Einfach so ohne eigenes Zutun ein paar Kilos abnehmen – darüber würden sich wohl die wenigsten Zeitgenossen beklagen. Klar ist aber auch: Es muss immer im Rahmen bleiben, denn jedes Extrem hat schwerwiegende Folgen!
Ein ausgeprägtes Untergewicht ist für den Körper ebenso gefährlich wie das Übergewicht! Einen dicken Bauch und Doppelkinn gegen ein ausgemergeltes Gesicht und spindeldürre Arme und Beine zu tauschen kann also nicht das Ziel sein.
Tatsächlich höre ich den Satz „Ich kann so viel essen wie ich will, ich nehme einfach nicht zu“ gar nicht so selten. Neben gesundheitlichen Auswirkungen ist das auch auf der psychischen Ebene für die Patient*innen häufig gar nicht so einfach. Unsere Gesellschaft ist zwar einerseits einer Art Schlankheitswahn verfallen, doch andererseits werden auch sehr dünne Menschen häufig mit ihrem Gewicht konfrontiert.
Eine Patientin erzählte mir einmal, ihr werde praktisch wöchentlich eine Essstörung unterstellt. Und auch für das Selbstbild kann das niedrige Gewicht zum Problem werden, denn die mit sinkendem Gewicht oft ausgemergelten Gesichtszüge werden von vielen Betroffenen als unnormal und nicht schön empfunden. Da ist es gut, dass es viele Möglichkeiten gibt, gegen ein (zu) niedriges Gewicht vorzugehen.
Die unzureichende Verdauung (Maldigestion) und Aufnahme im Dünndarm (Malabsorption) von Nährstoffen können zu einer Mangelernährung führen. Entscheidend ist, die Ursache zu finden, und deren gibt es viele:
Mögliche Ursachen für Untergewicht
- Schlechte Aufspaltung der Nährstoffe im Magen und Darm
- Verminderte Aufnahme der Nährstoffe im Darm
- Entfernung eines Teils des Magens
- Dysfunktion des Mundes / der Zähne
- Gallenstauung
- CED (entzündliche Darmerkrankungen)
- Kurzdarmsyndrom
- Schwere Darmdysbiose
- Funktionsstörungen der Bauchspeicheldrüse
- HIV-Infektion
- Krebs: Strahlen- oder Chemotherapie
- Parasiten oder Würmer
- Schilddrüsenerkrankung
- Nebenniereninsuffizienz
- Essstörung
Zu dem Thema Schilddrüsenfehlfunktion habe ich auf Youtube auch ein Live-Video produziert:
Auch für den 40-jährigen Familienvater Konstantin* war das Thema Untergewicht der Grund, meine Praxis aufzusuchen. „Sie sehen sicher schon, dass es bei diesem Problem nicht um mich geht“, meinte Konstantin mit einem kurzem, schmunzelnden Blick auf sein kleines Bäuchlein. „Es ist so, mein Vater hat vor einem Jahr die Diagnose Kolonkarzinom bekommen. Eigentlich wollte ich ihn gleich mitbringen, doch heute war er einfach nicht so fit.“
„Wieso nehmen gerade Krebskranke so viel ab?“
„Durch Ihren Artikel zu dem Thema (https://probiotische-praxis.blog/antibiotika/darm-karzinom/) bin ich überhaupt erst auf die Rolle des Mikrobioms gestoßen. Eigentlich war mein Vater schon immer ein schlanker und durchaus sportlicher Mann, da ist uns erst gar nicht aufgefallen, dass er mit der Zeit immer mehr Kilos abgenommen hat.“
Gerade bei Krebspatient*innen sind Körpergewicht bzw. Gewichtsabnahme tatsächlich ein wichtiges Thema, das dringend im Auge behalten werden sollte. „Genau das erzählten uns auch die Ärzte und Ärztinnen, die meinen Vater behandeln“, stellte Konstantin fest. „Aber wieso nehmen gerade Krebskranke so viel ab?“
Die Antwort ist relativ einfach: Viele Krebspatient*innen verlieren im Verlauf der Krankheit ihren Appetit, durch eine Reduktion ihres Hungergefühls aufgrund der Krankheit oder auch wegen der Medikamente, zum Beispiel bei einer Chemotherapie. Diese bei einer Krebserkrankung zu beobachtende Abmagerung (Kachexie) führt nicht selten zu gefährlichem Untergewicht, was sich schließlich auch drastisch auf die Lebenserwartung und die Heilungschancen auswirkt.
