Galt die Vaskulitis, jene seltene Rheuma-Erkrankung der Blutgefäße, lange Zeit als nicht therapierbar, so bieten sich heute mit Immunsuppressiva und Probiotika erfolgversprechende Strategien, das Immunsystem wieder in die Balance zu führen.
In den meisten Fällen habe ich es ja mit Patient*innen zu tun, die über diffuse Symptome berichten, von denen sie die Ursache nicht kennen. Anders war es bei meiner neuen Patientin Petra* (42), die mir gleich zu Beginn eröffnete, sie leide unter entzündeten Gefäßen.
„Zuerst dachte ich, das sei vielleicht ’ne beginnende Arthritis, ich meine, man wird ja auch nicht jünger, und meine Gelenke haben halt ständig weh getan. Außerdem war ich immer müde und hatte Kopf- und Bauchschmerzen. Diese ausgeprägte Schlappheit begleitet mich allerdings schon etwas länger, nur: Mein Hausarzt hat nie wirklich einen Grund dafür finden können.
Hinzu kommt, dass auch meine Nahrungsmittelunverträglichkeiten in den letzten Jahren stärker geworden sind. Früher konnte ich zum Beispiel ein paar kleine Tomaten problemlos essen, das geht heute nicht mehr“, berichtete sie.
Nach einer Blutuntersuchung habe eine Internistin Entzündungsmarker und sogenannte ANCA-Antikörper gefunden, die auf Gefäßentzündungen hindeuten. ANCA steht für vom Körper gebildete Antikörper gegen körpereigene Leukozyten.
Schließlich seien noch ein Ultraschall und eine Angiographie (Computertomografie) in Kombination mit Kontrastmitteln gemacht worden, um das Ausmaß der Erkrankung einschätzen zu können.
Alle Blutgefäße können betroffen sein
Dazu muss man wissen, dass von den kleinen bis hin zu großen Blutgefäßen alles betroffen sein kann, und auch Organe werden gern angegriffen.
„So eine Vaskulitis kann lebensbedrohlich werden.“
Je nach Ausprägung äußert sich dies in verschiedensten Komplikationen – von chronischer Nasennebenhöhlenentzündung über Nierenkelchentzündung oder Einblutungen in die Lunge bis zu Nervenausfällen oder einer Herzmuskelentzündung. So eine Vaskulitis kann also großen Schaden anrichten und sogar lebensbedrohlich werden. Eine individuell angepasste Therapie ist da dringend nötig.
Ganz so weit waren die Entzündungen in Petras Fall jedoch glücklicherweise nicht, und außer den Gelenkbeschwerden spürte sie noch keine weiteren Symptome. Auch die Organe waren glücklicherweise bis jetzt noch nicht angegriffen. Damit das nicht doch noch passiert und sich die Vaskulitiden nicht ausweiten, ist es wichtig, unverzüglich gegen die Entzündungen vorzugehen.
„Als mir die Ärztin dann erklärt hat, dass eine Vaskulitis nicht heilbar sei, musste ich schon erst mal schwer schlucken“, bekannte Petra. „Sie hat mir allerdings auch gesagt, dass man das Ganze durch die richtige Therapie durchaus in den Griff kriegen könne.“ Das stimmt zwar, doch zunächst stellt sich die Frage: Was genau passiert da eigentlich gerade in Petras Körper … und warum?
Petras Vaskulitis – was steckt dahinter?
Vaskulitis ist eine Autoimmunerkrankung, die Gefäßentzündung hat also mit einer Überreaktion beziehungsweise einer Störung des Immunsystems zu tun. Die körpereigenen Strukturen der Gefäßwände werden mit eindringenden Fremdstoffen verwechselt und in der Folge vom Immunsystem angegriffen, was zu den Entzündungen führt. Gründe für eine solche Fehlreaktion des Immunsystems kann es mehrere geben.
