht das einzige Organ, das Purine ausscheidet. Auch der Darm entsorgt Purine – ein Grund mehr, Roberts Darmmikrobiom besondere Aufmerksamkeit zukommen zu lassen!
Ein grundsätzlicher Tipp, den Robert beherzigen sollte: Wann immer es geht, möge er doch die Lebensmittel kochen, anstatt sie zu braten, weil so ein Teil der Purine ins Kochwasser überginge, das ja ohnehin weggegossen würde.
Unabdingbar erscheint in seinem Fall eine Reduktion der oben erwähnten Lebensmittel. Als Richtwert gab ich ihm mit, dass eine Portion Fleisch 100 g bzw. eine Portion Wurst 50 g nicht überschreiten und er insgesamt möglichst selten Fleisch essen sollte, um die durchschnittliche tägliche Purinzufuhr unter 500 mg zu halten – schon um weiteren Gichtanfällen vorzubeugen.
Bei einem akuten Gichtschub müsste Robert noch konsequenter vorgehen und bei maximal 125 mg Purin in der Nahrung „den Hahn zudrehen“ (diese Menge wird pro Tag zu ca. 300 mg Harnsäure abgebaut, d. h. 1 mg Purin entspricht etwa 2,4 mg Harnsäureäquivalenten).
So, jetzt zu Roberts Frage, was er denn überhaupt noch essen könne. Antwort: eine Menge!
Purinarme Lebensmittel, die Harnsäure senken
- Gemüse (ausgenommen purinreiche Sorten, s. o.)
- Obst (außer getrockneten Früchten wie z. B. Datteln)
- Kartoffeln
- Bestimmte Fischarten (s. o.) sowie Flusskrebse
- Milch und Milchprodukte (aber fettarm, bitteschön)
- Margarine, Pflanzenöle
- Eier
- Karotten
- Kartoffeln
- Kopfsalat
- Paprika
- Tomaten
- Gurke
- Tee, Kaffee
- Brötchen
- Maisgrieß (Polenta)
- Wal-, Cashew- und Haselnüsse
- Sesam, Pinienkerne, Mandeln**
„Na Gottseidank, ich dachte schon, ich müsste mir das Essen ganz abgewöhnen.“ Robert schien halbwegs mit seinem Schicksal ausgesöhnt, aber ganz fertig mit meinen Warnungen war ich noch nicht.
Finger weg von der Iso-Glucose!
Auch Fructose, die nicht nur in Obst vorkommt, sondern auch gern zum Süßen von Joghurts oder Säften verwendet wird, hemmt nämlich die Ausscheidung von Harnsäure und verstärkt zusätzlich die Purinbildung! Als besonders gichtfördernd gilt die Iso-Glucose, wie sie z. B. in Fructose-Glucose-Sirup und High Fructose Corn Sirup, aber leider auch in Dicksäften und fruchtzuckerhaltigen Diätdrinks vorkommt.
Beim Abbau von Fructose wird ATP (Adenosintriphosphat) verbraucht, jener universelle Energieträger in unseren Zellen, und zu AMP umgewandelt – einem Vorläufer der Harnsäure. Studien haben gezeigt, dass solche Süßgetränke das Risiko, Gicht zu bekommen, erheblich steigern! Fructose ist im Übrigen der einzige Zucker, der sogar nach seinem Abbau den Harnsäurespiegel steigen lassen kann.
Abgesehen von der Gicht-Symptomatik unterstützt diese künstliche Iso-Glucose die Fetteinlagerung in die Leber und in die Adipozyten am Bauch. Warum wir alle – Sie und ich eingeschlossen – grundsätzlich Iso-Glucose meiden sollten, habe ich hier bereits ausführlich erklärt:
Auch ein übermäßiger Alkoholkonsum kann zu einem Gichtschub führen – so enthält Bier z. B. Purine. Hinzu kommt, dass auch die Abbauprodukte von Alkohol über die Nieren ausgeschieden werden und daher mit der Ausscheidung von Harnsäure konkurrieren. Doppelt problematisch also! Dies trifft leider auf alle alkoholischen Getränke zu. Auch wenn viele keine Purine enthalten, vermindert der Alkohol doch insgesamt die Purinausscheidung des Körpers.
Mehr Muße beim Essen!
Eindringlich riet ich Robert zum Kauf von Bio-Produkten, weil diese weniger gesundheitsschädliche Inhaltsstoffe wie z. B. Rückstände von Antibiotika enthalten. Außerdem empfahl ich ihm, sich grundsätzlich mehr Zeit zum Essen bzw. zum Kauen zu nehmen, denn so wie es sich anhörte, könnte Robert auch in die Kategorie der „Schlinger“ fallen. Welche Konsequenzen denen drohen, habe ich hier bereits beschrieben:
In diesem Zusammenhang sei der Hinweis erlaubt, dass ausreichendes Trinken ebenfalls sehr wichtig ist – natürlich keine süßen Fruchtsäfte oder Limonaden, aber Wasser oder Tee würde die Nieren in ihrer physiologischen Funktion maßgeblich unterstützen.