„Genau davor hatten uns die Ärzte gewarnt“, bestätigte Konstantin, „können Sie uns da irgendwie helfen? Ich möchte meinen Vater auf jeden Fall unterstützen.“
Sicherlich hatte ich einige Tipps für seinen Vater auf Lager, doch zuerst einmal stellte sich bei dieser Thematik die Frage, ab wann man sich überhaupt Gedanken machen muss, oder anders gefragt, ab wann von Untergewicht gesprochen werden kann.
BMI-Wert, Hautfaltenmessung, Waage – was gilt denn nun?
Gerade beim Thema Ernährungszustand gibt es viele Parameter, die man messen oder berechnen kann. Generell hat man sich auf die Definition geeinigt, dass Untergewicht ab einem BMI-Wert unter 18,5 beginnt. Hier werden Körpergröße und Gewicht der Person in Relation zueinander gemessen. Doch auch Werte wie der Körperfettanteil sollten mit einbezogen werden. Schließlich setzt sich das Gewicht zusammen aus Fett, Wasser und Muskelmasse. Wer es genau wissen möchte, kann eine Bioelektrische Impedanzanalyse (BIA) durchführen lassen (die meisten Sportstudios bieten diese Messung an).
Einfacher und selbst durchführbar ist die Messung des Verhältnisses zwischen Hüfte und Taille. Wie das funktioniert, habe ich hier beschrieben:
Auch die Caliper-Hautfalten-Messung ist zu Hause durchführbar, dafür braucht man allerdings eine spezielle Zange. Damit wird die Dicke einer Hautfalte am Hüftknochen gemessen, indem man dort die Haut mit Daumen und Zeigefinger hochzieht.
Diese Methoden wurden „erfunden“, um Übergewicht rechtzeitig festzustellen.
Aber das Untergewicht lässt sich natürlich auf die gleiche Weise messen!
Die Kachexie, also die starke Abmagerung, die eben auch bei Krebserkrankungen häufig auftritt, liegt vor, wenn Betroffene mehr als 2 Prozent ihres Körpergewichts verlieren und ihr BMI unter 20 rutscht. Auch allein der Verlust von mehr als 5 Prozent des Körpergewichts innerhalb eines halben Jahres sichert die Diagnose Kachexie.
Unterernährung ist gar nicht so selten …
Obwohl man korrekterweise immer wieder von der zunehmenden Anzahl Übergewichtiger in Deutschland hört, ist auch die Zahl der Unter- oder Mangelernährten bei uns gar nicht so niedrig. Vor allem ältere Menschen kämpfen mit den Auswirkungen von Mangelernährung.
Den meisten ist diese Gesundheitsbeeinträchtigung allerdings gar nicht bewusst, denn dass Senioren und Senioren mit steigendem Lebensalter etwas abnehmen, scheint für viele normal. Ein weiteres Risiko sind gerade größere Operationen und der Umstieg von Sondennahrung auf „richtiges Essen“, denn auch hier geraten Patient*innen häufig in eine Mangelernährung und leiden oft an Appetitlosigkeit.
Die Folgen der Unterernährung sind jedoch gravierend, denn sie verlangsamen nicht nur Heilungsprozesse bei schon bestehenden Erkrankungen, sondern erhöhen auch das Risiko für weitere gesundheitliche Probleme oder auch Stürze im Alltag. Auch die Belastbarkeit im Alltag und die Freude an Bewegung nimmt mit der unzureichenden Energieversorgung des Körpers natürlich ab.
„Der Jüngste ist mein Vater ja auch wirklich nicht mehr“, bemerkte Konstatin, „er wird immerhin in ein paar Wochen 72. Und dass er einfach nicht mehr die Mengen isst, die er früher einmal verdrückt hat, ist doch auch ganz normal, oder?“
Das ist es auf jeden Fall, denn unser Körper benötigt mit steigendem Alter einfach weniger Energie, weshalb es auch so leicht ist, trotz gleichbleibendem Essverhalten ins Übergewicht zu geraten. Geht der Trend aber in die andere Richtung, heißt es „aufgepasst“!