Bei einer sogenannten primären Vaskulitis sind die genauen Gründe der Krankheitsentstehung unbekannt, und es gibt keine weitere Erkrankung, die mit den Gefäßentzündungen zusammenhängen könnte. Anders bei einer sekundären Vaskulitis: Hier ist die pathologische Reaktion des Immunsystems durch eine andere Erkrankung oder eingenommene Medikamente erklärbar. In einem solchen Fall lässt sich durch die Behandlung der Grunderkrankung oder eine Medikamentenumstellung recht erfolgreich gegen die Vaskulitis vorgehen.
Störung der Darmbarriere – ein Anfangsverdacht
Da bei Petra keine Vorerkrankungen bekannt sind und sie keine der „riskanten“ Medikamente einnimmt, war ihre Internistin von einer primären Vaskulitis ausgegangen. Tatsächlich hatte ich aufgrund von Petras Schilderung ihrer Symptome spontan einen anderen Verdacht, nämlich das Leaky-Gut-Syndrom.
Eine solche Störung der Darmbarriere kann auch mit der Entstehung von Vaskulitiden assoziiert sein, denn dann gelangen Toxine von Bakterien in den Körper, die Entzündungen verursachen. Gibt es eine genetische Disposition für eine Vaskulitis, kann diese so aktiviert werden. Mit demLeaky-Gut-Syndrom habe ich mich in diesem Blog schon mehrfach beschäftigt, u. A. hier:
Ein Leaky-Gut-Syndrom behandle ich in meiner Praxis grundsätzlich mit dem Multispezies-Probiotikum OMNi-BiOTiC® 10, weil dies insbesondere den Aufbau der sogenannten Kolonisationsresistenz gewährleistet. (Damit ist die Besiedelung der Darmschleimhaut mit jenen freundlichen Darmbakterien gemeint, die wie eine „schützende Wand“ auf der Darmschleimhaut sitzen.)
Darmschleimhaut schützen
Unterstützt wird dieser Prozess durch Activomin®, dessen Huminsäuren zum einen die Toxine absorbieren (also die giftigen Ausscheidungen pathogener Darmkeime), dabei aber auch selbst schleimähnliche Stoffe produzieren, die die Darmschleimhaut „abdichten“.
Um zu überprüfen, ob meine Vermutung wirklich zutraf, riet ich Petra zu weiteren Laboruntersuchungen. Im Blut lässt sich nämlich im Fall einer Schädigung des Darmepithels das I-FABP-Protein nachweisen.
Dieses Protein kommt im Zytoplasma von Darmepithelzellen vor und ist zuständig für den Transport von Fettsäuren. Gehen die Epithelzellen in größerem Umfang kaputt, wird I-FABP freigesetzt und gelangt vermehrt in die Blutbahnen.
Bei einer Störung der Darmbarriere wird außerdem Zonulin aus den Zellen des Darms ins But freigesetzt. Diese beiden Parameter können uns also recht zuverlässig zeigen, ob Petras Darmbarriere wirklich geschädigt ist. So haben wir erstmal diese Untersuchung in die Wege geleitet.
Ein „löchriger Darm“ – kein Grund zur Freude
Zehn Tage später war Petra wieder in meiner Praxis. Die Stuhl- und Blutuntersuchungen hatten den Verdacht auf einen löchrigen Darm bestätigt! Auch war das α1–Antitrypsin erhöht, was auf eine Schädigung der Darmbarriere und Entzündung der Darmschleimhaut hinweist. „Dann hatten Sie ja völlig recht mit Ihrer Vermutung“, schaltete sich Petra hier ein, „ich habe also wirklich einen ,löchrigen Darm’? Ich weiß aber gerade nicht, ob ich mich nun darüber freuen soll oder nicht.“
Nun ja, ein löchriger Darm ist nie sehr erfreulich, doch weil dieser gut zu behandeln ist und Petras Symptome sicherlich auch mit dem löchrigen Darm zusammenhängen, gibt es für sie durchaus Grund zur Hoffnung auf eine Besserung ihrer Symptome.
