Welchen Erkrankungsrisiken Kleinkinder durch falsche Ernährung ausgesetzt sind, ist ihren Müttern sicher nicht bewusst. Umso mehr gilt es aufzuklären!
Es ist ein erschreckendes Zeichen, dass immer häufiger Kinder und Jugendliche an entzündlichen Darmerkrankungen leiden, die man früher eher im fortgeschrittenen Alter verortet hätte. Immerhin geht es hier um so schwerwiegende Krankheiten wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa.
Zwar sind die Ursachen für diese ungute Entwicklung unbekannt, aber man vermutet sie „in den veränderten Ernährungsgewohnheiten“,* speziell (nach dem Abstillen) im ersten Lebensjahr, in dem „das Darmmikrobiom (…) einen nachhaltigen Einfluss auf das Immunsystem“ ausübt, „das an der Pathogenese von Morbus Crohn und Colitis ulcerosa beteiligt ist.“
(Letztere Formulierung verwundert mich doch sehr, denn das gastro-intestinale Immunsystem, das immerhin ca. 80% aller Immunzellen des Körpers beherbergt, ist aus meiner Sicht nicht nur an der Pathogenese beteiligt, sondern der alleinige und ausschlaggebende Faktor.)
Gestützt wird diese Annahme durch einen (Daten-) Schatz von über 80.000 Kindern aus zwei skandinavischen Studien, „die seit der Geburt zwischen Oktober 1997 und Oktober 1999 beziehungsweise seit der Schwangerschaft ihrer Mütter von 1999 bis 2008 regelmäßig untersucht werden. Bisher sind 307 Kinder entweder an Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa erkrankt.“
Dabei hatten die Mütter zweimal Angaben zur Ernährung ihrer Kinder gemacht, zunächst nach Vollendung des ersten Lebensjahrs und noch einmal nach 30 bis 36 Monaten. Diese Angaben wurden „mit den späteren Erkrankungen in Beziehung gesetzt“.
Gemüse und Fisch gehören auf den Tisch!
So ergab sich ein Bild, das – bei aller Vorsicht, die Forscher stets betonen – eines deutlich machte: „Kinder, die im ersten Lebensjahr nach dem Abstillen eine hochwertige Nahrung mit viel Gemüse und auch Fisch erhielten, erkrankten in zwei prospektiven Kohortenstudien im Kindes- und Jugendalter seltener an Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa.“ Konstatiert wurde zudem: „Süßgetränke sollten dagegen unbedingt vermieden werden.“
Bewertet wurde die Ernährung der Kinder anhand des Health Eating Index (HEI), der entsprechend dem Alter der Kinder modifiziert worden war und sieben Lebensmittelgruppen unterschied, „wobei der Verzehr von Obst und Gemüse sowie Fisch und Eiern positiv bewertet wird, während salzige Snacks und Süßigkeiten zum Punktabzug führen.“
Ich erspare Ihnen hier die Details der „Hazard Ratios“ und „Konfidenzintervalle“, die für die Bewertung eine Rolle spielten, aber interessant erscheint, dass „nach 3 Jahren kein Einfluss der Ernährung auf das Erkrankungsrisiko mehr erkennbar“ war, d. h.: Entscheidend für das Risiko einer entzündlichen Darmerkrankung ist das erste Lebensjahr!
Dass die Mahnung der Forscher, „im ersten Lebensjahr auf Süßgetränke und Snacks zu verzichten“, gerade im Kontext dieser entzündlichen Darmerkrankungen gar nicht laut genug sein kann, beweist eine Studie eines Forscher-Teams aus Houston, Texas, die ich hier schon einmal beleuchtet habe:
Aus gutem Grund rate ich immer wieder zu einer gesunden Ernährung mit möglichst wenig Zucker – nicht nur bei Kleinkindern, denn prinzipiell gilt dies für uns alle! Mit Multispezies-Probiotika können wir unsere Mikrobiota und unser Immunsystem nachhaltig unterstützen, weil wir dann von freundlichen Darmbakterien besiedelt sind, die die Schleimhaut schützen.
Für Kinder im ersten Lebensjahr gilt dies umso mehr, weil deren Immunsystem noch nicht vollständig ausgebildet ist. In diesem Zeitraum müssen die Weichen richtig gestellt werden! Insbesondere, wenn chronisch entzündliche Darmerkrankungen in der Familienanamnese vorkommen!
Um die Entwicklung der kindlichen Darmflora und die Artenvielfalt der Besiedelung in die richtige Richtung zu lenken, empfiehlt sich speziell für diese Lebensphase OMNi-BiOTiC® PANDA. Zahlreiche Studien belegen, dass die vier hierin kombinierten Bakterienstämme genau dies erfolgreich bewerkstelligen.
Aufklärung ist wichtig, denn entzündliche Darmerkrankungen bei Kleinkindern sind alles andere als „süß“!
Herzlich, Ihre
Dagmar Praßler
* Alle wörtlichen Zitate entstammen einem Artikel, der im Februar 2024 auf dem Online-Portal des Ärzteblatt veröffentlicht wurde. © rme/aerzteblatt.de
Kleinkinder falsche Ernährung
In meinem Blog beschreibe ich regelmäßig Erfahrungen aus meiner Praxis, insbesondere den Verlauf einiger konkreter Behandlungen. Ich weise darauf hin, dass die beschriebenen Verläufe Einzelfälle sind und keine allgemein verbindlichen Rückschlüsse daraus gezogen werden können. Andere Menschen können anders reagieren, auch wenn sie die gleiche Behandlung erfahren. Neben den von mir beschriebenen Produkten gibt es fast immer auch weitere von anderen Herstellern.
Es handelt sich in den Beschreibungen um meine subjektiven Wahrnehmungen, ein Heilversprechen ist darin nicht zu sehen. Bei Beschwerden sollten Sie grundsätzlich ärztlichen Rat oder den einer Heilpraktikerin / eines Heilpraktikers einholen.
Im Wechsel zu den Berichten aus der Praxis widme ich mich hier aber auch (unter dem Rubrum „News“) aktuellen Studien, die ich für erwähnenswert halte oder einen direkten Bezug zum Mikrobiom haben. Auch hier handelt es sich ausschließlich um redaktionelle Beiträge