Schlecht sitzende Prothesen und andere Gründe
Meistens lässt sich allerdings den Gründen der Fehlernährung bei Senior*innen ganz einfach auf die Schliche kommen, denn häufig sind schlecht sitzende Prothesen, „handfeste“ Probleme beim Schneiden der Nahrung oder bestimmte Medikamente Auslöser des Appetitverlusts. „Das stimmt“, hakte Konstantin hier ein, „als mein Vater vor einiger Zeit Zahnprobleme hatte, hat er wirklich weniger und vor allem nicht mehr so ausgewogen gegessen.“
Das Schlimmste sei, fügte er hinzu, dass sein Vater an manchen Tagen so gar nichts essen mag. „Und selbst wenn er für seine Verhältnisse einmal viel isst, nimmt er nicht richtig zu.“ Das ist in dessen Situation gar nicht so ungewöhnlich, doch sollte es natürlich beobachtet werden.
Zum Glück hat Konstatins Vater ja seine Familie, die sich um ihn kümmert, für ihn kocht und ihn wohl auch immer wieder zum Essen ermutigt. „Das stimmt, wir essen, wenn er denn fit genug ist, immer alle zusammen. Das ist ein richtiges Ritual, vielleicht hilft es ja auch.“
Ich bestärkte ihn, dass dies wirklich eine gute Idee sei, denn Studien haben gezeigt, dass gerade Senior*innen mehr essen und weniger leicht ins Untergewicht geraten, wenn sie regelmäßig beim Essen Gesellschaft haben!
Außerdem kann auch Bewegung den Appetit anregen, doch das hängt natürlich sehr von der individuellen körperlichen Verfassung ab.
Zwischen schlank und untergewichtig besteht ein großer Unterschied
„Eines wundert mich schon, schlank sein ist doch eigentlich gut für die Gesundheit. Wieso ist es dann so gefährlich, ein bisschen zu schlank zu sein?“ Die Frage war verständlich, auch ich rate schließlich den meisten meiner Patient*innen dringend zu mehr Sport und einer Gewichtsreduktion, aber ab einem gewissen Grad wird eben auch die „schlanke Linie“ ziemlich schnell gefährlich zu Untergewicht.
Um unsere Körperfunktionen aufrecht zu erhalten, wird nämlich eine gewisse Menge an Energie benötigt. Im Hungerzustand beginnt unser Körper mit der Zeit, Proteine und damit Muskulatur abzubauen, um ausreichend mit Energie versorgt zu sein. Dadurch verliert man mit den purzelnden Kilos immer mehr an Kraft, die doch gerade beim Kampf gegen eine so schwere Krankheit dringen benötigt würde. Außerdem brauchen wir einen Muskel ganz besonders: den Herzmuskel!
„Wichtigster aller Muskeln: das Herz“
„Da haben Sie natürlich Recht. Ich hoffe, wir schaffen es, das Gewicht meines Vaters auf einem stabilen Niveau zu halten“, erklärte Konstantin und wollte dann wissen, was er dafür genau tun könne.
Wie beim Gewichtsaufbau vorgehen?
Die durchschnittlich empfohlene Energieaufnahme zur Therapie von Untergewichtigen beträgt 2.500-3.000 kcal pro Tag. Ausgehend von der Basiszufuhr sollte die Energieaufnahme um rund 500 kcal pro Tag gesteigert werden. Hier ist alles erlaubt, was schmeckt.
Eine Einschränkung gilt dabei freilich: Lebensmittel, die blähend wirken, per se energiearm oder schlicht zu massig sind, gehören nicht in diese Kategorie.
Lebensmittel, die beim Kostaufbau eher hinderlich sind
- Fleisch, Wurst und Fisch mit sehr viel sichtbarem Fett
- Mayonnaise (!)
- Hülsenfrüchte
- Pilze
- Sehr fetthaltige Backwaren
- Alle Blattkohlsorten
- Fettarme, proteinreiche Lebensmittel (z. B. Magermilchprodukte)
- Kohlensäurehaltige Getränke
Empfehlenswert sind mehrere Mahlzeiten, am besten etwa sechs pro Tag. Diese sollten reich an Kohlenhydraten und Fetten sein, vor allem an ungesättigten. Gut sind Porridges sowie Getreidegerichte mit Milch oder Kokosmilch.