„Wieso ist das bloß nie jemandem aufgefallen?“
Die Frage war verständlich. Um ein „Leaky Gut“ zu entdecken, bedarf es einer gründlichen Blut- und Stuhluntersuchung. Dazu war es bei Petra aufgrund der unspezifischen Symptome bis dato nie gekommen. Zudem hatte sie selbst lange gedacht, es sei eine „normale Alterserscheinung“. (Mit 42!!)
In Wahrheit hielten offenbar schon länger die Verbindungen zwischen den Zellen ihrer Darmwand nicht mehr richtig zusammen, was dazu führte, dass Entzündungs-Botenstoffe in ihr Blut gelangen konnten. Wenn das passiert, aktiviert der Körper – wie nach Protokoll – sofort das Immunsystem, und die Folgen können gravierend sein:
Neben den von Petra beschriebenen Lebensmittelunverträglichkeiten kann es dabei auch zu Autoimmunerkrankungen wie der Vaskulitis, Zöliakie, Multipler Sklerose oder Diabetes Typ 1 kommen.
Meine Patientin war nach dieser Aufzählung verständlicherweise ziemlich beunruhigt: „Oh je, wie lässt sich denn verhindern, dass ich noch weitere Autoimmunerkrankungen bekomme?“
Ich erklärte ihr, dass wir uns zuerst einmal gemeinsam ansehen würden, wie sich die Entzündungen in den Gefäßen stoppen ließen, und dann gezielt auf den löchrigen Darm eingehen.
Cortison als Entzündungsstopper
Therapiert werden die unterschiedlichen Formen der Vaskulitis durch die Schulmedizin meist vor allem durch entzündungshemmende Medikamente wie Cortison. So wird die Angriffsreaktion des Immunsystem „ausgebremst“. Leider haben diese Medikamente viele Nebenwirkungen wie z. B. Depressionen und eine aufgeschwemmte Physiognomie (das bekannte „Cortison-Gesicht“). Man versucht daher, die Dosis kontinuierlich anzupassen, um solche Phänomene zu minimieren.
Auch Petra nimmt seit ihrer Diagnose ein Cortisonpräparat. Bis jetzt hatte sie noch keine möglichen Nebenwirkungen gespürt – weder Wassereinlagerungen noch Bluthochdruck, Hautveränderungen oder Osteoporose. Trotzdem bat ich sie, besonders aufmerksam auf Veränderungen in ihrem Körper zu achten. Außerdem hatte ich noch einige Tipps, die das Risiko von Nebenwirkungen während einer Cortison-Therapie senken.
Wichtig sind hier vor allem das Vitamin D und Kalzium. Vitamin-D-Supplemente waren Petra zusätzlich zu ihrer Cortisontherapie bereits empfohlen worden, sie nimmt diese auch fleißig ein. Außerdem sollte sie in nächster Zeit ausreichend Kalzium zu sich nehmen, das beispielsweise in Milchprodukten, Brokkoli, Spinat und Vollkornbrot enthalten ist.
Gegen Entzündungen hilft übrigens auch Weihrauch (Boswellia serrata). Besonders wirksam ist die hochwertige Boswelliasäure aus dem indischen Weihrauch mit pflanzlichem Vitamin C aus der Hagebutte kombiniert. So unterstützt Weihrauch unter anderem die Gelenksfunktion und trägt zu deren Beweglichkeit, Kühlung und Wohlbefinden bei.
Von zentraler Bedeutung: Sport und Entspannung
Ein wichtiger Bestandteil einer erfolgreichen Therapie ist in einem solchen Fall Bewegung. Durch verschiedene Sportangebote, Ausdauertraining oder Physiotherapie können gerade die Gelenke der Patient*innen gestärkt und die Schmerzen gelindert werden. Auch verschiedene Formen von Entspannungsübungen, wie beispielsweise das autogene Training, können bei Vaskulitis-Betroffenen positive Effekte bewirken.