Die Sache mit dem Übergewicht
Robert ist zwar nicht stark übergewichtig, hat eher einen „Trommelbauch“, aber eine Gewichtsabnahme würde automatisch auch seinen Harnsäurespiegel senken. Dafür würde sich neben einer Ernährungsumstellung ein leichtes Sportprogramm eignen, das es allerdings nicht zu übertreiben gelte, denn: Bei stärkerer körperlicher Belastung käme die Milchsäure ins Spiel, die auch wieder die Harnsäureausscheidung hemmt.
Auch extreme Diäten sind nicht förderlich, denn in dem Fall wird Muskulatur abgebaut, die ebenfalls sehr purinreich ist. Radikales Fasten könnte sogar einen Gichtanfall auslösen!
Für eine kontinuierliche Gewichtsabnahme steht ja das Probiotikum OMNi-BiOTiC® metabolic, dessen Bakterienstämme die Balance zwischen den Zucker ausscheidenden Bacteroidetes und den Zucker verstoffwechselnden Firmicutes herstellen.
Üblicherweise sind Firmicutes und Bacteroidetes in einem ausgewogenen Verhältnis im Darm vorhanden. Untersuchungen haben gezeigt, dass die Firmicutes bei Menschen mit Übergewicht aber deutlich überwiegen und das Verhältnis zwischen „Dickmachern“ und „Figurschmeichlern“ auf bis zu 2.000 : 1 verschoben sein kann!
Auch bei den Firmicutes gibt es „gute und schlechte“ Vertreter der Gattung: Zu den guten Firmicutes zählen in erster Linie unsere Lactobazillen, die den pH-Wert im Darm regulieren und damit die Ansiedelung von schädlichen Keimen verhindern. Schlecht sind hingegen die meisten Arten von Clostridien, unter denen man sehr viele Fäulnisbildner findet und deren vermehrte Anwesenheit man unverkennbar riecht. Ein besonders aggressiver Vertreter ist die Gruppe der XIVaR-Clostridien.
Glücklicherweise hat die Mikronährstoffmedizin zur Unterstützung des Körpers noch einiges im Angebot. So senkt z. B. Vitamin C sehr effektiv den Harnsäurespiegel durch Verhindern der Wiederaufnahme in die Nieren, und Magnesium fördert die Ausscheidung von Harnsäure über den Stuhl. Grundsätzlich hilft Magnesium auch bei Entzündungen, die bei einem Gichtanfall ja omnipräsent sind.
Kirschen aus Nachbars Garten
Interessanterweise können Kirschen ein kleines Wundermittel bei Gicht im Zeh sein, weil sie viel Vitamin C und E enthalten sowie die pflanzlichen Sekundärstoffe Anthocyan und Quercetin, denen ein harnsäuresenkender Effekt nachgesagt wird. Zudem helfen Kirschen bei oxidativem Stress und lindern Entzündungen.
Ersten Studien zufolge konnte bei Patienten, die Allopurinol (jenes Medikament, das Robert vom Arzt verschrieben worden war) zusammen mit Kirschen einnahmen, das Risiko eines Gichtanfalls um bis zu 75% gesenkt werden!
„Krass, das hätte ich Kirschen gar nicht zugetraut“, warf Robert hier ein. „Tatsächlich bekomme ich von meinem Nachbarn seit Jahren immer Kirschen aus dessen Garten, aber die habe ich bisher immer meiner Mutter mitgebracht.“ Na, da sollte Robert in Zukunft lieber mal welche für sich behalten.
Als Letztes empfahl ich Robert noch die regelmäßige Einnahme von Omega-3-Fettsäuren, weil diese Entzündungsprozessen auf natürliche Weise entgegenwirken – am besten in Form von OMEGA-3 VEGAN von Norsan, weil das 100 % fischfrei ist.
Mit diesen Ratschlägen entließ ich Robert und versprach, mich telefonisch zu melden, sobald ich die Ergebnisse seiner Stuhlanalyse in Händen hätte. Natürlich wünsche ich ihm, dass er bald nicht mehr das schmerzhafte Schicksal des Hochadels teilen muss.
Auch Ihnen muss ich sicher nicht erklären, warum es so wichtig ist, dass wir uns gesund ernähren, vor der fiesen Iso-Glucose hüten und uns und unsere Darmbakterien immer „bei Laune halten“.
In diesem Sinne: Kommen Sie gut gelaunt in den Mai!
Herzlich
Ihre
Dagmar Praßler
* Name geändert
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Titelbild: © Maridav / shutterstock
Gicht im Zeh
In meinen Blogs beschreibe ich Erfahrungen aus meiner Praxis, insbesondere den Verlauf einiger konkreter Behandlungen. Ich weise darauf hin, dass die beschriebenen Verläufe Einzelfälle sind und keine allgemein verbindlichen Rückschlüsse daraus gezogen werden können. Andere Menschen können anders reagieren, auch wenn sie die gleiche Behandlung erfahren. Es handelt sich um meine subjektiven Wahrnehmungen, ein Heilversprechen ist darin nicht zu sehen. Bei Beschwerden sollten Sie einen Arzt oder Heilpraktiker aufsuchen. Bei meinen Blogs handelt es sich ausschließlich um redaktionelle Beiträge. Neben den beschriebenen Produkten gibt es noch weitere von anderen Herstellern.