Ca. 15% der Gesamtenergieaufnahme sollten wie bei einer „normalen Ernährung“ durch Proteine gewährleistet sein, um den Bedarf abzudecken.
Gesund zunehmen: mit diesen Lebensmitteln klappt’s
- Avocados
- Bananen
- Lachs
- Nüsse
- Getreide
- Fettreicher Käse
- Nudeln
- Trockenfrüchte
- Obstsäfte
Sehr lecker und mit allen natürlichen Mikronährstoffen versehen ist Vibracell®, ein natürliches Multivitamin-Nahrungsergänzungsmittel aus kalt gepressten Säften von sorgfältig gewählten Früchten, Gemüsen und Pflanzen, größtenteils aus kontrolliert biologischem Anbau.
Konstatins Vater sollte es sich zur Gewohnheit machen, jeden Morgen vor dem Frühstück 2 Teelöffel (= 10 ml) Vibracell in ein Glas Wasser (120ml) zu geben, gut umzurühren und zu trinken. Die angebrochene Flasche gelte es in der Schachtel im Kühlschrank aufzubewahren und innerhalb von 2 Monaten aufzubrauchen.
Energie im Glas
„Warum soll er sie denn in der Packung in den Kühlschrank stellen?“ Vielleicht hielt mich Konstantin ja für etwas „schrullig“, aber ich lieferte ihm die Erklärung sogleich nach: Vibracell® liefert nicht nur Energie auf Grund seiner wertvollen Bestandteile, sondern spendet den Zellen auch Schwingungs- bzw. Vibrations-Energie (daher der Name). Wie das? Unter jeder Flasche befindet sich ein Bio-Photonen-Energieplättchen, dass diese Vibrations-Energie noch weiter erhöhen soll.
„Wow, jetzt sagen Sie bloß noch, das sei ein Abfallprodukt der Weltraumforschung!“ Wir lachten beide herzlich, aber Konstantin wirkte doch irgendwie beeindruckt.
Im besonders schweren Fällen hilft eine hochkalorische Nahrungsergänzung, die es in Apotheken oder auch im Internet zu kaufen gibt, zum Beispiel Fortimel©, Ensure©, Enlive©, fresubin© und weitere.
Wichtig: Der Bestimmungszweck dieser Mittel heißt nicht grundlos „Nahrungsergänzung“! Deshalb dürfen diese Präparate stets nur zusätzlich zum normalen Essen und Trinken eingesetzt werden, damit die tägliche Energiezufuhr auch wirklich gesteigert werden kann. Ob sein Vater sie verträgt, muss ausprobiert werden, denn Bauchschmerzen und Durchfall können dabei durchaus als Nebenwirkung auftreten.
Immerhin stellt es einen großen Fortschritt dar, dass solche hochkalorischen Nahrungsergänzungsmittel nicht mehr ausschließlich als Trinknahrung angeboten werden. Von entsprechenden Suppen über Pudding bis hin zu speziellen Pulvermischungen reicht heute die Bandbreite, und es gibt auch Rezepte, um gewohnte Gerichte damit so anzureichern, dass sie auch gern verzehrt werden.
„Mal sehen, ob mein Vater sich darauf einlässt“, meinte Konstantin und blickte dabei skeptisch drein. „Er hat ja seinen eigenen Kopp, um nicht zu sagen, dass er ganz schön stur sein kann. Aber gut zu wissen, dass es diese Möglichkeit gibt.“
Auf Mangelerscheinungen reagieren
Schon allein die Tatsache, dass Konstantin und dessen ganze Familie nun genau auf Ernährung und Gewicht seines Vaters achten würden, machte mich zuversichtlich. Vor allem auf Ausgewogenheit, schärfte ich meinem Gegenüber ein, käme es dabei an, denn häufig haben Patient*innen mit Untergewicht oder Kachexie Probleme mit Vitamin- oder Mineralstoffmangel. Eine Blutuntersuchung kann hier sehr aufschlussreich sein und anzeigen, ob man zusätzlich mit Vitaminpräparaten arbeiten sollte, um so einen Mangel auszugleichen.
„Über einen Mangel wissen wir auf jeden Fall schon Bescheid, mein Vater isst nämlich seit seiner Krebstherapie kein Fleisch mehr. Er meint, es schmecke irgendwie einfach komisch, da kann man wohl nichts machen. Seitdem hat er allerdings einen Eisen- und Vitamin B12-Mangel entwickelt“, stellte Konstantin klar.