Erfahrungen zeigen, dass viele Patient*innen dadurch ihre Schmerzen verringern und oftmals auch eine positivere Grundeinstellung im Umgang mit der Krankheit erreichen können. Und da auch Stress einen nicht zu unterschätzenden Faktor bei der Entstehung des Leaky-Gut-Syndroms darstellt, sind Entspannungsübungen gerade wegen Petras gestörter Darmbarriere eine wirklich gute Idee.
Bei Gefäßleiden erst recht: das Richtige essen
Medikamente, Bewegung und Entspannung sind das eine. Daneben gilt es natürlich auch mit der richtigen Ernährung zur Besserung der Beschwerden beizutragen. Dass Petra, bis sich ihr „Leaky Gut“ beruhigt hat, auf alle für sie unverträglichen Lebensmittel verzichten sollte, musste ich nicht betonen. Falls ihre Beschwerden schlimmer werden sollten, so ermunterte ich sie, solle sie noch einmal bei mir vorbeischauen und zusammen mit mir einen Ernährungsplan ausarbeiten.
Über hypoallergene und darmfreundliche Ernährung habe ich hier schon ausführlich berichtet: https://probiotische-praxis.blog/ernaehrung/hypoallergene-ernaehrung/
Grundsätzlich riet ich Petra zu einer möglichst fleischlosen Ernährung, weil die im Fleisch enthaltene Arachidonsäure dafür bekannt und berüchtigt ist, bestehende Entzündungen noch zu fördern. Entzündungshemmend wirken auch das Vitamin E (etwa in Pflanzenölen und Nüssen) sowie Vitamin C (in Gemüse und Obst).
Zusätzlich sollte Petra auf eine ausreichende Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren achten, denn auch diese sind wichtig für die Bekämpfung von Entzündungen. Neben Seefisch sind auch pflanzliche Öle sowie verschiedene Samen und Nüsse eine gute Quelle für diese wichtigen Fettsäuren. Wer nicht regelmäßig Seefisch essen möchte, ist mit den reinen Fisch- oder Algenölen (zum Beispiel von NORSAN®) sehr gut bedient.
Dem „Leaky Gut“ den Kampf angesagt
Während die Cortisontherapie die Entzündung in Petras Gefäßen bekämpft, werden wir uns vorrangig auf die Behandlung ihres löchrigen Darms konzentrieren. Damit würden wir nicht nur ihr außer Rand und Band geratenes Immunsystem beruhigen, sondern hoffentlich auch auf diesem Wege die Entzündungen wirksam eindämmen können.
„Wie hat man sich das denn vorzustellen, wenn sich Zellverbindungen im Darm auflösen?“ Petras Interesse war längst geweckt, deshalb holte ich etwas weiter aus:
Diese Auflösungserscheinungen passieren durch Schäden in anderen Bereichen der Darmbarriere, die aus drei verschiedenen Schichten besteht – alle dafür ausgelegt, das Eindringen von Keimen zu verhindern.
Dreifache Darmbarriere zur Keimabwehr
Ebene 1
Ganz innen, zum Darmlumen hin, befindet sich der Lebensraum unserer Darmbakterien. Hier haben sie viel Platz, um sich auszubreiten und beispielsweise Butyrat zu produzieren. Verschiedenen pathogenen Keimen fressen sie durch ihre Stoffwechselaktivität buchstäblich die Nahrung vor der Nase weg, erschweren dadurch also die Ansiedlung der unerwünschten Keime.
Ebene 2
Eine Schicht weiter innen befindet sich die Darmschleimhaut, die täglich circa einen Liter schleimiges Sekret produziert. Dieser enthält sogenannte „Defensine“, die an der Abwehr gefährlicher Erreger beteiligt sind. Doch die Schleimschicht hat noch andere Vorzüge: Da unerwünschte Keime schlecht daran haften, können sie sich auch nicht so leicht ansiedeln.
Ebene 3
Die letzte Barriereschicht wird von den Darmepithelzellen gebildet, die durch eine feste Verbindung miteinander (die „Tight Junctions“) eine undurchlässige Wand bilden.
Wenn nun aber diese „Tight Junctions“ dem ständigen Kontakt mit pathogenen Keimen ausgesetzt sind, weil eine der anderen beiden Schutzschichten schadhaft ist, lösen sie sich auf. Schädlichen Keimen sind dadurch Tür und Tor geöffnet, und es entstehen großflächige Entzündungen.
An das Darmepithel angeschlossen ist eine Schicht, die Lamina Propria heißt. Neben Nerven befinden sich hier vor allem viele Lymph- und Blutgefäße. Außerdem enthält die Lamina Propria viele wichtige Zellen des Immunsystems. Beim Eindringen von Erregern in die Lamina Propria wird hier die Bildung von proinflammatorischen (ergo entzündungsfördernden) Zytokinen begünstigt, zum Bespiel von Interleukin-1.
Als eine Art Botenstoff können diese Zytokine im ganzen Körper zu Fieber, Entzündungen oder einer verstärkten Aktivität des Immunsystems führen. Erreichen die Keime also die Lamina Propria und lösen hier Entzündungsprozesse aus, ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis auch die Gefäßwände betroffen sind.
In dem Video habe ich kurz das Wichtigste zur Behandlung von Rheuma zusammengefasst:
Nicht zu vergessen: die Helferzellen
„Das heißt also, dass in meinem Darm schon länger Aufruhr herrscht, oder?“ Petras Mutmaßung war sicher richtig, aber so ganz fertig war ich mit meinen Ausführungen noch nicht: An der Reaktion des Immunsystems sind nämlich auch die T-Helferzellen beteiligt. Grob lassen sich diese in zwei große Gruppen aufteilen: die TH1- und TH2-Zellen.
Während die TH1-Population an der Aktivierung der Killerzellen und so der Eliminierung infizierter Zellen beteiligt ist, aktivieren die TH2-Zellen die B-Zellen. Auch diese gehören schließlich zum Immunsystem und bilden Antikörper gegen verschiedene Erreger.
Besonders in der akuten Phase einer Vaskulitis scheinen Studien zufolge die TH1-Zellen und ihre zytotoxische Wirkung deutlich zu überwiegen. Klingen die Entzündungen eher schon wieder ab, steigen die TH2-Level wieder. Eine Möglichkeit, Petras Beschwerden zu lindern, wäre also, jetzt die TH2-Zellen zu stimulieren und das Immunsystem wieder in die Balance zu bringen.
Glücklicherweise gibt es natürliche Stoffe, mit denen wir eine solche Aktivierung erreichen können, zum Beispiel Kurkuma, Ingwer, Zimt oder Grünen Tee.
Wie Sie das Beste aus Kurkuma herausholen, habe ich in diesem Video beschrieben:
Fokus auf das Darmmikrobiom
Um nun Petras Beschwerden zu lindern, werden wir vor allem versuchen, ihr Darmmikrobiom zu stärken. Ist nämlich ihr „Leaky Gut“ erfolgreich bekämpft, sollten auch die Entzündungen deutlich zurückgehen und die Überreaktion des Immunsystems gebremst werden.
Durch eine ausgewogene Verteilung verschiedener Bakterienstämme lässt sich die Darmbarriere stärken und das Eindringen von Keimen verhindern. Dafür empfahl ich Petra die tägliche Einnahme eines Sachets des schon beschrieben Probiotikums OMNi-BiOTiC® 10. So ein Tütchen enthält nicht weniger als 10 Milliarden (!) jener erwünschten Darmbakterien, die sich in Petras Darm ansiedeln und dort effektiv gegen die Entzündungsvorgänge des Leaky-Gut-Syndroms vorgehen würden.
Nach ca. einem Monat soll sie das Probiotikum wechseln und stattdessen zu OMNi-BiOTiC® SR-9 greifen. Dieses insbesondere gegen Entzündungen gut wirkende Probiotikum ist auf Dauer erfahrungsgemäß die richtige Wahl für Patient*innen mit Entzündungsprozessen in Darm und Körper.