Empfehlenswert bei Eisenmangel
Dagegen lässt sich glücklicherweise eine Menge unternehmen. So gibt es eine Reihe eisenhaltiger Nahrungsmittel wie z. B. grünes Blattgemüse, etwa Grünkohl, Rucola oder Spinat, sowie Kräuter wie Basilikum und Petersilie. Aber auch Amaranth, Leinsamen, Quinoa, Pinienkerne und getrocknete Aprikosen sind empfehlenswert bei Eisenmangel.
Auch nicht-tierische Nahrungsergänzungsmittel wie Floradix© Eisen, MoFerrin© 21 oder Meta-Care© Eisen mit Vitamin B12, Folsäure und Vitamin C sind bei einem messbaren Eisenmangel wie bei Konstatins Vater zusätzlich zur Ernährung ratsam. Vitamin B12 bekommt sein Vater regelmäßig als Spritze, das ist die sicherste Substitution in seinem Fall.
„Zum Glück isst mein Vater gern Nüsse, die sollen ja gut sein für ihn!“
Ja, Nüsse sind sogar eine sehr gute Idee, solange sie denn gekaut werden können, denn neben ungesättigten Fettsäuren sind hier auch Eiweiß und wichtige Vitamine und Spurenelemente enthalten.
„In ihrem Artikel zum Kolonkarzinom stand ja viel über den Darm, der hat doch sicher auch etwas mit Unterernährung zu tun, oder?“ Die Frage kam mir beinahe naiv vor, aber sie zeugte schließlich von seinem Erkenntnisinteresse, deshalb tauchte ich gern in diese Thematik ein.
Auch hier gibt’s hilfsbereite Freunde
Bei vielen Patient*innen mit chronischen Erkrankungen, aber auch bei an Krebs erkrankten Menschen lässt sich eine Dysbiose des Mikrobioms nachweisen – die bakterielle Zusammensetzung in deren Darm liegt also nicht mehr im normalen Bereich. Diese Dysbiose steht in einigen Fällen sogar im Verdacht, Krebs auszulösen, und hat grundsätzlich große Auswirkungen auf jeden Körper.
Bei Darmkrebspatient*innen sind hier besonders die Faecalibakterien und Laktobazillen in auffällig geringer Zahl vertreten. Dabei sind besonders die Faecalibakterien sehr wichtig für eine gesunde Darmschleimhaut und eine funktionsfähige Schleimhautbarriere, die ja verhindern soll, dass Krankheitserreger durch den Darm Zutritt zu unserem Körper erhalten und so u. A. verschiedene Entzündungsprozesse auslösen.
Die fatalen Folgen eines löchrigen Darms habe ich hier bereits beschrieben:
Um die Darm-Mikrobiota von Konstantins Vater effektiv wieder aufzubauen und zu stärken, werden wir zusammen eine Probiotika-Therapie ausarbeiten, wie Sie es auch in diesem Artikel nachlesen können:
Um nun auch gegen die drohende Kachexie vorzugehen, müssen wir uns noch einmal mit den fehlenden Laktobazillen auseinandersetzen. Diverse Studien haben nämlich gezeigt, dass diese Bakterienart einen großen Einfluss auf Wachstum und Gewichtszunahme hat. So nahmen untergewichtige Mäuse, denen ein laktobazillenarmes Mikrobiom eingepflanzt worden war, trotz ausreichendem Futter nicht zu.
Win-Win-Situation im Darm
Eine entscheidende Rolle spielt hier anscheinend der Wachstumsfaktor IGF-1, der sogenannte „Insulin-Like Growth Factor“. In normalen Konzentrationen würde dieser eine Gewichtszunahme und Wachstum begünstigen, die Ausschüttung hängt anscheinend aber mit der Spezifik der Darm-Mikrobiota zusammen. Probiotika, die Laktobazillen enthalten, könnten so nicht nur die generelle Bakterienzusammensetzung begünstigen, sondern auch beim Kampf gegen das niedrige Gewicht helfen.