Eine ideale Ergänzung zu OMNi-BiOTiC® SR-9 bildetdas von mir häufig verordnete OMNi-BiOtiC® 6, denn die hierin enthaltenen Bakterien unterstützen die Produktion von Interleukin 10, das von den Immunzellen gebildet wird und für einen Ausgleich von TH1 und TH2 sorgt. Das wäre also noch ein weiterer Schritt in Richtung „Immunsystem beruhigen und Entzündungen eindämmen“.
Wie man die Darmbakterien bei Laune hält
Petra war ganz „schwummerig“ geworden von den vielen Fachbegriffen, aber sie hatte verstanden, dass Darmbakterien einen großen Einfluss auf ihr Immunsystem und somit auf ihre Entzündung haben. Von der Existenz ihrer „kleinen Helfer“ war sie regelrecht begeistert: „Ich dachte immer, Bakterien müsse man in jedem Fall vertreiben, aber es kommt wohl drauf an, welche es sind.“ Da hat sie recht! Wie überall im Leben ist es wichtig, die richtigen Freunde zu haben!
Unsere Freunde im Darm lassen sich gut mit Präbiotika bei Laune halten, ihrem bevorzugten Futter. Besonders gut geeignet sind dafür Galacto-Oligosaccharide (GOS) und Fructo-Oligosaccharide (FOS), kombiniert mit Konjacwurzel-Glucomannan.
Das Butyrat
Schon kann der gesunde Kreislauf beginnen, denn die erwünschten Bakterien produzieren ja das wichtige Butyrat, das wiederum die Epithelzellen der Darmschleimhaut stärkt und so ein Leaky Gut verhindert. So ist es ein ständiges Geben und Nehmen in unserem Darm – zum Wohle unserer Gesundheit. Es ist wirklich genial!
Stoffe, die von den Bakterien unseres Darms produziert werden, zählen zum Metabolom, der Gesamtheit all jener Stoffwechselprodukte, die unser Körper produziert – das ist ein System für sich! Diese Stoffwechselprodukte haben einen großen Anteil an unserer Gesundheit … oder eben auch Krankheit.
Neben den erwünschten Stoffen wie dem Butyrat, die durch das Präbiotikum gefördert werden, gibt es schließlich auch Stoffwechselprodukte, die beispielsweise Entzündungen fördern. Diese werden von den Bakteriengruppen produziert, die wir möglichst nicht in großen Mengen in unserem Darm haben möchten (ich denke da z. B. an Clostridien!). Durch eine Behandlung mit Pro- und Präbiotika sollten wir aber auch Petras geschundenes Mikrobiom in ein gesundes Gleichgewicht bringen können.
Petra war zum Schluss richtig aufgekratzt: „Also ab sofort werde ich die Bedürfnisse meiner Darmbakterien immer gut im Auge behalten“, versprach sie. Das wären in der Tat die besten Voraussetzungen für eine Heilung ihrer entzündeten Gefäße.
Wie immer an dieser Stelle möchte ich Ihnen dringend ans Herz legen, auch ohne eine entsprechende Erkrankung gut auf Ihre Billionen „Freunde da unten“ zu achten und sie stets liebevoll zu füttern.
In diesem Sinne: Bleiben Sie fröhlich und gesund!
Herzlich
Ihre
Dagmar Praßler
* Name geändert
Vaskulitis
In meinen Blogs beschreibe ich Erfahrungen aus meiner Praxis, insbesondere den Verlauf einiger konkreter Behandlungen. Ich weise darauf hin, dass die beschriebenen Verläufe Einzelfälle sind und keine allgemein verbindlichen Rückschlüsse daraus gezogen werden können. Andere Menschen können anders reagieren, auch wenn sie die gleiche Behandlung erfahren. Es handelt sich um meine subjektiven Wahrnehmungen, ein Heilversprechen ist darin nicht zu sehen. Bei Beschwerden sollten Sie einen Arzt oder Heilpraktiker aufsuchen. Bei meinen Blogs handelt es sich ausschließlich um redaktionelle Beiträge. Neben den beschriebenen Produkten gibt es noch weitere von anderen Herstellern.