OMNi-BiOTiC® Aktiv wäre eine gute Wahl für Konstantins Vater. Es enthält 11 Bakterienstämme mit mindestens 5 Milliarden Keimen pro Sachet. Diese setzen sich zusammen aus aktiven, humanen Laktobazillen, Laktokokken und Bifidobakterien und sind in der Lage, das Faecalibacterium prausnitzii zu unterstützen, das wiederum für die Butyrat-Bildung zuständig ist. Eine Win-Win-Situation im Darm also!
Selbst der Verlust von Muskelgewebe, der mit der Kachexie einhergeht, kann durch ein gesundes Mikrobiom zumindest eingegrenzt werden. Forscher fanden heraus, dass besonders ein Mangel an kurzkettigen Fettsäuren wie Butyrat den Muskelverlust begünstigen kann. Um dies zu verhindern, sollten wir daher (neben einer möglichst regelmäßigen Bewegung der Muskulatur) besonders auf unseren Darm achten.
Viele Bakterien unseres Mikrobioms verstoffwechseln die mit der Nahrung aufgenommenen Ballaststoffe und produzieren kurzkettige Fettsäuren, die so wichtig für die Gesundheit unserer Darmschleimhaut sind und unser Immunsystem positiv beeinflussen.
Die Rolle von Fettsäuren bei Untergewicht
Studien** haben sogar gezeigt, dass eine ausreichende Herstellung von kurzkettigen Fettsäuren eine wichtige Rolle in der Tumortherapie spielt. Sie können nämlich die Aktivität von Killerzellen steigern, die gegen die Tumorzellen vorgehen sollen – ein weiterer Grund, um das Mikrobiom von Konstantins Vater mit Multispezies-Probiotika auf Vordermann zu bringen!
Um nun gerade dies sicherzustellen, nämlich die ausreichende Herstellung kurzkettiger Fettsäuren, benötigen die Bakterien genügend Nahrung, also Ballaststoffe. Da es für Konstantins Vater vermutlich nicht einfach sein wird, dies dauerhaft zu sichern, empfahl ich zusätzlich die Einnahme des Probiotikums OMNi-LOGiC® FIBRE.
Die hierin enthaltenen Ballaststoffe werden dafür sorgen, dass die Bakterien in seinem Darm regelmäßig gut gefüttert werden. Noch interessanter vielleicht: Konstantin kann es seinem Vater einfach in die Getränke und das Essen einrühren, ohne dass „der Dickkopp“ es bemerkt. OMNi-LOGiC® FIBRE ist nämlich geschmacksneutral und „unsichtbar“ in Speisen und Getränken.
„Das klingt ja fast, als ob Sie meinen Vater kennen würden“, feixte Konstantin und zeigte sich insgesamt hocherfreut über die vielen Möglichkeiten, gegen eine mögliche Kachexie vorzugehen.
„Wenn es ihm wieder etwas besser geht, würde ich ihn gern mal mitbringen“, sagte er zum Abschied und fügte hinzu: „Ich muss gleich kochen, heute gibt es das Lieblingsessen meines Vaters: Bratkartoffeln. Da hat er hoffentlich Appetit drauf.“ Das wünschte ich ihm und seinem Vater auch.
Wir alle sollten auf unser Gewicht achten und dabei stets bedenken: Zu wenig ist auch Mist. In diesem Sinne: Genießen Sie ihre Mahlzeiten … und das Leben!
Herzlich
Ihre
Dagmar Praßler
* Name geändert
** Wenn Sie vor englischen Fachbegriffen nicht zurückschrecken, können Sie hier nachlesen: https://www.nature.com/articles/s41467-021-24331-1
Wie gefährlich ist Untergewicht
Titelbild: © lassedesignen / shutterstock
In meinen Blogs beschreibe ich Erfahrungen aus meiner Praxis, insbesondere den Verlauf einiger konkreter Behandlungen. Ich weise darauf hin, dass die beschriebenen Verläufe Einzelfälle sind und keine allgemein verbindlichen Rückschlüsse daraus gezogen werden können. Andere Menschen können anders reagieren, auch wenn sie die gleiche Behandlung erfahren. Es handelt sich um meine subjektiven Wahrnehmungen, ein Heilversprechen ist darin nicht zu sehen. Bei Beschwerden sollten Sie einen Arzt oder Heilpraktiker aufsuchen. Bei meinen Blogs handelt es sich ausschließlich um redaktionelle Beiträge. Neben den beschriebenen Produkten gibt es noch weitere von anderen Herstellern.